Samstag, 6. November 2010

Görlitz | Zgorzelec

Bilder der ehemaligen Görlitzer Ostvorstadt und dem heutigen Zgorzelec







28 Kommentare:

THE WOERTH hat gesagt…

Die polnische Stadtraumgestaltung ist der Hammer! Vielen Dank, sehr interessant.

Anonym hat gesagt…

Ja Görlitz-Zgorzelec sieht gut aus,nur die 2 grauen Plattenbauten,auf den letzten Bild verschandeln alles!

Gruß Ronny

Anonym hat gesagt…

Das macht mich aggresiv. Das ist noch immer unsere Stadt. Egal was sich linke und scheinkonservative Chaoten beim stehenden Beifall gedacht haben, als der Verzicht der BRD - nicht Deutschlands - ebenso bejubelt wurde......

Carlo Wedekind hat gesagt…

@ Anonym 2
Deinen Kommentar kann ich nicht nachvollziehen. Nationalstaaten in Europa sind zunehmend Geschichte. Regionen und Kommunen - so die allgemeine Tendenz - werden immer wichtiger. Der letzte Schäublevorschlag zur Stärkung kommunaler Eigenverantwortlichkeit passt genau in dieses Bild. Die Chancen von Görlitz und Zgorzelec als Zentrum EINER Euroregion sind dabei nicht zu unterschätzen.

THE WOERTH hat gesagt…

@Ronny:

Zitat "Die polnische Stadtraumgestaltung ist der Hammer!"

Das war im negativen Sinn gemeint.

Anonym hat gesagt…

Die Neisse habe ich bei meinen Görlitz-Besuchen auch schon einige Male überschritten, beim ersten Mal noch mit Paßkontrolle, zuletzt 2008.

Wirklich schön ist es auf der heute polnischen Seite nicht unbedingt, ein paar nette (wenn auch leicht vergammelte) Gründerzeitquartiere gleich hinter der Brücke, natürlich die Oberlausitzer Ruhmeshalle, ansonsten Unmengen von teilweise total heruntergekommenen Plattenbauten (und angeblich auch eine recht hohe Kriminalitätsrate).

Abgesehen davon finde ich das fast vollständige Verschwinden Schlesiens und die völlige Unkenntnis über diese ehemals so reiche Kulturlandschaft irgendwie deprimierend (meine Familie stammt aus Oberschlesien).

"Nationalstaaten in Europa sind zunehmend Geschichte"

Das glaubt man vielleicht in Deutschland, wird aber sonst praktisch in keinem anderen Land* so gesehen - in Polen definitiv auch nicht.

* mit Ausnahme von lokalen Minderheiten, die sich gern abspalten würden

Anonym hat gesagt…

Wenn man Görlitz und Zgorzelec kennt, sieht man auf obigen Fotos sehr schön, was man auf Fotos nicht sehen kann: dass eine "schön sanierte" Stadt wie Görlitz menschenleer und tot sein kann, während zur gleichen Zeit ein paar Meter weiter in einem "tristen" Zgorzelec die Bürgersteige voller Menschen sind und zu einer lebendigen Stadt beitragen.
Das jedenfalls fällt mir immer auf, wenn ich da bin. Görlitz: gespensterhafte Schönheit. Zgorzelec: lebendiges Durcheinander

Anonym hat gesagt…

Nationalstaaten werden in Zukunft wieder die Grundlage Europas sein. Der Zentralmoloch Brüssel treibt uns alle in den Ruin und wollen tut diesen Zentralismus sowieso niemand.
Görlitz ist eine deutsche Stadt, es ist schön zu sehen, daß die Polen mittlerweile viel zum Erhalt beitragen, aber dennoch ist und bleibt das in meinen Augen Deutschland. Unsere Politiker haben Verzicht geübt, nicht die deutsche Bevölkerung. Hier kann man in meinen Augen von Hiochverrat sprechen. Zukünftige Generationen werden sich hier wieder anders engagieren. Hoffen wir friedvoll!

ralph hat gesagt…

…unfassbar was hier für Gedankengut verbreitet wird. Damit bestätigt sich leider die vermutete Nähe zwischen Rekonstruktionsfundamentalismus und revisionistischen Einstellungen.

