Für die Qualität der neueren Dresdner Neubauten ist es eigentlich erschreckend symptomatisch, dass ich diesen Bau in seiner ganzen Monotonie für gelungen halte. Er ist in aller Ehrlichkeit langweilig, und verzichtet auf Verlegenheitsgesten wie Staffeldach, Glaskuben oder Strichcodefenster. In seiner ganzen Langeweile erzeugt der Entwurf eine Normalität, die ich zur Abrundung des Altstadtbereichs für die richtige Geste halte. Warum greifen Architekten bloß nicht mehr auf die Lisenengliederung zurück? Sie ist doch schnörkelfrei und trägt wunderbar zur Gliederung des Baukörpers bei. Damit könnte man auch diesem Bau etwas Würde verleihen.
Vitruv kam mir wieder mal zuvor - denn ich wollte gerade sinngemäß das Gleich sagen: Ja, auch ich finde diesen Bau gut. Einer der besten modernen Bauten in Dresden bisher.
Aber man muss sich mal überlegen was das eigentlich bedeutet, welch Armutszeugnis dies für unsere "zeitgenössichen" Architekten ist wenn ein hochgradig banales 08/15 Gebäude bereits als gut empfunden wird - nur weil man erleichtert ist, dass nicht wieder einer dieser Albtraumkästen mit dämonisch grinsender Kassenbonfassade das Stadtbild zerstört. Ich gebe auch zu, dass ich die "modernen" Planungen der Stadtplaner in DD kenne und daher meine Ansprüche vollkommen heruntergeschraubt habe. Eigentlich sollte so ein Gebäude die Normalität sein.
Das Gebäude ist zwar Ausdruck unglaublicher Langeweile und Belanglosigkeit, aber es ist dennoch gut weil es konventionell ist. Europäische Konvention, urbane Normalität. Das ist etwas, zu dem Architekten nicht fähig sind, und bei den Verantwortlichen im Stadtplanungsamt muss ich inzwischen leider sogar an der geistigen Gesundheit zweifeln, die sogar die Ulbricht'sche Abrissbarbarei fortführen wollte (siehe Rossthaler Str., vermutlich in letzter Minute vor Neo-Stalinistische Barbarei unserer "modernen" Stadtplaner gerettet). Aber gerade diese urbane Normalität, die Dresden im Februar 1945 geraubt wurde, braucht Dresden so dringend. Schade dass Wörner & Partner aus Mutlosigkeit heraus nicht ein bischen mehr Relief und Struktur wagte. Aber angenommen, man würde um den Postplatz herum mehrere solcher Gebäude errichten, dann wäre schon sehr, sehr viel gewonnen!
Fazit: Das Gebäude hat meinen Segen. Aber bitte, liebe Architekten: etwas mehr Mut bitte! Hier ist Europa, kein Vakuum-Niemandsland. Die Muslime bauen ja auch ihre Moscheen, warum also bitte sollen wir Europäer nicht deutlich zeigen, dass unsere Architektur Europäisch ist?
Lieber ein wenig langweilig als krankhaft geltungsbedüftig. An dieser Stelle ist das eigentlich ein Prädikat. Ich empfinde das Gebäude als angenehm unaufdringlich und auf der Visualisierung http://www.mpp.de/exd.htm durchaus auch irgendwie stilvoll und auf jeden Fall mitteleuropäisch und innenstädtisch. Ich würde den gesamten Straßenzug zwischen Rathaus und Wallstraße durchaus als gelungen bezeichnen. Verschiedene Epochen fügen sich aufgrund einer nicht immer vorhandenen Rücksichtnahme auf die Nachbargebäude zu einer Einheit zusammen. Ich stimme Petersburg zu, dass beispielsweise ein Wilsdruffer Kubus in diesem Stil eine Wohltat gewesen wäre, aber klar: laut Architekt (oder war es das Preisgericht) korrespondieren und harmonieren dessen Fenster ja mit denen des Zwingers. Oh je, wenn LSD zum Grundnahrungsmittel wird...
@Vitruv Könnte man die Fassde des Innside-Hotels als modifizierte Form der Lisenengliederung bezeichnen oder geht diese Interpretation zu weit?
