Der erste Bauabschnitt der Busmannkapelle ist nun vollendet. So wurde letzten Donnerstag die letzte der fünf Stelen errichtet. Weiterhin werden Spender gesucht, so will man bis zum evangelischen Kirchentag die zweite Stufe vollenden. Diese Stufe beinhaltet dann u.a. den Hochbau der Gedenkstätte.
18 Kommentare:
Anonym
hat gesagt…
Ob Betonstelen mit Glaskasten in der vorhandenen Betonwüste wohl einen "wohlklingenden Akzent" setzen und ein würdiges Denkmal für eine gesprengte Kirche darstellen? Ich bin skeptisch und bange um Dresdens Stadtbild. Kaum irgendwo sind die Visionen der Planungexperten wohl so gründlich umgesetzt worden wie hier. Hätte man nicht ein Denkmal bauen können, das einen "spannenden Kontrast" herstellt, indem es z.B. eine materialgerechte Rekonstruktion der Busmannskapelle ist? Aber nein, wir in Dresden sind seit 60 Jahren dem Fortschritt zugewandt, hier wird "zeitgemäß" gebaut, d.h. in Beton und mit möglichst großem Glasanteil.
Es konnte damals nicht schnell genug gehen, diesen ordinären Advanatriegel hinzubauen! Aufkeimende Strömungen pro Sophienkriche sollten so im Keim erstickt werden. Und ich frag mich immer wieder, wie schön hätte da Areal werden können, hätte man diese kleine Altstadtinsel mit alter Bausubstanz rekonstuiert? Jetzt haben wir wieder so eine klassisch, idiotische Lösung. Ein Mahnmal/Gedenkstätte an irgendeinem Hinterhof. Das Geld hätte man sich sparen können. Ich denke mit der Lösung kann niemand zufrieden sein?! Vertane Chance! Um die Ecke hängt die Teppichstange für 300000 € und etwas weiter weg ne russisch Panzerkette. Wie arm ist die Kunst nur geworden??! Was sitzen hier für Leute an den Hebeln? Mein Gott!???? Einmal alles austauschen und mit fähigen Leuten besetzen bitte!
Ein Faustschlag ins Gesicht für alle Dresdner, und für alle Menschen dieser Welt welche Dresden leben.
Die Sophienkirche hätte man problemlos rekonstruieren können. Statt dessen errichten geisteskranke Politiker groteske GRABSTEINE für ein Bauwerk, das sie sich weigerten aufzubauen. Aberwitzig.
Nicht nur eine Unverschämtheit den Menschen gegenüber , sondern eine Absurdität non pareille.
Liebe Freunde: Die Sophienkirche wird zurückkommen. Ich prophezeie es euch, und wenn ihr 80 Jahre alt werden müsst. Die Dummheit der heutigen Machthaber und Stadtplaner mag grenzenlos sein, aber sie ist nicht allmächtig. Dieser ganze unglaublich primitive Kubus-Dreck wird irgendwann verschwinden, und wenn es 100 Jahre dauert. Leider werde ich vermutlich nicht alt genug um es Euch zu beweisen, aber es wird passieren, das weiss ich 100 prozent.
Die Sophienkirche ist noch immer fester Bestandteil Dresdens im Gedächtnis der Stadt, selbst die Modernistenlobby gab es uns ja schriftlich auf ihrem absurden GRABSTEIN für dieses Bauwerk.
Allerdings brauchen wir diese ach so großzügige Bestätigung "IN MEMORIAM" der Herren Modernisten und Baumafiosi nicht, denn die Sophienkirche ist in unserer Memoria sehr lebendig. Die Sophienkirche wird zurück kommen, und wenn es 100 Jahre dauert. Eine derartige Groteske wie der petrifizierte Unsinn in Form von absurden "Grabsteinen" für rekonstruktionsfähige Bauwerke ist weltweit einmalig und an Hohn nicht überbieten. Er wird dauerhaft keinen Bestand haben.
Lasst Euch nicht von Politikern, Medien und Baulobbyisten täuschen - die Sophienkirche ist nicht vergessen. Lasst Euch nicht von "Disneyland"-Propaganda verbiegen, bleibt innerlich immer bei Eurem Wunsch: Widerherstellung des zerstörten Dresdens, wo immer möglich. Die Sophienkirche ist möglich und sie wird kommen. Und wenn es erst unsere Kindeskinder erleben werden.
@PeterBerlin: Nur um es vorwegzunehmen, ich finde die Stelen keineswegs besonders gelungen oder ansehnlich.
