Am Quartier MK6 beginnt man mittlerweile auch mit dem Hochbau
4 Kommentare:
PeterBln
hat gesagt…
Dieses Rosa Haus auf dem ersten Foto ist, was Neubauten ab 1990 betrifft, mein absoluter Liebling in der Dresdner Innenstadt. (Ich glaube es steht Schulgasse oder Pfarrgasse).
Ich kann an dem Bau nichts kritisieren: Gute Fensterproportionen, keine von Irren entworfenen und planlos durcheinandergeschüttelten Riesenfenster, Dach ist OK, Erdgeschosszone wunderbar. Rosa ist nicht jedermanns Geschmack, aber beim nächsten Anstrich kann man das ohnehin ändern. Sieht fast aus wie ein Altbau, halt sehr schlicht. Ist jedoch völlig OK für mich, ich finde Barock und reiche Verzierungen zwar klasse, aber es muss nicht an jeder Ecke sein.
Für die Altmarktseitenstrassen wäre ich mit so etwas völlig zufrieden, vielleicht auch mal ein paar kleinere Häuser dazwischen, alte Parzellen aufnehmen. Aber der Baustil ist 100 prozent in Ordnung. Manche mögen sagen, dies sei "banale" Architektur, aber genau diese konventionelle Architektur ist das was Dresden braucht, denn genau die wurde ja kilometerweit ausgelöscht. Der graue Nachbar ist übrigens auch OK für mich.
Eine Prager Strasse mit solchen Bauten? Das wäre ja fast schon zu schön um wahr zu sein. Dazwischen würde ich mir sogar eine Pfau-Rückseite gefallen lassen...(Eigentlich peinlich, oder? Wenn die Architektur nur von Hinten gut ist.)
Apropos Pfau und sein Versagen am Altmarkt: Ich finde dass am Altmarkt ein Gebäude in Größe des Pfau-Hauses generell zu groß wäre, selbst wenn es Voluten und Stuck und Reliefs voller Engelchen hätte. Aber wenn schon eines dieser Übergröße, dann wäre dieses unscheinbare rosafarbene allemal besser gewesen, als die jetzige Fenster-schüttel-spinnerei.
Wenn Architekten nicht ständig versuchen würden, zwanghaft aufzufallen um jeden Preis, sondern ruhig mal das alltäglische, unscheinbare zuzulassen, dann wäre schon viel gewonnen.
Mensch Peter, Du bist heute so sanft in Deinen Worten, bist Du frisch verliebt? Aber recht hast du, ich finde auch, dass die Rückseite des Altmarkt-Hotels die eigentliche (irgendwann verdeckte) Schauseite ist. Das Haus an der Kreuzkirche ist für den Stil der 90er eigentlich angenehm zurückhaltend und an diesem Ort passend. Diesen Stil auf die ganze Prager Straße zu übertragen fände ich aber nicht erstrebenswert, weil das dann doch ein wenig eintönig würde. Dieser Stil ist aber ideal für Ergänzungen rund um den Altmarkt und auch als Übergang zum Neumarkt z.B. Quartier V/1. Mit der Prager Straße habe ich mich nach der Aufwertung eigentlich arrangiert. Einzig die Wohnzeile hätte ich mir bisschen "frecher" gewünscht (z.B. mit riesigen bunten Punkten oder nächtlicher LED-Projektion).
Noch was zum Holiday-Inn Express: http://www.mpp.de/exd.jpg Auch wenn das Ding schon oft kritisiert wurde, finde ich es geeignet als Übergang zu der hoffentlich revolutionären Bebauung am Ferdinandplatz zu dienen. Frei Otto ist ja glücklicherweise nicht für Schuhkartonarchitektur bekannt, ich hoffe das Musical-Theater hebt sich von aufgehübschten Zweckbauten wie der Altmarkgalarie deutlich ab. Hier darf die Moderne zeigen, was sie kann und sollte sogar auffallen. Vielleicht muss man die Kritiker der Rekos am Neumarkt mal wieder mit einer Jahresdosis Moderne zufrieden stellen. Ich meine, wenn Dresden so etwas wie die Hafencity-HH oder den neuen Zollhof in Düsseldorf hätte, wäre das vielleicht deren Lieblings-'Spielplatz' und sie wären gelassener den Neumarkt betreffend. Aber nur vielleicht.
Der MK6-Entwurf des Holiday - Inn - Express füllt eine Lücke. Leider hapert es, wie ich finde, an der Schönheit. Die Fassade ist sehr streng gerastert, auf einen Sockel wurde verzichtet, die Farbgestaltung wirkt - bisher - unterkühlt (ich vermag die Farbe, so wie sie auf einigen Abbildungen wirkt, nicht eindeutig zu benennen - zahnpastablau?).