Ich verstehe nicht, warum dieser architektonische Langweiler hier so vergleichsweise gut wegkommt. Wenn die Gerüste fallen, wird das aussehen wie eine sanierte Platte, dem man ein aus Verlegenheit ein verkrüppeltes Dächlein spendiert hat. Mit dem Wegfall der ursprünglich vorgesehenen, farbigen Glaselemente in den Fenstern verbleibt an diesem Gebäude m.M.n. nichts, was als interessant oder ästhetisch ansprechend empfunden werden könnte. Der vielgescholtene nh-Hotelneubau am Altmarkt ist im Vergleich hierzu Spitzenarchitektur! Viele Grüße, TourDresden
Hallo Thomas, ich dachte bisher, dass die farbigen Glaselemente lediglich angestrichene Laibungen sind. Wenn dieses Element wegfällt, wäre das tatsächlich negativ, da es dem Bau bei aller Ausgeglichenheit ein wenig Akzent geben würde. Woher weißt du, dass das wegfallen soll, hast wohl "Verbindungen"? Die Hauptkritik gegen das nh-Hotel richtete sich ja gegen die Altmarktseite und dort speziell gegen die zu großen Fenster und die unruhige Fenstersystematik. Ich persönlich mag auch die Proportion zum Markt hin nicht. Man hätte den Baukörper äußerlich in 3 Fassadenabschnitte gliedern sollen, eben ein wenig kleinteiliger.
Warum liest du nicht einfach, anstatt unreflektiert draufloszuschimpfen? Wer liest, versteht auch.
Erstens habe ich niemanden sagen hören dass das Gebäude wilde Begeisterung auslöste. Zweitens, alle die das Gebäude begrüßten sagten auch ganz klar warum. Drittens, alle sagten, genau wie du, dass es langweilig sei. Warum muss denn ein Gebäude aufregend und laut kreischend sein, Thomas? Ist nicht viel wichtiger, dass es sich in einen städtischen Kontext einordnet? Viertens: Alle sagten ganz klar warum sie es trotz Langeweile gut fänden: Weil es zumindest Ansatzweise Europäisch ist. Dass du dies nun so in den Dreck ziehst, ist nicht nachvollziehbar. Fünftens: Solch ein Gebäude würde unter normalen Umständen nicht zu meinen Favoriten gehören, ich fügte hinzu dass ich ganz klar meine Ansprüche in Dresden gesenkt habe, aber auch das entging wohl deiner Aufmerksamkeit. In diesem Licht betrachtet dürfte selbst einem Realitätsverweigerer wie Dir so langsam klar werden, warum das Gebäude eher gut ankommt: ist alles eine Frage der Relation. In einer Kubus-Shoppingmall stadt freut man sich bereits über kleine Lichtblicke. Nun, wir begrüßen ja auch keine Glas-Staffeldächer wie du, Thomas.
Sechstens: Vitruv sagte ebenso, hier hätte der Baumeister etwas mit Lisenengliederung machen können, das ist im Prinzip das gleiche was ich mit "Relief" und "Struktur" der Fassade meinte. Wir haben also alle ziemlich klar gesagt, warum das Gebäude eher noch gut ist, und woran es mangelt.
All dies, lieber Thomas, ist eigentlich mehr als eindeutig unseren Beiträgen zu entnehmen aber ich habe manchmal den Eindruck dass du gar nicht lesen will, sondern Dir Deine eigene Realität im Kopf zurechtzimmerst.
Einfach mal hinkucken, Thomas: Der Külzring-Bau ist im Stil den Füllbauten am Neumarkt sehr ähnlich, noch nicht aufgefallen? Beispiel: weisser Füllbau Landhausstrasse (neben Salomonisapotheke), vom selben Architekten, guter Füllbau: Langweilig, glatte Fassade, Ziegeldach, fertig. Bischen schmucklos, definitiv kein "point-de-vue" aber stört nicht und fügt sich sogar gut ein. Was verlangst du mehr? Ich habe meine Ansprüche vor langer Zeit heruntergeschraubt, ich bin bereits erleichtert wenn keine wild-kreischenden Strichcode-Fenster meine Augen quälen. Der Külzring-Bau sieht aus wie ein zu grosser Neumarkt-Füllbau, aber hier passt genau diese Größe. Was für den Neumarkt gut ist, kann für die Seitenstrassen um den Altmarkt nicht falsch sein. Meine Meinung.