Aber zu behaupten "Die Sophienkirche hätte man problemlos rekonstruieren können." ist doch das reinste Wunschdenken. Auf dem ehemaligen Grundriss der Kirche stehen zum Teil doch längst neue Gebäude. Wie hätte das denn ihrer Meinung nach aussehen sollen? Da gibt es Eigentümer, Miet- und Pachtverträge, usw. Glauben sie denn die wären alle fröhlich ausgezogen und hätten dabei zugesehen wie der erst vor 10 Jahren errichtet Neubau abgerissen wird. Und wer hätte das alles bezahlen sollen, die Baukosten, die Entschädigung für die jetzigen Besitzer, die Abrisskosten, etc.
Und die Frauenkirche kann da nicht als Vorbild herangezogen werden, da dort erstens das Grundstück unbebaut war und durch die ungleich höhere Kultur- und Architekturgeschichtliche Bedeutung deutlich mehr Menschen zum Spenden mobilisiert werden konnten, als dies bei der Sophienkirche der Fall wäre.
Nur weil man etwas gerne hätte, ist es nicht gleich "problemlos möglich".
Peter meinte ja sicherlich, dass man in weiser Voraussicht den Advanta-Riegel hätte gar nicht erst bauen dürfen, damit wurde der Stadtraum schon beerdigt. Klar, jetzt ist für ein paar Jahrzehnte erst mal alles in Beton gegossen, aber ich wünschte Peter hätte recht und alles wär nur ein böser Traum, der sich irgendwann mal in Staub auflöst. Ich mag Leute mit Visionen, die nie den Glauben an die wahre Schönheit der Stadt verlieren. Wir leben heute in einem vereinten Deutschland, die Tagebaue werden zum Seenland und auf dem Neumarkt ragt die Frauenkirche empor. Was ein unglaubliches Wunder! Ich jedenfalls hätte das Geld, was jetzt für das olle Gewächshaus ausgegeben wird, lieber für die Planungen des Wiederaufbaus investiert gesehen.
Ich denke, die Gedenkstätte in seiner jetzigen Form ist eine Möglichkeit dem Problem der unbefriedigenden Rückansicht des Blocks der Wilsdruffer Straße zu begegnen. Das hätte sicher auch ein vollständiger Wiederaufbau getan, aber ganz ehrlich: Wozu eine weitere Kirche wiederaufbauen? Sicherlich, der Abriss der Sophienkirche war ein politisch gewollter und aus heutiger Sicht tragischer Akt. Aber mit welcher Nutzung soll ein ganzer Kirchraum bespielt werden? Bars, Restaurants, Kabaretts - Wäre das dann ein lebendiger Stadtraum, lieber Darki? Wieso sollte die ganze Kirche mehr zu einer Belebung beitragen, als nur ein Teil? Werden dort dann Gottesdienste für eine nichtexistierende Gemeinde gehalten?
Anders gefragt: Welches Gebäude des alten Dresdens ist es NICHT wert wieder aufgebaut zu werden? Alte Gebäude sind schön, identitätsstiftend und haben solange sie noch stehen ihre Daseinsberechtigung. Aber etwas wiederaufzubauen, was schon einmal abgerissen wurde, sollte doch gründlich überlegt werden. Ist die Frauenkirche nicht ein unübersehbares Symbol - ein Zeichen der Versöhnung? In der DDR versinnbildlichte die Ruine den Schrecken des Krieges. Welcher Ort soll diese Rolle einnehmen, wenn alles wieder so wird wie früher? Wir brauchen eine Vielzahl von Gedenkorten! Egal, ob es Pflaster auf dem Altmarkt, Grundrisse der alten Synagoge, schwarzen Steine in der Frauenkirche (auch diese werden irgendwann nicht mehr sichtbar sein) oder Glasbänke im Großen Garten sind! Und ja, Dresden sollte dem Fortschritt zugewandt sein, war es aber auch schon vor den 60ern! Herzfeld-Kauhaus oder Hygiene Museum zeug(t)en davon. Und auch der Barock war irgendwann neu und verdrängte ältere Baustile.
Und neue Kunst oder Denkmäler pauschal zu kritisieren, ist sicher auch nciht der richtige Weg. Künstler entwerfen aus der Zeit heraus, in der sie leben. Denkmäler von heute geben letztendlich Strömungen, Gedanken, Träume der heutigen Zeit wieder. Durch was ersetzten wir die russische Panzerkette und die "Wäschestange"? Durch einen neogotischen Brunnen gekrönt von einer Engelsgestalt mit Pfeil und Bogen um so daran zu erinnern wie der Staat 1953 gegen seine Bürger vorgegangen ist?
