Donnerstag, 26. August 2010

Vitzthum Gymnasium | Zschertnitz




19 Kommentare:

THE WOERTH hat gesagt…

Rot-Weiß-Grau. Andere Farben gibts nicht. Ach, Schwarz vielleicht noch...

Muyserin hat gesagt…

@The Woerth: „Rot-Weiß-Grau. Andere Farben gibts nicht. Ach, Schwarz vielleicht noch...“

Wie darf man Ihren Kommantar verstehen? Beklagen Sie ein Überangebot dieser Farben in der Dresdner Architekturlandschaft? Ließen sich dafür nicht -zig Gegenbeispiele anführen? Oder gefällt Ihnen der Farb-Dreiklang per se nicht? Es wirkt doch recht frisch und elegant, irgendwie „bauhausig“.

Franz Bieberkopf hat gesagt…

Oh Muyserin, bist Du leichtsinnig hier einfach zu widersprechen und dann noch das Wort mit "b...." zu benutzen. Mußt Du die sächsischen Seelen so verletzten? :-)

THE WOERTH hat gesagt…

Ich beklage ein Überangebot dieser Farben in der gesamtdeutschen Trendarchitektur und damit einhergehend deren zwingende Austauschbarkeit. Der Architekturstil "Bauhaus" besitzt aber auch abseits der Farbgebung keinerlei Regionaltypik und ist lediglich Architektur um der Architektur Willen.

Christiane hat gesagt…

Kann an der Farbe Nichts Schlechtes finden. Es ist ja schließlich ein Gymnysium, kein Kindergarten (der kann dann schon bunter sein). Finde die Rekonstruktion von außen gesehen gelungen, wenn die Räume drinnen auch zweckmäßig sind. Wenn dann die Bäume etwas größer sind, wird es auf dem Pausenhof auch gemütlich. Primär größere Bäume sind ja bekanntlich eine Frage des Geldes,da hat der Landschaftsarchitekt ja wohl kaum Spielraum.

Pollock hat gesagt…

Der Neubau des Vitzthum-Gymnasiums ist ein schönes Beispiel, wie sehr Entwurf und real gebaute Wirklichkeit divergieren können.

Während der Entwurf -
http://www.schuelerbuehne.de/grafiken/vitz/neubau_vitzthum-gymnasium.pdf - noch leichte Fassaden mit nuancierten grünen Paneelen vorsah, stehen wir jetzt vor weißen WDVS-Riegeln mit Einheits-Bandfassade und daruntergeschobenen roten Kisten - gääähn...

Konsequenterweise bemängeln jetzt einige die tumbe Bauhaus-Optik, einige fragen sich, weshalb alles immer rot wird, wenn Farbakzente diskutiert werden - Antwort: weil der Entwurf der Architekten zwar eleganter und individueller, aber auch kostentechnisch "optimierbar" war, soll heißen: Standard RAL-Farben, Fensterflächen reduzieren, Katalog-Fassadensystem.

Der Neubau der Palucca-Schule ist auch so ein schlimmes Beispiel für Kostenreduzierung.

Das einzig gute ist, dass vermutlich die meisten glauben, dass sie vor sanierten Plattenbau-Schule stehen...

ChriSGD hat gesagt…

@Christiane
Von welcher Rekonstruktion sprechen Sie? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde das ehrlicherweise aber auch vermuten. Das zeigt die ganze Armut, dass ein Neubau aus dem Jahr 2010 so aussieht, als wäre er als Bildungsstätte im Sozialismus entstanden.
Als Schulbau für Zschertnitz kann ich mit der Fassade aber konform gehen. Zschertnitz ist für mich geduldetes Moderne-Experimente-Land oder anders gesagt: Eingriffgebiet für die Ausgleichsmaßnahme Neumarkt.
Was mich aber doch stört ist das "Zustellen" des Stadtblickes. Keine Ahnung, ob es gegangen wäre, ich hätte versucht eine Sichtachse auf die Stadt zu erhalten oder sogar geradezu zu inzenieren (verengende Gebäudeteile mit Fokussierung z.B. auf Fernsehturm, begehbares Dach, etc.)

rian hat gesagt…

Ich finde dieses knallige Rot richtig toll und es harmonisiert echt super mit dem strahlenden Weiß. Die Fenster sind auch echt gut gelungen. Ich mag es, wenn die Fenster eben abschließen mit der Fassade, was man auf dem letzten Bild gut sehen kann. Überhaupt gefallen mir die Fensterbänder sehr gut. Ich muss zustimmen, denn es erinnert auch mich an Bauhaus....

Interessant finde ich auch die in unterschiedlichen, dezenten Farben verlegten Steinreihen auf dem Schulhof, da wo die Bänke stehen. Das lässt das irgendwie, ja gemütlich aussehen.

Wär ich noch Schüler, würde ich sicherlich gern in dieses Gymnasium gehen. Und ich denke, dass auch im Inneren alles sehr ansprechend gestaltet ist.

Ich persönlich finde dieses Gebäude total gelungen.

