wunderschön zu sehen, was da entsteht, wenn es auch kein öffentliches Gebäude ist, wie an dieser Stelle zu wünschen wäre. Ein Foto finde ich etwas allerdings etwas merkwürdig: was ist den mit dem einen Kreuzgewölbe passiert? Das ist ja völlig asymetrisch!?
Immerhin ist ein Hotel ein "öffentlicheres" Gebäude als ein Wohn- oder Geschäftshaus. Insofern kann man als Normalmensch viele Innenräume problemlos betreten.
Das asymmetrische Kreuzgewölbe wird architektonische Ursachen haben - ein asymmetrischer Grundriss des Raumes zum Beispiel.
Wir müssen immer unterscheiden zwischen "Stadtbild" und "privaten Innenräumen". Wenn man erhaltene bzw. rekonstruierte Innenräume historischer Gebäude besichtigen kann, so ist dies sehr schön. Allerdings ist dies in der Praxis kaum durchführbar, oder kannst du in Venedig, Prag oder Petersburg in jedes Historische Altstadthaus einfach so hinein? In den meisten wohnen wohl Leute. Privaträume.
Mir ist ehrlich gesagt lieber, ich komme in das Britisch Hotel nicht hinein, kann mich aber an der immer schöner werdenden Landhausstrasse erfreuen. Das ist mir lieber, als eine öffentliche 1920er Jahre Retro-Betonfestung des "Experten" Cheret, in die ich hineinkann und durch Schießscharten-Fenster hinausgucken darf.
Das Problem bei Dresden ist, dass es in einer Zeit aufgebaut wird die von einem durchgedrehten Großkonzern-Kapitalismus, Marketing-Idelogien und ungezügelter Plutarchie beherrscht wird. Der Wiederaufbau wird quasi von reinen Profitinteressen kleiner Privatgruppen bestimmt, die sich nicht der Öffentlichkeit verpflichtet fühlen sondern dem Füllen ihrer eigenen Taschen, und die wie Raubtiere bereits die Quartiere untereinander aufgeteilt haben - dies war in den 1950ern in Westdeutschland nicht so, durch den Marshallplan, also öffentliche Gelder.
PS: ich bin schon häufig durchs Taschenbergpalais gegangen. Hier kann man ins ganze Erdgeschoss, in den wunderschönen Hof, und wenn man nicht gerade in seinen zerlumptesten und zerissensten Jeans dort herumläuft, kann man problemlos auch in andere Stockwerke. Habe das schon oft getan. Dort einen Café für ein paar Euro zu trinken, hat mich auch nicht arm gemacht. Entschuldigung - wo gibts denn das bitteschön auf der Welt, für zwei, drei Euro in einem Palast sitzen? Bitte mal die Kirche im Dorf lassen! Der Aufbau des British Hotels ist ein Geschenk , und dass die HAPIMAG keine "modernen" Glaskasten-Provokationen einbauen will, dafür darf man dankbar sein. Es gibt also durchaus auch in der Finanz-oligarchie einige vernünftige Leute. Taschenberg Palais und British Hotel sind beides wunderbare Beispiel dafür dass der Wiederaufbau selbst in diesen unseligen, von Gier und Geld bestimmten Zeiten klappen kann.
Natürlich bin ich wie Sie von ganzem Herzen froh, daß dieses wunderbare Haus neu entsteht. Trotzdem darf es ja wohl erlaubt sein, an dieser Stelle einen Wunsch zu äußern...oder?^^
Niemand wird bestreiten, daß DD schon mehr als genug Hotels besitzt, und ein richtig öffentliches Gebäude (gerade an dieser Stelle) passender gewesen wäre. Das Problem des neuen Altstadtkern ist ein völlig einseitiges Nutzungskonzept. Mit weiteren Hotels läßt sich da nicht gegensteuern, im Gegenteil, es verstärkt das Problem der "Altstadt-Touristeninsel". Mit einem öffentlichen Gebäude hätte auch die Dresdner Grund diesen Bereich zu betreten und zu beleben. DIESEN Aspekt wollte ich (trotz aller Freude) in dem Zusammenhang anmerken.