Was wäre dir lieber, Thomas? Ein Kubus? Glasdach? Verzogene Strichcode-Fenster, die keinerlei Bezug zu Europa haben? Auf deiner Website hast du das Prisco-Ekel-Glasdach ausdrücklich begrüßt. Sorry, aber gegen solch perverse Glas/Stahl/Beton Architektur wie sie in DD heute leider massenhaft aus dem Boden schiesst (und von dir noch gelobt wird), ist der Külzring beinah ein Glücksfall. Ich bleibe dabei: Dies Gebäude ist trotz übertriebener Schlichtheit ein Schritt in die richtige Richtung - da Europäisch und konventionell. Bestimmt besser als die von dir gelobten Treppenglasdächer, Thomas.
Jetzt, wo das Gebäude ja nun mehr oder weniger fertig ist stellt sich doch auch immer mehr die Frage nach der Gestaltung des äußeren Umfeldes. Was sind für Anlagen geplant, wird die Baumallee komplettiert, die Bäume gepflegt? Wie soll die Verkehrs- und Straßenführung aussehen? Da ist doch noch ziemlich viel Bedarf. Weiß jemand mehr darüber? Und was wird aus der Freifläche hinter dem Gebäude zum Altmarkt hin?
Ich bin eigentlich froh, wenn diese grünen Trendteile nicht kommen. Der Bau ist zwar die Langeweile in Person, bedient aber auch keine kurzlebigen Modetrends. Ich bevorzuge diese konservative Langeweile gegenüber dem zehntausendsten Flachdachabklatsch in Grau-Weiß-Rot mit überbreiten Glupschaugen oder wild verteilten Fensterschlitzen. Das hier ist wenigstens ansatzweise traditionellen Bauformen verpflichtet und versucht nicht um jeden Preis, "modern" zu wirken. Die Wiederaufnahme der für Dresden typischen Lisenengliederung halte ich für den besten Vorschlag in der Runde, aber auf solch naheliegende Lösungen kann man im globaldenkenden Modernistentum lange warten.
8 Kommentare:
Für die Qualität der neueren Dresdner Neubauten ist es eigentlich erschreckend symptomatisch, dass ich diesen Bau in seiner ganzen Monotonie für gelungen halte. Er ist in aller Ehrlichkeit langweilig, und verzichtet auf Verlegenheitsgesten wie Staffeldach, Glaskuben oder Strichcodefenster. In seiner ganzen Langeweile erzeugt der Entwurf eine Normalität, die ich zur Abrundung des Altstadtbereichs für die richtige Geste halte. Warum greifen Architekten bloß nicht mehr auf die Lisenengliederung zurück? Sie ist doch schnörkelfrei und trägt wunderbar zur Gliederung des Baukörpers bei. Damit könnte man auch diesem Bau etwas Würde verleihen.
Vitruv kam mir wieder mal zuvor - denn ich wollte gerade sinngemäß das Gleich sagen: Ja, auch ich finde diesen Bau gut. Einer der besten modernen Bauten in Dresden bisher.
Aber man muss sich mal überlegen was das eigentlich bedeutet, welch Armutszeugnis dies für unsere "zeitgenössichen" Architekten ist wenn ein hochgradig banales 08/15 Gebäude bereits als gut empfunden wird - nur weil man erleichtert ist, dass nicht wieder einer dieser Albtraumkästen mit dämonisch grinsender Kassenbonfassade das Stadtbild zerstört. Ich gebe auch zu, dass ich die "modernen" Planungen der Stadtplaner in DD kenne und daher meine Ansprüche vollkommen heruntergeschraubt habe. Eigentlich sollte so ein Gebäude die Normalität sein.
Das Gebäude ist zwar Ausdruck unglaublicher Langeweile und Belanglosigkeit, aber es ist dennoch gut weil es konventionell ist. Europäische Konvention, urbane Normalität. Das ist etwas, zu dem Architekten nicht fähig sind, und bei den Verantwortlichen im Stadtplanungsamt muss ich inzwischen leider sogar an der geistigen Gesundheit zweifeln, die sogar die Ulbricht'sche Abrissbarbarei fortführen wollte (siehe Rossthaler Str., vermutlich in letzter Minute vor Neo-Stalinistische Barbarei unserer "modernen" Stadtplaner gerettet). Aber gerade diese urbane Normalität, die Dresden im Februar 1945 geraubt wurde, braucht Dresden so dringend. Schade dass Wörner & Partner aus Mutlosigkeit heraus nicht ein bischen mehr Relief und Struktur wagte. Aber angenommen, man würde um den Postplatz herum mehrere solcher Gebäude errichten, dann wäre schon sehr, sehr viel gewonnen!