Was die Prager Straße angeht, finde ich sie auch nach der Aufwertung noch etwas zu eintönig. Vor allem die Farbe grau herrscht, wie ich finde, zu sehr vor, insbesondere an dem langen Plattenbauriegel und Richtung Hauptbahnhof.
Die Prager Strasse ist zwar jetzt auf jeden Fall besser als die Sozialistische Beton-Einöde. Auch wenn ich mal anzweifeln möchte dass es sich hier um "moderne" Architektur handelt (wer bestimmt das denn eigentlich?) sondern einfach nur um Investorenriegel, kann ich ganz klar sagen: Ich kann mich zwar auch mit so etwas anfreunden wie der jetzigen Prager Strasse. Aber wer die alte Prager Strasse kennt, weiss dass es kein Vergleich ist. Die frühere Prager Strasse war eine belebte, elegante Hauptstrasse einer Europäischen Metropole. Die jetzige ist eine Spielwiese amerikanisierter Marketingstrategien à la "Toys are us", Mc Donalds, Starbucks und so weiterm, und mit entsprechender Amerikanisierter NWO-Architektur. So etwas ist mir zwar lieber als die DDR-Plattenbau Variante , aber diese ganze lustige Spassgesellschafts-Buntheit ist eben doch sehr oberflächlich - farbig, aber wenig dahinter. Es ist absurd, in Dresden immer mehr Shopping-Malls nach Amerikanisiertem Vorbild errichten zu wollen. Dresden hat bereits jett zu viele davon, in der Frankfurter Innenstadt kenne ich keine einzige Shopping-mall dieser Grösse.
Ich bin auch nicht der Meinung dass Fußgängerzonen das Allheilmittel sid. Ich kenne z.b. die Frankfurter Zeil noch mit Strassenbahn und Autos. Trotz hässlicher Modernisten-Architektur war es eine lebendige Strasse. Heute hat diese Fussgängterzone "Zeil" jeglichen Character einer Europäischen Strasse verloren. Hässliche Betonklotz- bzw. Glaskasten-Architektur, Obdachlose die vor Luxusläden im Schlafsck liegen (ein absolut absurder Anblick), dümmliche 20-jährige Tussis mit Nasen-piercing und Türkisch-Arabische Gangs die einen anquatschen "ey brauchste Dope". Ansonsten ausgestorben. Die Zeil galt mal als Europäischer Boulevard! Die Prager Strasse ebenso.
Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Architektur wie sie heute in der Prager Strasse ist. Aber "modern" muss eine "Verbesserung" bewirken. Und verglichen mit dem Zustand vor der Zerstörung ist dies einfach nicht der Fall.
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Dieses Rosa Haus auf dem ersten Foto ist, was Neubauten ab 1990 betrifft, mein absoluter Liebling in der Dresdner Innenstadt. (Ich glaube es steht Schulgasse oder Pfarrgasse).
Ich kann an dem Bau nichts kritisieren: Gute Fensterproportionen, keine von Irren entworfenen und planlos durcheinandergeschüttelten Riesenfenster, Dach ist OK, Erdgeschosszone wunderbar. Rosa ist nicht jedermanns Geschmack, aber beim nächsten Anstrich kann man das ohnehin ändern. Sieht fast aus wie ein Altbau, halt sehr schlicht. Ist jedoch völlig OK für mich, ich finde Barock und reiche Verzierungen zwar klasse, aber es muss nicht an jeder Ecke sein.
Für die Altmarktseitenstrassen wäre ich mit so etwas völlig zufrieden, vielleicht auch mal ein paar kleinere Häuser dazwischen, alte Parzellen aufnehmen. Aber der Baustil ist 100 prozent in Ordnung. Manche mögen sagen, dies sei "banale" Architektur, aber genau diese konventionelle Architektur ist das was Dresden braucht, denn genau die wurde ja kilometerweit ausgelöscht. Der graue Nachbar ist übrigens auch OK für mich.
Eine Prager Strasse mit solchen Bauten? Das wäre ja fast schon zu schön um wahr zu sein. Dazwischen würde ich mir sogar eine Pfau-Rückseite gefallen lassen...(Eigentlich peinlich, oder? Wenn die Architektur nur von Hinten gut ist.)
Apropos Pfau und sein Versagen am Altmarkt: Ich finde dass am Altmarkt ein Gebäude in Größe des Pfau-Hauses generell zu groß wäre, selbst wenn es Voluten und Stuck und Reliefs voller Engelchen hätte. Aber wenn schon eines dieser Übergröße, dann wäre dieses unscheinbare rosafarbene allemal besser gewesen, als die jetzige Fenster-schüttel-spinnerei.
Wenn Architekten nicht ständig versuchen würden, zwanghaft aufzufallen um jeden Preis, sondern ruhig mal das alltäglische, unscheinbare zuzulassen, dann wäre schon viel gewonnen.
Mensch Peter, Du bist heute so sanft in Deinen Worten, bist Du frisch verliebt?