Gut, aber was stellen Sie sich unter einem "öffentlichen" Gebäude vor? Eine Außenstelle des Rathauses mit Publikumsverkehr, ein Museum - ich kann mir unter einem "öffentlichen" Gebäude nichts Konkretes vorstellen.
Insgesamt schließe ich mich Petersburg gern an, auch wenn ich zu den Cherets aus persönlichen Gründen eine andere Sicht habe.
Sie haben völlig Recht. Natürlich haben Sie ein Recht auf ihre Meinung, ich verbiete sie niemandem. Wir missvertehen uns möglicherweise. Ich stimme Ihnen in dem meisten zu.
Natürlich gibt es bereits zu viele Hotels in Dresden. Aber von was gibt es nicht zu viel? Büroräume, Wohnungen, Gewerbeflächen, alles steht leer in DD.
Mit "öffentlich" habe ich deswegen ein Problem, weil es in Theorie gut klingt aber z.b. gerade der Nachteil Dresdens war: bis in die 1990er bestand die historische Altstadt nur aus Theaterplatz, Brühlsche und Schloss: Alles öffentliche Nutzung (Museum, Theater etc.). Zwar sehr gut dass man dort überall hineinkann, andererseits aber ist das Interesse der Menschen an musealen Besuchen, Oper etc. begrenzt und nicht Teil des Alltags. Diese "kulturelle Monokultur", wenn auch unglaublich hochwertig, bleibt eben doch eine Monokultur weil in funktionerenden Innenstadten Wohnen, Einkaufen, Arbeiten, Behördengänge etc. vorherrschen. Die ausschliesslich kulturelle Nutzung verlieh dem Dresdner Altstadt-Fragment bis ca. 2005 (Neumarkt-Rekonstruktion) den "musealen" Character, es gab keine Strassen mit Läden und Geschäften. Die kommen nun hinzu. Das ist ein absoluter Vorteil.
Ich weiss zwar was sie meinen mit "öffentlich", sie möchten gerne hineingehen so wie man in die Semperoper hineingehen kann. Hier sind wir uns einig. Aber ich halte es in der Praxis für kaum durchführbar bei allen Neumarkt-Gebäuden. Das ganze hätte dann musealen Character. Auch ich bin kein Freund dieser Hotel-Manie in Dresden, die sie zu Recht kritisierten. Aber bei einem Hotel können sie zumindest hinein. Das ist besser als wenn man es z.b. in reine Eigentumswohnungen umwandeln würde (was übrigens sehr wohl geschehen wird, wenn das Hotel nicht läuft), denn wäre ist das innere für die Öffentlichkeit total tabu. Verstehen Sie wie ich meine? Auch ich finde ein Hotel keine Optimallösung, aber zumindest besteht auf diese Weise die Chance, dass es dennoch allen zugänglich ist. Die meisten Hotels, obwohl Privatunternehmen, sind ja quasi "öffentlich" zugänglich.
Im Taschenbergpalais war ich, wie gesagt schon einige Male, und habe mir dort z.b. umsonst die Schuhe am Automaten putzen lassen, sehr praktisch :-)
Wenn ich aber ehrlich bin, sind die modernistisch geprägten Innenräume dort nicht so berauschend, sehr karger character, langweilige Betontreppen. Schlichtheit da wo sie hinpasst: schön und gut, aber Paläste sind nun mal nicht schlicht sondern eher opulent. Man hat ehrlich gesagt wenig verpasst, wenn man nicht im Inneren des Taschenbergpalais war.
Also, mein Tipp: Erfreuen Sie sich an dem Stadtbild! Und man wird sicher auch irgendwie ins British Hotel hineinkönnen.
Und mit etwas Glück gibts dort auch einen Schuhputzautomat ^^
8 Kommentare:
Zumindest der Teil sieht doch richtig gut aus. Schade das es wieder nur ein Hotel ist, davon haben wir nun eindeutig genug.
wunderschön zu sehen, was da entsteht, wenn es auch kein öffentliches Gebäude ist, wie an dieser Stelle zu wünschen wäre.