Wenn die einen nur belanglose Kunst und Architektur hervorbringen, andere sich nur nach vergangenem sehen dann ist das ebenfalls ein Spiegel unserer Zeit. Die Ursachen liegen direkt in der Gesellschaft, in der wir leben und auch mitgestalten! Mit unserem täglichen Handeln bzw. Nichthandeln beeinflussen wir Dinge direkt oder indirekt. Kein Architekt, kein Künstler, kein Politiker etc. handelt ohne Gründe, ohne Legitimierung der breiten Masse, also der Gesellschaft im eigentlichen Sinne. Jeder sollte sich folglich fragen, ob er genug für seine Meinung nach die beste Lösung getan hat, oder nicht selber Ursache der aktuellen Situation ist.
Wenn jede Gesellschaft die Architektur bekommt, die sie verdient. Dann sind in unserer schnelllebigen, absolut gewinnorientierten und rücksichtslosen Konsumgesellschaft, nackte Sichtbetonkisten schon das Richtige. Da mögen sie recht haben. Diese Barbarei zu unterstützen, das fällt mir jedoch nicht ein.
Ich bin der Meinung eine Spendenaktion(Sophienkirche),die auch mittel oder(lang)fristig angelegt ist,währe für Dresden besser gewesen. Aber jetzt sind vollendete Tatsachen geschaffen wurden,wie zu Ulbrichts Zeiten!
Fakt ist, Dresden ist eine ganze Erinnerungsstätte an den Bombenkrieg (Stichwort Mythos Dresden). Die Sophienkirche hätte man ohne Probleme aus Städtebaulicher Sicht aufbauen können, ja sogar müssen. Man hätte sie auch nicht als Kirche nutzen brauchen, man hätte z.B. eine Art Lapidarium daraus machen können. Gerne auch nur äußerlich. Möglichkeiten hätte es viele gegeben. Klar ist: eine Kirchengemeinschaft existiert nicht mehr, dafür hätte man sie auch nicht aufbauen müssen, aber für die Dresdner als identitätsstiftendes Bauwerk und als Zeichen, dass "der Spitzbart" doch unrecht hatte. Hoffen wir auf Peter Berlins Worte, die eigentlich alles treffend gesagt haben. Pro Wiederaufbau Sophienkirche eines Tages, wenn fähigere Leute an den Hebeln sitzen
Warum sind so viele (wie z.B. Ronny) davon überzeugt, dass man genügend Spenden zusammen bekommen würde um eine Sophienkirche wieder aufzubauen? Vielleicht einmal einen Blick auf die Internetseite der Lukaskirche in Dresden werfen. Dort werden 100.000 Euro Eigenkapital benötigt, um eine Dachrekonstruktion starten zu können. Seit ewigen Zeiten hängt das Spendenbarometer bei ca 72.000 Euro.
Holger: mit der Sophienkirche un der Lukaskirche vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Die Sophienkirche ist über Dresdens Grenzen hinweg im Bewußtsein vieler Menschen. Gerade druch den Akt der blinden Zerstörung seitens der SED. Die Lukaskirche hat "nur" einen Makel steht aber sonst noch komplett. Ich denke, die Bereitschaft für Spenden wäre groß gewesen, leider ist das ganze nicht gewollt.
An eine Sophienkirche ist garnicht zu denken. In Dresden hinkt man immer ein paar Jahrzehnte hinterher. Da bekommt man schnell Komplexe, wenn es um Rekos geht. Da will man lieber aus das Modell modernern Städtebaus setzen - kompromisslos! Auch Putz oder Sandsteinfassade kann dieses Konzept nicht verbergen. Hört doch nur, wie der Würfel mit ruhiger Stimme und bar jeden Zweifels gepriesen wird. Diese Experten wissen genau was sie wollen. Die Bausünde hat in Dresden System.
Danke Pictura Urbana für den Link! Ein echt seltsames Geschwafel legt der Herr an den Tag! Sowas sitz halt hier nun and en Hebeln. Kein Bezug zur Stadt, Karrierestation und moderne Universitätsausbildung! So wie alle!