Fazit: Das Gebäude hat meinen Segen. Aber bitte, liebe Architekten: etwas mehr Mut bitte! Hier ist Europa, kein Vakuum-Niemandsland. Die Muslime bauen ja auch ihre Moscheen, warum also bitte sollen wir Europäer nicht deutlich zeigen, dass unsere Architektur Europäisch ist?
mit freundlichen Grüßen
Lieber ein wenig langweilig als krankhaft geltungsbedüftig. An dieser Stelle ist das eigentlich ein Prädikat. Ich empfinde das Gebäude als angenehm unaufdringlich und auf der Visualisierung http://www.mpp.de/exd.htm durchaus auch irgendwie stilvoll und auf jeden Fall mitteleuropäisch und innenstädtisch. Ich würde den gesamten Straßenzug zwischen Rathaus und Wallstraße durchaus als gelungen bezeichnen. Verschiedene Epochen fügen sich aufgrund einer nicht immer vorhandenen Rücksichtnahme auf die Nachbargebäude zu einer Einheit zusammen.
Ich stimme Petersburg zu, dass beispielsweise ein Wilsdruffer Kubus in diesem Stil eine Wohltat gewesen wäre, aber klar: laut Architekt (oder war es das Preisgericht) korrespondieren und harmonieren dessen Fenster ja mit denen des Zwingers. Oh je, wenn LSD zum Grundnahrungsmittel wird...
@Vitruv
Könnte man die Fassde des Innside-Hotels als modifizierte Form der Lisenengliederung bezeichnen oder geht diese Interpretation zu weit?
Ich verstehe nicht, warum dieser architektonische Langweiler hier so vergleichsweise gut wegkommt. Wenn die Gerüste fallen, wird das aussehen wie eine sanierte Platte, dem man ein aus Verlegenheit ein verkrüppeltes Dächlein spendiert hat. Mit dem Wegfall der ursprünglich vorgesehenen, farbigen Glaselemente in den Fenstern verbleibt an diesem Gebäude m.M.n. nichts, was als interessant oder ästhetisch ansprechend empfunden werden könnte. Der vielgescholtene nh-Hotelneubau am Altmarkt ist im Vergleich hierzu Spitzenarchitektur!
Viele Grüße, TourDresden
Hallo Thomas,
ich dachte bisher, dass die farbigen Glaselemente lediglich angestrichene Laibungen sind. Wenn dieses Element wegfällt, wäre das tatsächlich negativ, da es dem Bau bei aller Ausgeglichenheit ein wenig Akzent geben würde. Woher weißt du, dass das wegfallen soll, hast wohl "Verbindungen"?
Die Hauptkritik gegen das nh-Hotel richtete sich ja gegen die Altmarktseite und dort speziell gegen die zu großen Fenster und die unruhige Fenstersystematik. Ich persönlich mag auch die Proportion zum Markt hin nicht. Man hätte den Baukörper äußerlich in 3 Fassadenabschnitte gliedern sollen, eben ein wenig kleinteiliger.
Lieber Thomas,
Warum liest du nicht einfach, anstatt unreflektiert draufloszuschimpfen? Wer liest, versteht auch.