Ein Foto finde ich etwas allerdings etwas merkwürdig: was ist den mit dem einen Kreuzgewölbe passiert? Das ist ja völlig asymetrisch!?
Immerhin ist ein Hotel ein "öffentlicheres" Gebäude als ein Wohn- oder Geschäftshaus. Insofern kann man als Normalmensch viele Innenräume problemlos betreten.
Das asymmetrische Kreuzgewölbe wird architektonische Ursachen haben - ein asymmetrischer Grundriss des Raumes zum Beispiel.
@Georg
Das wäre die Frage. Das British Hotel ist ja eine Ferienresidenz der schweizer Hapimag. Weiß nicht, ob das wirklich "öffentlich" wird.
Holger
Wir müssen immer unterscheiden zwischen "Stadtbild" und "privaten Innenräumen". Wenn man erhaltene bzw. rekonstruierte Innenräume historischer Gebäude besichtigen kann, so ist dies sehr schön. Allerdings ist dies in der Praxis kaum durchführbar, oder kannst du in Venedig, Prag oder Petersburg in jedes Historische Altstadthaus einfach so hinein? In den meisten wohnen wohl Leute. Privaträume.
Mir ist ehrlich gesagt lieber, ich komme in das Britisch Hotel nicht hinein, kann mich aber an der immer schöner werdenden Landhausstrasse erfreuen. Das ist mir lieber, als eine öffentliche 1920er Jahre Retro-Betonfestung des "Experten" Cheret, in die ich hineinkann und durch Schießscharten-Fenster hinausgucken darf.
Das Problem bei Dresden ist, dass es in einer Zeit aufgebaut wird die von einem durchgedrehten Großkonzern-Kapitalismus, Marketing-Idelogien und ungezügelter Plutarchie beherrscht wird. Der Wiederaufbau wird quasi von reinen Profitinteressen kleiner Privatgruppen bestimmt, die sich nicht der Öffentlichkeit verpflichtet fühlen sondern dem Füllen ihrer eigenen Taschen, und die wie Raubtiere bereits die Quartiere untereinander aufgeteilt haben - dies war in den 1950ern in Westdeutschland nicht so, durch den Marshallplan, also öffentliche Gelder.
PS: ich bin schon häufig durchs Taschenbergpalais gegangen. Hier kann man ins ganze Erdgeschoss, in den wunderschönen Hof, und wenn man nicht gerade in seinen zerlumptesten und zerissensten Jeans dort herumläuft, kann man problemlos auch in andere Stockwerke. Habe das schon oft getan. Dort einen Café für ein paar Euro zu trinken, hat mich auch nicht arm gemacht. Entschuldigung - wo gibts denn das bitteschön auf der Welt, für zwei, drei Euro in einem Palast sitzen? Bitte mal die Kirche im Dorf lassen! Der Aufbau des British Hotels ist ein Geschenk , und dass die HAPIMAG keine "modernen" Glaskasten-Provokationen einbauen will, dafür darf man dankbar sein. Es gibt also durchaus auch in der Finanz-oligarchie einige vernünftige Leute. Taschenberg Palais und British Hotel sind beides wunderbare Beispiel dafür dass der Wiederaufbau selbst in diesen unseligen, von Gier und Geld bestimmten Zeiten klappen kann.
@Petersburg:
Natürlich bin ich wie Sie von ganzem Herzen froh, daß dieses wunderbare Haus neu entsteht.
Trotzdem darf es ja wohl erlaubt sein, an dieser Stelle einen Wunsch zu äußern...oder?^^
Niemand wird bestreiten, daß DD schon mehr als genug Hotels besitzt, und ein richtig öffentliches Gebäude (gerade an dieser Stelle) passender gewesen wäre.
Das Problem des neuen Altstadtkern ist ein völlig einseitiges Nutzungskonzept. Mit weiteren Hotels läßt sich da nicht gegensteuern, im Gegenteil, es verstärkt das Problem der "Altstadt-Touristeninsel".