18 Kommentare:
Ob Betonstelen mit Glaskasten in der vorhandenen Betonwüste wohl einen "wohlklingenden Akzent" setzen und ein würdiges Denkmal für eine gesprengte Kirche darstellen? Ich bin skeptisch und bange um Dresdens Stadtbild. Kaum irgendwo sind die Visionen der Planungexperten wohl so gründlich umgesetzt worden wie hier. Hätte man nicht ein Denkmal bauen können, das einen "spannenden Kontrast" herstellt, indem es z.B. eine materialgerechte Rekonstruktion der Busmannskapelle ist? Aber nein, wir in Dresden sind seit 60 Jahren dem Fortschritt zugewandt, hier wird "zeitgemäß" gebaut, d.h. in Beton und mit möglichst großem Glasanteil.
Ganz Ihrer Meinung!
Carlo Wedekind
Lebendiger Stadtraum sieht anders, aber Dresden ist ja Meister im Veröden von Stadträumen. Sehr traurig.
Mich wird es dort nicht hinziehen.
Schade dass es so schlecht umgesetzt wurde...
Es konnte damals nicht schnell genug gehen, diesen ordinären Advanatriegel hinzubauen! Aufkeimende Strömungen pro Sophienkriche sollten so im Keim erstickt werden. Und ich frag mich immer wieder, wie schön hätte da Areal werden können, hätte man diese kleine Altstadtinsel mit alter Bausubstanz rekonstuiert? Jetzt haben wir wieder so eine klassisch, idiotische Lösung. Ein Mahnmal/Gedenkstätte an irgendeinem Hinterhof. Das Geld hätte man sich sparen können. Ich denke mit der Lösung kann niemand zufrieden sein?! Vertane Chance! Um die Ecke hängt die Teppichstange für 300000 € und etwas weiter weg ne russisch Panzerkette. Wie arm ist die Kunst nur geworden??! Was sitzen hier für Leute an den Hebeln? Mein Gott!???? Einmal alles austauschen und mit fähigen Leuten besetzen bitte!
Ein Faustschlag ins Gesicht für alle Dresdner, und für alle Menschen dieser Welt welche Dresden leben.
Die Sophienkirche hätte man problemlos rekonstruieren können. Statt dessen errichten geisteskranke Politiker groteske GRABSTEINE für ein Bauwerk, das sie sich weigerten aufzubauen. Aberwitzig.
Nicht nur eine Unverschämtheit den Menschen gegenüber , sondern eine Absurdität non pareille.
Liebe Freunde: Die Sophienkirche wird zurückkommen. Ich prophezeie es euch, und wenn ihr 80 Jahre alt werden müsst. Die Dummheit der heutigen Machthaber und Stadtplaner mag grenzenlos sein, aber sie ist nicht allmächtig. Dieser ganze unglaublich primitive Kubus-Dreck wird irgendwann verschwinden, und wenn es 100 Jahre dauert. Leider werde ich vermutlich nicht alt genug um es Euch zu beweisen, aber es wird passieren, das weiss ich 100 prozent.
Die Sophienkirche ist noch immer fester Bestandteil Dresdens im Gedächtnis der Stadt, selbst die Modernistenlobby gab es uns ja schriftlich auf ihrem absurden GRABSTEIN für dieses Bauwerk.
Allerdings brauchen wir diese ach so großzügige Bestätigung "IN MEMORIAM" der Herren Modernisten und Baumafiosi nicht, denn die Sophienkirche ist in unserer Memoria sehr lebendig. Die Sophienkirche wird zurück kommen, und wenn es 100 Jahre dauert. Eine derartige Groteske wie der petrifizierte Unsinn in Form von absurden "Grabsteinen" für rekonstruktionsfähige Bauwerke ist weltweit einmalig und an Hohn nicht überbieten. Er wird dauerhaft keinen Bestand haben.
Lasst Euch nicht von Politikern, Medien und Baulobbyisten täuschen - die Sophienkirche ist nicht vergessen. Lasst Euch nicht von "Disneyland"-Propaganda verbiegen,
bleibt innerlich immer bei Eurem Wunsch: Widerherstellung des zerstörten Dresdens, wo immer möglich. Die Sophienkirche ist möglich und sie wird kommen. Und wenn es erst unsere Kindeskinder erleben werden.
GUTTA CAVAT LAPIDEM
Peter Berlin: BRAVO! Dem ist nichts hinzuzufügen! Aus der Seele gesprochen!
@PeterBerlin: Nur um es vorwegzunehmen, ich finde die Stelen keineswegs besonders gelungen oder ansehnlich.
