Mittwoch, 10. November 2010

Altmarktgalerie






11 Kommentare:

THE WOERTH hat gesagt…

Was für ein Wahnsinnsriegel. Großstruktureller kann man eigentlich nicht mehr bauen - dabei war die alte Wilsdruffer von stringenter Kleinteiligkeit geprägt.

Eigentlich waren doch für die Erdgeschosszone Arkaden geplant? Sieht mir aber nicht danach aus.

vitruv hat gesagt…

Im Erdgeschoss sind höchstens Schaufenster geplant. Das Gebäude ist eine so rückschrittliche, stadtbildzerstörende und Leben in der Stadt verhindernde Maßnahme, dass man verzweifeln könnte. Wüsste ich nicht, dass es hier nur und ausschließlich um Geldverdienen geht, würde ich am Verstand der Verantwortlichen zweifeln. Städte ausschließlich an Großinvestoren zu verschachern hat gerade im Osten leider späte Hochkonjunktur. Dresden wird zur Einkaufsstadt, ein Prädikat, mit dem sich bisher nur mittlere Provinznester geschmückt haben.

Anonym hat gesagt…

Ich finde man haette das Gebaeude komplett ohne Fenster bauen sollen. Eine riesige weisse Wand haette wenigstens noch so etwas wie einen kuenstlerischen Ausdruck gehabt und haette den aufmontierten Logos der innen befindlichen Markenlaeden erst den richtigen Ausdruck verliehen. Aber so wirkt das ja gerade zu kleinteilig.

(Wer Ironie findet darf sie behalten.)

THE WOERTH hat gesagt…

Zitat Vitruv: "Im Erdgeschoss sind höchstens Schaufenster geplant."

Nein, "geplant" waren seit der letzten Umplanung Arkaden, da kann ich mich noch genau dran erinnern. Kann aber sein, dass nur der letzte Abschnitt Nähe Postplatz damit ausgestattet werden sollte (städteplanerisch natürlich absurd). Oder die Geschäftsflächenmaximierung hat letztlich gesiegt, wäre auch nicht das erste Mal.

THE WOERTH hat gesagt…

Tschuldigung Petersburg, aber auf solche Beiträge kann ich hier verzichten - sie bringen uns kein Stück weiter, im Gegenteil.

Anonym hat gesagt…

petersburg hat mein völliges mitgefühl.

mir geht es ja nicht anders. ich bin auch wütend, beim anblick dieses überdimensionierten konsumriegels. mein magen dreht sich gleich mehrmals um.

dass unsere gesellschaft krank ist sieht man auch an ihren bauwerken ganz wunderbar. würden termiten anfangen solche altmarkt & center-galerien zu bauen (natürlich ohne all die kleinen feinen termitenrolltreppen darin) würde man sie für sehr, sehr krank halten. und würden nachtigallen anfangen melodien von lady gaga's oder britney spears' "komponisten" zu trällern würde man sie für betrunken halten.
es ist heute aus welchen gründen auch immer kein künstlerisches talent mehr nötig um als künstler tätig zu sein. die maskerade und effekthascherei genügt tatsächlich um leuten scheiße als gold zu verkaufen.
aber es wird sich irgendwann alles zum guten wenden. ganz bestimmt. ;)

Stephan hat gesagt…

Ich gebe allen Befürwortern einer Wiederherstellung "alter" Baustruktur recht, es wäre auch mein Traum, aber...
Konsumtempel, Center und Galerien zu verdammen halte ich für nicht richtig.
Prager str. und Altmarkt waren damals auch eine Konsummeile, nur eben für unsere Augen schöner.
Kleinzeilige Ladenfronten haben in unserer Zeit leider ausgesorgt.
Dass Fachgeschäftesterben haben wir selbst zu verantworten.
Würde ein Schneider , Fleischer, Bäcker, Miederwarenhändler, Kleinelektrohändler, Schlosser,
Buchhändler, Schuster, Kolonialwarenhändler etc dort überleben?? Wohl kaum. Hauptsache billig...
"Der" Konsument verlangt ein Sortiment in der Breite und Tiefe, was auch baulich anders zu bewerkstelligen ist.
Insofern warten wir mal ab wie es nach dem Gerüst aussieht, besser wie vorher bestimmt....