Mit einem öffentlichen Gebäude hätte auch die Dresdner Grund diesen Bereich zu betreten und zu beleben.
DIESEN Aspekt wollte ich (trotz aller Freude) in dem Zusammenhang anmerken.
@Wolf:
Gut, aber was stellen Sie sich unter einem "öffentlichen" Gebäude vor? Eine Außenstelle des Rathauses mit Publikumsverkehr, ein Museum - ich kann mir unter einem "öffentlichen" Gebäude nichts Konkretes vorstellen.
Insgesamt schließe ich mich Petersburg gern an, auch wenn ich zu den Cherets aus persönlichen Gründen eine andere Sicht habe.
Gruß
Georg
@Wolf
Sie haben völlig Recht. Natürlich haben Sie ein Recht auf ihre Meinung, ich verbiete sie niemandem. Wir missvertehen uns möglicherweise. Ich stimme Ihnen in dem meisten zu.
Natürlich gibt es bereits zu viele Hotels in Dresden. Aber von was gibt es nicht zu viel? Büroräume, Wohnungen, Gewerbeflächen, alles steht leer in DD.
Mit "öffentlich" habe ich deswegen ein Problem, weil es in Theorie gut klingt aber z.b. gerade der Nachteil Dresdens war: bis in die 1990er bestand die historische Altstadt nur aus Theaterplatz, Brühlsche und Schloss: Alles öffentliche Nutzung (Museum, Theater etc.). Zwar sehr gut dass man dort überall hineinkann, andererseits aber ist das Interesse der Menschen an musealen Besuchen, Oper etc. begrenzt und nicht Teil des Alltags. Diese "kulturelle Monokultur", wenn auch unglaublich hochwertig, bleibt eben doch eine Monokultur weil in funktionerenden Innenstadten Wohnen, Einkaufen, Arbeiten, Behördengänge etc. vorherrschen. Die ausschliesslich kulturelle Nutzung verlieh dem Dresdner Altstadt-Fragment bis ca. 2005 (Neumarkt-Rekonstruktion) den "musealen" Character, es gab keine Strassen mit Läden und Geschäften. Die kommen nun hinzu. Das ist ein absoluter Vorteil.
Ich weiss zwar was sie meinen mit "öffentlich", sie möchten gerne hineingehen so wie man in die Semperoper hineingehen kann. Hier sind wir uns einig. Aber ich halte es in der Praxis für kaum durchführbar bei allen Neumarkt-Gebäuden. Das ganze hätte dann musealen Character. Auch ich bin kein Freund dieser Hotel-Manie in Dresden, die sie zu Recht kritisierten. Aber bei einem Hotel können sie zumindest hinein. Das ist besser als wenn man es z.b. in reine Eigentumswohnungen umwandeln würde (was übrigens sehr wohl geschehen wird, wenn das Hotel nicht läuft), denn wäre ist das innere für die Öffentlichkeit total tabu. Verstehen Sie wie ich meine? Auch ich finde ein Hotel keine Optimallösung, aber zumindest besteht auf diese Weise die Chance, dass es dennoch allen zugänglich ist. Die meisten Hotels, obwohl Privatunternehmen, sind ja quasi "öffentlich" zugänglich.
Im Taschenbergpalais war ich, wie gesagt schon einige Male, und habe mir dort z.b. umsonst die Schuhe am Automaten putzen lassen, sehr praktisch :-)
Wenn ich aber ehrlich bin, sind die modernistisch geprägten Innenräume dort nicht so berauschend, sehr karger character, langweilige Betontreppen. Schlichtheit da wo sie hinpasst: schön und gut, aber Paläste sind nun mal nicht schlicht sondern eher opulent. Man hat ehrlich gesagt wenig verpasst, wenn man nicht im Inneren des Taschenbergpalais war.
Also, mein Tipp: Erfreuen Sie sich an dem Stadtbild! Und man wird sicher auch irgendwie ins British Hotel hineinkönnen.
Und mit etwas Glück gibts dort auch einen Schuhputzautomat ^^
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