Aber zu behaupten "Die Sophienkirche hätte man problemlos rekonstruieren können." ist doch das reinste Wunschdenken. Auf dem ehemaligen Grundriss der Kirche stehen zum Teil doch längst neue Gebäude. Wie hätte das denn ihrer Meinung nach aussehen sollen? Da gibt es Eigentümer, Miet- und Pachtverträge, usw. Glauben sie denn die wären alle fröhlich ausgezogen und hätten dabei zugesehen wie der erst vor 10 Jahren errichtet Neubau abgerissen wird. Und wer hätte das alles bezahlen sollen, die Baukosten, die Entschädigung für die jetzigen Besitzer, die Abrisskosten, etc.
Und die Frauenkirche kann da nicht als Vorbild herangezogen werden, da dort erstens das Grundstück unbebaut war und durch die ungleich höhere Kultur- und Architekturgeschichtliche Bedeutung deutlich mehr Menschen zum Spenden mobilisiert werden konnten, als dies bei der Sophienkirche der Fall wäre.
Nur weil man etwas gerne hätte, ist es nicht gleich "problemlos möglich".
Peter meinte ja sicherlich, dass man in weiser Voraussicht den Advanta-Riegel hätte gar nicht erst bauen dürfen, damit wurde der Stadtraum schon beerdigt. Klar, jetzt ist für ein paar Jahrzehnte erst mal alles in Beton gegossen, aber ich wünschte Peter hätte recht und alles wär nur ein böser Traum, der sich irgendwann mal in Staub auflöst.
Ich mag Leute mit Visionen, die nie den Glauben an die wahre Schönheit der Stadt verlieren. Wir leben heute in einem vereinten Deutschland, die Tagebaue werden zum Seenland und auf dem Neumarkt ragt die Frauenkirche empor. Was ein unglaubliches Wunder!
Ich jedenfalls hätte das Geld, was jetzt für das olle Gewächshaus ausgegeben wird, lieber für die Planungen des Wiederaufbaus investiert gesehen.
Ich denke, die Gedenkstätte in seiner jetzigen Form ist eine Möglichkeit dem Problem der unbefriedigenden Rückansicht des Blocks der Wilsdruffer Straße zu begegnen. Das hätte sicher auch ein vollständiger Wiederaufbau getan, aber ganz ehrlich: Wozu eine weitere Kirche wiederaufbauen? Sicherlich, der Abriss der Sophienkirche war ein politisch gewollter und aus heutiger Sicht tragischer Akt. Aber mit welcher Nutzung soll ein ganzer Kirchraum bespielt werden? Bars, Restaurants, Kabaretts - Wäre das dann ein lebendiger Stadtraum, lieber Darki? Wieso sollte die ganze Kirche mehr zu einer Belebung beitragen, als nur ein Teil? Werden dort dann Gottesdienste für eine nichtexistierende Gemeinde gehalten?
Anders gefragt: Welches Gebäude des alten Dresdens ist es NICHT wert wieder aufgebaut zu werden? Alte Gebäude sind schön, identitätsstiftend und haben solange sie noch stehen ihre Daseinsberechtigung. Aber etwas wiederaufzubauen, was schon einmal abgerissen wurde, sollte doch gründlich überlegt werden. Ist die Frauenkirche nicht ein unübersehbares Symbol - ein Zeichen der Versöhnung? In der DDR versinnbildlichte die Ruine den Schrecken des Krieges. Welcher Ort soll diese Rolle einnehmen, wenn alles wieder so wird wie früher? Wir brauchen eine Vielzahl von Gedenkorten! Egal, ob es Pflaster auf dem Altmarkt, Grundrisse der alten Synagoge, schwarzen Steine in der Frauenkirche (auch diese werden irgendwann nicht mehr sichtbar sein) oder Glasbänke im Großen Garten sind! Und ja, Dresden sollte dem Fortschritt zugewandt sein, war es aber auch schon vor den 60ern! Herzfeld-Kauhaus oder Hygiene Museum zeug(t)en davon. Und auch der Barock war irgendwann neu und verdrängte ältere Baustile.
Und neue Kunst oder Denkmäler pauschal zu kritisieren, ist sicher auch nciht der richtige Weg. Künstler entwerfen aus der Zeit heraus, in der sie leben. Denkmäler von heute geben letztendlich Strömungen, Gedanken, Träume der heutigen Zeit wieder. Durch was ersetzten wir die russische Panzerkette und die "Wäschestange"? Durch einen neogotischen Brunnen gekrönt von einer Engelsgestalt mit Pfeil und Bogen um so daran zu erinnern wie der Staat 1953 gegen seine Bürger vorgegangen ist?