Anonym hat gesagt…

Ich finde das Gebaeude ganz anstaendig. Immerhin sitzen die Fenster uebereinander. Die Uhr gefaellt mir sehr gut.
Wenn man vergleicht in was fuer einem 60er Jahre Betonbunker ich im Westen aufs Gymnasium gegangen bin, dann waere ich viel lieber in diesem Gebaeude gewesen.

THE WOERTH hat gesagt…

Mit keinem Wort habe ich davon gesprochen, dass mir die Farben Rot oder Weiß nicht gefallen würden. Es kommt doch sehr oft vor, dass Beiträge nicht genau gelesen werden oder unnötig Dinge hineininterpretiert werden. Ich gönne es jedem, die Farbe "Signalrot" zu lieben. Pollock scheint der Einzige zu sein, der meine zwei Kommentare richtig verstanden (gelesen?) hat.

ji hat gesagt…

Schlecht …

Warum nicht so?

http://www.bueren.de/buerenneu/kultur/bindata/Mauritius-Gymnasium.JPG

Gibt genug ähnliche Gebäude mitten in Dresden, die man rekonstruieren könnte, um solch ein flair wieder zu erlangen. Dagegen wird auf ein Plattenbaugebiet gesetzt … Mit Flachdachschule … Anstatt die Innenstadt wieder dichter zu gestalten und mit Menschen zu füllen, um auch das innerstädtische Gewerbe zu stärken … Gott, ich verstehe diese Entscheidungen überhaupt nicht.

ChriSGD hat gesagt…

@ji
schönes (perfektes) Schulgebäude, dieses Mauritius-Gymnasium! Ihre alte Schule?

Gut, dass die Schule im Plattenbaugebiet und nicht in der Innenstadt weit weg von den Wohnorten der Schüler errichtet wurde, ist schon nachvollziehbar. Grundsätzlich gilt der Grundsatz einer vorrangigen Verdichtung der Innenstadt natürlich trotzdem. Am Lennéplatz entsteht ja in innerstädtischer Lage auch ein neues Gymnasium, selbstredend auch in "bewährter" Einfachheit:

http://www.meindresden.info/dresdner-news/neu/article/entwurf-fuer-neues-gymnasium-buergerwiese.html

Ich verstehe es auch nicht, warum keiner den Mut hat einen Neubau in alter Tradition mit moderner Haustechnik zu entwerfen. Historische Ensembles mit modernen Elementen zu verhunzen, ist offenbar en vogue, Brüche in die die entgegengesetzte Richtung dagegen werden zerredet, als Kitsch abgestempelt oder gleich gar nicht prämiert.
Diese Einheitskisten haben jedenfalls nichts mit Heimat zu tun, kein Wappen, kein regionaltypisches Material, kein Flair, nichts Erhabenes und bestimmt keine Bereicherung des Ortsbildes. Weil einfach einfach einfach ist.

THE WOERTH hat gesagt…

Wie soll jemand Mut haben, dem Selbiger in vielen Jahren Studium aus dem Gehirn gefiltert worden ist? Wer jahrelang mit schlechten Zensuren rechnen (und letztlich um seinen Abschluss bangen) musste, wenn er seine Meinung vertrat und gleichzeitig lernen durfte, dass Mut in Wahrheit "Selbstbewusst - Kraftvoll - Modernistisch" bedeutet, der läuft eben irgendwann Gefahr, mutlos mit der Masse mitzuschwimmen und sich aus angelernter Überzeugung heraus einzureden, "mutige Entwürfe" abzuliefern. Ist doch letztlich nachvollziehbar.

ChriSGD hat gesagt…

@THE WOERTH
Hast schon recht, aus einer ideologisch verpeilten Masse auszubrechen erfordert entweder echten Mut und Lust am Schmerz oder wirtschaftliche Unabhängigkeit.

Diesen eingeschworenen Zirkel aufzubrechen ist fast aussichtslos und würde meiner Meinung nach nur über politische Einflussnahme funktionieren, da die Architekten in den Planungsämtern mit den beteiligten Büros z.B. bezüglich der Auswahl der Preisrichter immer weiter schön ihr Süppchen kochen. Es sollte einen Bürgerwettbewerb geben, in dem in der ersten Stufe von jedem Bürger Vorschläge eingereicht werden können und in einer zweiten Stufe die Sieger mit einem Architekturbüro in Kooperation eine Überarbeitung leisten. Oder die Preisgerichte müssten zur Hälfte mit intersssierten Bürgern besetzt werden. Durchsetzen ließe sich so etwas vieleicht im Zuge aktueller wahlkampftauglicher Streitthemen wie beim Gewandhausneubau, ansonsten ist das eher Randgruppenthema (befürchte ich).

Aber irgendwann merken die Menschen beim Betrachten alter Fotos, dass Ihnen Parzelle für Parzelle ihre Heimat genommen wurde. Es ist der schleichende Tod des Schönen. Es gibt doch sonst für jeden Lobbykram ne Partei. Ich bin zwar Mitglied bei der GHND, aber die Politik tut sich ja auch irgendwie schwer die Thesen eines Vereins als ihr Programm zu übernehmen und andersherum muss sich die GHND immer erst Gehör bei einzelnen Mitgliedern des Stadtrates verschaffen. Alles zu umständlich und kraftlos.