Aber recht hast du, ich finde auch, dass die Rückseite des Altmarkt-Hotels die eigentliche (irgendwann verdeckte) Schauseite ist.
Das Haus an der Kreuzkirche ist für den Stil der 90er eigentlich angenehm zurückhaltend und an diesem Ort passend. Diesen Stil auf die ganze Prager Straße zu übertragen fände ich aber nicht erstrebenswert, weil das dann doch ein wenig eintönig würde. Dieser Stil ist aber ideal für Ergänzungen rund um den Altmarkt und auch als Übergang zum Neumarkt z.B. Quartier V/1. Mit der Prager Straße habe ich mich nach der Aufwertung eigentlich arrangiert. Einzig die Wohnzeile hätte ich mir bisschen "frecher" gewünscht (z.B. mit riesigen bunten Punkten oder nächtlicher LED-Projektion).
Noch was zum Holiday-Inn Express:
http://www.mpp.de/exd.jpg
Auch wenn das Ding schon oft kritisiert wurde, finde ich es geeignet als Übergang zu der hoffentlich revolutionären Bebauung am Ferdinandplatz zu dienen. Frei Otto ist ja glücklicherweise nicht für Schuhkartonarchitektur bekannt, ich hoffe das Musical-Theater hebt sich von aufgehübschten Zweckbauten wie der Altmarkgalarie deutlich ab. Hier darf die Moderne zeigen, was sie kann und sollte sogar auffallen. Vielleicht muss man die Kritiker der Rekos am Neumarkt mal wieder mit einer Jahresdosis Moderne zufrieden stellen. Ich meine, wenn Dresden so etwas wie die Hafencity-HH oder den neuen Zollhof in Düsseldorf hätte, wäre das vielleicht deren Lieblings-'Spielplatz' und sie wären gelassener den Neumarkt betreffend. Aber nur vielleicht.
Der MK6-Entwurf des Holiday - Inn - Express füllt eine Lücke. Leider hapert es, wie ich finde, an der Schönheit. Die Fassade ist sehr streng gerastert, auf einen Sockel wurde verzichtet, die Farbgestaltung wirkt - bisher - unterkühlt (ich vermag die Farbe, so wie sie auf einigen Abbildungen wirkt, nicht eindeutig zu benennen - zahnpastablau?).
Was die Prager Straße angeht, finde ich sie auch nach der Aufwertung noch etwas zu eintönig. Vor allem die Farbe grau herrscht, wie ich finde, zu sehr vor, insbesondere an dem langen Plattenbauriegel und Richtung Hauptbahnhof.
Die Prager Strasse ist zwar jetzt auf jeden Fall besser als die Sozialistische Beton-Einöde. Auch wenn ich mal anzweifeln möchte dass es sich hier um "moderne" Architektur handelt (wer bestimmt das denn eigentlich?) sondern einfach nur um Investorenriegel, kann ich ganz klar sagen: Ich kann mich zwar auch mit so etwas anfreunden wie der jetzigen Prager Strasse. Aber wer die alte Prager Strasse kennt, weiss dass es kein Vergleich ist. Die frühere Prager Strasse war eine belebte, elegante Hauptstrasse einer Europäischen Metropole. Die jetzige ist eine Spielwiese amerikanisierter Marketingstrategien à la "Toys are us", Mc Donalds, Starbucks und so weiterm, und mit entsprechender Amerikanisierter NWO-Architektur. So etwas ist mir zwar lieber als die DDR-Plattenbau Variante , aber diese ganze lustige Spassgesellschafts-Buntheit ist eben doch sehr oberflächlich - farbig, aber wenig dahinter. Es ist absurd, in Dresden immer mehr Shopping-Malls nach Amerikanisiertem Vorbild errichten zu wollen. Dresden hat bereits jett zu viele davon, in der Frankfurter Innenstadt kenne ich keine einzige Shopping-mall dieser Grösse.
Ich bin auch nicht der Meinung dass Fußgängerzonen das Allheilmittel sid. Ich kenne z.b. die Frankfurter Zeil noch mit Strassenbahn und Autos. Trotz hässlicher Modernisten-Architektur war es eine lebendige Strasse. Heute hat diese Fussgängterzone "Zeil" jeglichen Character einer Europäischen Strasse verloren. Hässliche Betonklotz- bzw. Glaskasten-Architektur, Obdachlose die vor Luxusläden im Schlafsck liegen (ein absolut absurder Anblick), dümmliche 20-jährige Tussis mit Nasen-piercing und Türkisch-Arabische Gangs die einen anquatschen "ey brauchste Dope". Ansonsten ausgestorben. Die Zeil galt mal als Europäischer Boulevard! Die Prager Strasse ebenso.
Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Architektur wie sie heute in der Prager Strasse ist. Aber "modern" muss eine "Verbesserung" bewirken. Und verglichen mit dem Zustand vor der Zerstörung ist dies einfach nicht der Fall.
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