Wenn die einen nur belanglose Kunst und Architektur hervorbringen, andere sich nur nach vergangenem sehen dann ist das ebenfalls ein Spiegel unserer Zeit. Die Ursachen liegen direkt in der Gesellschaft, in der wir leben und auch mitgestalten! Mit unserem täglichen Handeln bzw. Nichthandeln beeinflussen wir Dinge direkt oder indirekt. Kein Architekt, kein Künstler, kein Politiker etc. handelt ohne Gründe, ohne Legitimierung der breiten Masse, also der Gesellschaft im eigentlichen Sinne. Jeder sollte sich folglich fragen, ob er genug für seine Meinung nach die beste Lösung getan hat, oder nicht selber Ursache der aktuellen Situation ist.
Wenn jede Gesellschaft die Architektur bekommt, die sie verdient. Dann sind in unserer schnelllebigen, absolut gewinnorientierten und rücksichtslosen Konsumgesellschaft, nackte Sichtbetonkisten schon das Richtige. Da mögen sie recht haben. Diese Barbarei zu unterstützen, das fällt mir jedoch nicht ein.
Ich bin der Meinung eine Spendenaktion(Sophienkirche),die auch mittel oder(lang)fristig angelegt ist,währe für Dresden besser gewesen.
Aber jetzt sind vollendete Tatsachen geschaffen wurden,wie zu Ulbrichts Zeiten!
LG Ronny
Fakt ist, Dresden ist eine ganze Erinnerungsstätte an den Bombenkrieg (Stichwort Mythos Dresden). Die Sophienkirche hätte man ohne Probleme aus Städtebaulicher Sicht aufbauen können, ja sogar müssen. Man hätte sie auch nicht als Kirche nutzen brauchen, man hätte z.B. eine Art Lapidarium daraus machen können. Gerne auch nur äußerlich. Möglichkeiten hätte es viele gegeben. Klar ist: eine Kirchengemeinschaft existiert nicht mehr, dafür hätte man sie auch nicht aufbauen müssen, aber für die Dresdner als identitätsstiftendes Bauwerk und als Zeichen, dass "der Spitzbart" doch unrecht hatte. Hoffen wir auf Peter Berlins Worte, die eigentlich alles treffend gesagt haben. Pro Wiederaufbau Sophienkirche eines Tages, wenn fähigere Leute an den Hebeln sitzen
zu Thomas: Sehe ich genauso!
Carlo Wedekind aus Hamburg
Warum sind so viele (wie z.B. Ronny) davon überzeugt, dass man genügend Spenden zusammen bekommen würde um eine Sophienkirche wieder aufzubauen?
Vielleicht einmal einen Blick auf die Internetseite der Lukaskirche in Dresden werfen. Dort werden 100.000 Euro Eigenkapital benötigt, um eine Dachrekonstruktion starten zu können. Seit ewigen Zeiten hängt das Spendenbarometer bei ca 72.000 Euro.
Holger
Holger: mit der Sophienkirche un der Lukaskirche vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Die Sophienkirche ist über Dresdens Grenzen hinweg im Bewußtsein vieler Menschen. Gerade druch den Akt der blinden Zerstörung seitens der SED. Die Lukaskirche hat "nur" einen Makel steht aber sonst noch komplett. Ich denke, die Bereitschaft für Spenden wäre groß gewesen, leider ist das ganze nicht gewollt.
An eine Sophienkirche ist garnicht zu denken. In Dresden hinkt man immer ein paar Jahrzehnte hinterher. Da bekommt man schnell Komplexe, wenn es um Rekos geht. Da will man lieber aus das Modell modernern Städtebaus setzen - kompromisslos! Auch Putz oder Sandsteinfassade kann dieses Konzept nicht verbergen.
Hört doch nur, wie der Würfel mit ruhiger Stimme und bar jeden Zweifels gepriesen wird. Diese Experten wissen genau was sie wollen. Die Bausünde hat in Dresden System.
http://www.youtube.com/watch?v=YqY6jLGCYKc
Danke Pictura Urbana für den Link! Ein echt seltsames Geschwafel legt der Herr an den Tag! Sowas sitz halt hier nun and en Hebeln. Kein Bezug zur Stadt, Karrierestation und moderne Universitätsausbildung! So wie alle!
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