Bausituation Dresden hat gesagt…

Beitrag von Petersburg (10.11./19.50 Uhr) gekürzt. Anmerkung von mir: Bitte auf die Wortwahl achten!

Petersburg hat gesagt:
Wie schön .....Das Dresdner Stadtplanungsamt gibt sich ja alle Mühe, "Elbflorenz" wiederherzustellen...aber ihr wisst ja auch, was "er gab sich Mühe" im Arbeitszeugnis bedeutet, nicht wahr? Das heisst, er war der völlige Versager.

Sorry, ich weiß einige mögen keine Polemik. Aber anders kann ich diese geballte Blödheit und Barbarei nicht ertragen. Am schlimmsten ist diese bizarre Doppelfront zum Postplatz hin, sieht aus wie ne Mischung aus Küchengerät und Kondompackung. Dagegen ist ja die Strichcode-Unsitte, mit der der Architekt seiner psychischen Verwirrung Ausdruck verschaffen wollte, noch Gold geben. Oh Gott, liebes armes Dresden, wann endlich werden sie aufhören dich zu verschandeln...... Micky Mouse-Plaste Konsumtempel, immer mehr Shopping Malls und dazu noch die hässlichsten, sorry ich kann das nicht mehr ertragen. Was machen sie nur aus dieser einst so schönen Stadt, so langsam platzt mir die Hutschnur!!!!! Und diese Barbaren die all das hier verbrechen, werden uns als "Experten" verkauft, welch Hohn!

ji hat gesagt…

Das bescheuerte ist ja, da drin gibts noch "Kleinteiligkeit". Da drin reiht sich Lädlein an Lädlein, vor allem die Futternieschen im Erdgeschoss. Wer will da aber drin essen? Im Keller?? Und die Geschäfte erst, alle schön planmässig die selben Fensterrahmen, das selbe Gemäuer, einzig der Inhalt ist anders (und doch gleich …). Und aussen? Entweder rein oder weg, was anderes vermittelt diese Fassade doch nicht.

Wozu eigentlicch diese riesigen Verkaufsflächen? Shoppen ist heute Internet und ständig in diesen Kommerztempeln abhängen muss doch auch Kopfschmerzen verursachen. Da bin ich gerade froh, mal draussen zu sein, Luft zu atmen und richtigen Regen zu spühren oder den Sonnenschein oder das alles aus einem Restaurant (egal wie klein) auf Augenhöhe mit der STrassengeschäftigkeit zu ess … nein, zu geniessen. Aber auf der Strasse, am Stadtraum gibts ja keine Geschäfte mehr, Alles nur Wände (oder Hotels). Verstehe einer diese dummen Menschen, die ständig da rein laufen …

Anonym hat gesagt…

Alle Zeiten haben ihre eigene Bauten. Macht kein Sinn, daran zu jammern, warum heuzutage andere Gebaude gebaut werden als früher. Die Welt verändert doch immer und es sein gutes Grund. Verstehe, dass die Dresdner den alten Stadt zurück haben wollen. Ich glaube nur, dass es nicht mehr möglich ist. Was sie da machen, ist nicht das selbe und wird nie das sein. Ist nur eine Fälschung.

P.

THE WOERTH hat gesagt…

Zitat: "Alle Zeiten haben ihre eigene Bauten."

Aber wenn in einem Innenstadtkern fast alle Bauten sämtlicher Vorkriegsepochen zerstört worden sind, dann baut man wenigstens ein paar davon wieder auf, um die einstige Identität in Teilen zu wahren bzw. wiederherzustellen.

Und wer bestimmt, welche Bauten "unsere Zeit hat"? Eine Minderheit namens Modernisten, Architekten und Städteplaner. Und darüber darf man jammern (oder noch besser, dagegen aufbegehren - vor allem, wenn man die besseren Argumente hat).