Gruß in südwestliche Richtung

Petersburg hat gesagt…

Ich habe mir grade mal das von Chris gepostete Gebäude in der Bürgerwiese angesehen. Einer der Architekten ist Matthias Horst, Vorstand der Architektenkammer Sachsen und einer der übelsten Anti-Neumarkt Hetzer und extremer Gegner traditionaller Architektur. Kein Wunder, dass so etwas bei herauskommt. Für die Bürgerwiese ist Schlimmes geplant, der Klotz von Horst Architekten ist nicht mal das schlimmste.

Dresden hat so viel Potenzial, und noch immer könnte man so viel aus Dresden machen und so viel wunderbare und schöne Architektur errichten. Aber leider ist das Gegenteil geplant: das Wort "schön" wird von Architekten und Stadtplanung nie verwendet, und sie wissen auch, warum. Man könnte Dresden so wunderschön wiederaufbauen, aber das Gegenteil ist politisch gewollt. Es ist mehr als traurig.

Anonym hat gesagt…

Wieso habe ich immer das Gefühl, dass "der Dresdner" nach dem Barock das architektonische Leben eingestellt hat? Diese Stadt verhindert jedwede moderne Architektur in Innenstadtnähe, d. h. Umkreis Altmarkt 10 km!!! Was war es für ein Geschrei als die Gläserner Manufaktur gebaut werden sollte?! Verzerrung des barocken Stadtbildes usw...(5km vom Altmarkt entfernt). Ebenso der verworfene Plan von Libeskind an der Hauptstraße. Diese Stadt ist ein einziges DISNEYLAND und nachdem sich die ewig Gestrigen am Neumarkt ausgetobt haben (siehe Verhinderung neues Gewandhaus,) wenden sie sich nun der Hauptstraße zu. Wo soll das noch enden. Barock war im 17. Jhd die Moderne! Heute baut man in Dresden weitestgehend Gestriges wieder auf! Hallo Ihr Dresdner wir leben im 21. Jhd,!!! Kommt endlich dort an!

Petersburg hat gesagt…

Oh Gott.......was ein aggressionspotenzial. Ist es das, was "moderne" Architekten an den Universitäten lernen? Auf Mickeymouse-Niveau Propaganda betreiben? Dann verwundert die Katastrophe heutiger "Baukunst" keineswegs. Die Architektur ist in 2000 Jahren Europäischer Geschichte an einem nie dagewesenen Tiefpunkt der Unkultur angelangt und offenbar lernen Architekten statt Baukunst heute nur noch aggressiv gegen die Bevölkerung zu hetzen, anstatt sich still zurückzuziehen und schön und edel zu bauen. Motto: schwafeln statt bauen. Kein Wunder dass unsere Städte so hässlich sind.

1) Was haben Sie eigentlich gegen Barock? Sie bekommen ja regelrecht Wutausbrüche wenn Sie an diese herrlichen Gebäude denken. Ist es der Neid, weil Sie möglicherweise Architekt sind und so etwas nicht zustande kriegen? Dresden, mein Herr, ist durch den wunderbaren Barock weltberühmt geworden. Durch moderne Kuben und Plattenbauten wird man nicht berühmt....

2) Sie reden von "Verhinderung moderner Architektur in Innenstadt". In Wahrheit sind über 90 Prozent der Dresdner Innenstadt moderne Architektur: Eine dümmliche moderne Shoppingmalls nach der anderen entsteht, mit Mickeymouse-Spielzeug und McDonalds Gen-food. Hm, ob das nicht eher das kalifornische "Disneyland" ist?? Amerikanisierte bunte Verblödungswelt? Wer in Dresden einen Mangel an "Moderne" sieht, der sollte dringend zum Augenarzt.

THE WOERTH hat gesagt…

Och jööö, kann da jemand nicht argumentieren und muss daher auf abgelutschte Sinnlospolemik zurückgreifen? Solche anonymen Unbeiträge verdienen keine Antwort.

Petersburg hat gesagt…

PS Das "Gewandhaus" ist nicht modern, sondern total unmodern. Eine 1920er-Jahre Retro. Architekt Cheret lebt im Kopf scheinbar in den 1920er Jahren, tanzen Sie denn auch 1920er-Charlston mit ihm und fahren gemeinsam im Oldtimer? Cheret hat vom Wiederaufbau einer zerstörten Stadt keine Ahnung.

Wenn Lobbyisten eine wundervolle Barockstadt nur aus Geldgier und egoistischem Profitstreben zerstören wollen, sind dies gefährliche diktatorische Tendenzen, gegen die die Bürger sich zu Recht wehren. Ich bin froh dass die Dresdner aufgewacht sind und sich mutig diesem unmodernen "Gewandhaus" entgegengestellt haben. Die Dresdner haben den Angriff einer aggressiven geldgierigen Modernistenlobby auf den Dresdner Neumarkt erfolgreich verhindert und gegen eine dirigistische Politikerkaste gesiegt. Wehret den Anfängen!