Erstens habe ich niemanden sagen hören dass das Gebäude wilde Begeisterung auslöste. Zweitens, alle die das Gebäude begrüßten sagten auch ganz klar warum. Drittens, alle sagten, genau wie du, dass es langweilig sei. Warum muss denn ein Gebäude aufregend und laut kreischend sein, Thomas? Ist nicht viel wichtiger, dass es sich in einen städtischen Kontext einordnet? Viertens: Alle sagten ganz klar warum sie es trotz Langeweile gut fänden: Weil es zumindest Ansatzweise Europäisch ist. Dass du dies nun so in den Dreck ziehst, ist nicht nachvollziehbar. Fünftens: Solch ein Gebäude würde unter normalen Umständen nicht zu meinen Favoriten gehören, ich fügte hinzu dass ich ganz klar meine Ansprüche in Dresden gesenkt habe, aber auch das entging wohl deiner Aufmerksamkeit. In diesem Licht betrachtet dürfte selbst einem Realitätsverweigerer wie Dir so langsam klar werden, warum das Gebäude eher gut ankommt: ist alles eine Frage der Relation. In einer Kubus-Shoppingmall stadt freut man sich bereits über kleine Lichtblicke. Nun, wir begrüßen ja auch keine Glas-Staffeldächer wie du, Thomas.
Sechstens: Vitruv sagte ebenso, hier hätte der Baumeister etwas mit Lisenengliederung machen können, das ist im Prinzip das gleiche was ich mit "Relief" und "Struktur" der Fassade meinte. Wir haben also alle ziemlich klar gesagt, warum das Gebäude eher noch gut ist, und woran es mangelt.
All dies, lieber Thomas, ist eigentlich mehr als eindeutig unseren Beiträgen zu entnehmen aber ich habe manchmal den Eindruck dass du gar nicht lesen will, sondern Dir Deine eigene Realität im Kopf zurechtzimmerst.
Einfach mal hinkucken, Thomas:
Der Külzring-Bau ist im Stil den Füllbauten am Neumarkt sehr ähnlich, noch nicht aufgefallen? Beispiel: weisser Füllbau Landhausstrasse (neben Salomonisapotheke), vom selben Architekten, guter Füllbau: Langweilig, glatte Fassade, Ziegeldach, fertig. Bischen schmucklos, definitiv kein "point-de-vue" aber stört nicht und fügt sich sogar gut ein. Was verlangst du mehr? Ich habe meine Ansprüche vor langer Zeit heruntergeschraubt, ich bin bereits erleichtert wenn keine wild-kreischenden Strichcode-Fenster meine Augen quälen. Der Külzring-Bau sieht aus wie ein zu grosser Neumarkt-Füllbau, aber hier passt genau diese Größe. Was für den Neumarkt gut ist, kann für die Seitenstrassen um den Altmarkt nicht falsch sein. Meine Meinung.
Was wäre dir lieber, Thomas? Ein Kubus? Glasdach? Verzogene Strichcode-Fenster, die keinerlei Bezug zu Europa haben? Auf deiner Website hast du das Prisco-Ekel-Glasdach ausdrücklich begrüßt. Sorry, aber gegen solch perverse Glas/Stahl/Beton Architektur wie sie in DD heute leider massenhaft aus dem Boden schiesst (und von dir noch gelobt wird), ist der Külzring beinah ein Glücksfall. Ich bleibe dabei: Dies Gebäude ist trotz übertriebener Schlichtheit ein Schritt in die richtige Richtung - da Europäisch und konventionell. Bestimmt besser als die von dir gelobten Treppenglasdächer, Thomas.
Jetzt, wo das Gebäude ja nun mehr oder weniger fertig ist stellt sich doch auch immer mehr die Frage nach der Gestaltung des äußeren Umfeldes. Was sind für Anlagen geplant, wird die Baumallee komplettiert, die Bäume gepflegt? Wie soll die Verkehrs- und Straßenführung aussehen? Da ist doch noch ziemlich viel Bedarf. Weiß jemand mehr darüber? Und was wird aus der Freifläche hinter dem Gebäude zum Altmarkt hin?
Ich bin eigentlich froh, wenn diese grünen Trendteile nicht kommen. Der Bau ist zwar die Langeweile in Person, bedient aber auch keine kurzlebigen Modetrends. Ich bevorzuge diese konservative Langeweile gegenüber dem zehntausendsten Flachdachabklatsch in Grau-Weiß-Rot mit überbreiten Glupschaugen oder wild verteilten Fensterschlitzen. Das hier ist wenigstens ansatzweise traditionellen Bauformen verpflichtet und versucht nicht um jeden Preis, "modern" zu wirken. Die Wiederaufnahme der für Dresden typischen Lisenengliederung halte ich für den besten Vorschlag in der Runde, aber auf solch naheliegende Lösungen kann man im globaldenkenden Modernistentum lange warten.
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