Anonym hat gesagt…

@Ralph
Die Menschen wachen auf. Über kurz oder lang wird das Verschwiegene durch die "Politische Korrektheit", die Sie antreibt, einen solchen Kommentar hinterlassen zu haben ausbrechen. Die Menschen wollen sich keinen Maulkorp verpassen lassen durch Gesinnungswächter. Unrecht muß angesprochen werden. Und das letzte rechtssichere Wort ist für den deutschen Nationalstaat nicht gesprochen!

Darki hat gesagt…

Danke Ralph...dein Einwurf zeugt von hohem Sachverstand und Polemikfreiheit *ironiemodusaus*

Ich bin auch Rekonstruktionsbefürworter ( achja...gänzlich frei von Fundamentalismus) und finde mich nicht im rechten Spektrum wieder...aber es ist ja so schön einfach, ne Schublade aufzumachen und alles und jeden reinzustopfen.
Soviel erst einmal dazu.

Desweiteren nehme ich persönlich Leute, die es noch nicht einmal schaffen einen Nick auszuwählen, sondern ihren Mist hier nur anonym ablassen, eh nicht für voll.

Dase hat gesagt…

@ Anonym: wenn du den "deutschen Nationalstaat" verteidigen möchtest, würde ich dir dringend raten, mit der deutschen Sprache anzufangen. Deine Rechtschreibung und Grammatik sind jedenfalls durchaus verbesserungswürdig und was so ein richtiger Herzblutrevisionist ist, der will doch mit der Note 1 im Fach seiner "Nationalsprache" glänzen, oder? Inhaltlich muss man zu deinem Dünnpfiff glaube ich nicht viel sagen.

Teilweise Zustimmung aber an Ralph, Geschichtsrevisionisten fühlen sich im Umfeld von Rekonstruktionsbefürwortern doch recht wohl. Nicht unlogisch. Teilweise deswegen, weil dies nicht heißt, dass deswegen jeder Reko-Befürworter auch ein Geschichtsrevisionist ist.

Nimbert hat gesagt…

Hallo! Ich finde es auch eher schade, dass man sofort in die rechte Ecke gedrängt wird sobald hier die Worte "ehemalige" und "Deutschland" fallen. Ich denke jedem ist bewußt, dass die Gebiete östlich der Neisse einmal Deutschland waren, und den Verlust dieser Gebiete kann man doch bedauern! Nichts desto Trotz waren wir mit zwei Weltkriegen hauptsächlich Schuld daran, dass wir Schlesien & Co. verspielt haben.

Urs Karpatoluschky hat gesagt…

Der realpolitische Bezug von gewissen Aussagen zur Oder-Neiße-Grenze, der diese in der TAt als realititätsverweigernd und ewig gestrig erscheinen lässt, zeigt sich an dem Umstand überdeutlich, dass die Stadt Görlitz(-West) heute über den Zuzug von Polen in die leerstehenden Häuser froh ist. Und das mit Recht, denn sonst stünden sie leer und was Stadtbild und die gute Sanierungsarbeit gefährden würde. Andere Städte und Landstriche haben es mit weit unerfreulicheren Migrationserscheindungen zu tun.
Es kann also überhaupt keine Rede davon bestehen, dass D auch nur im Entferntesten die Kraft hätte, das relativ schütter besiedelte und wirtschaftlich daniederliegende Niederschlesien zu rekolonialisieren und so auf die einzig mögliche Art eine mittel- oder langfristige Revision der Jaltaer-Potsdamer Grenzen erzielen könnte.
Eine emotionale Anhänglichkeit gegenüber diesen vor zwei Generationen verlorenen Gebieten kann ich gut nachvollziehen, bereise ich diese doch selbst sehr gerne - gibt es was Schöneres als das Riesengebirge? - aber das war es dann auch schon. Ganz objektiv und ohne irgendein Gewäsch über (naturgemäß kollektive) Schuldfrage
Die Probleme im Restdeutschland sind gravierend und wahrscheinlich unlösbar genug, alsdass irgendein Anlass zu transodra-nisianischen Spinnereien bestünde.

THE WOERTH hat gesagt…

Zitat Ralph: "Damit bestätigt sich leider die vermutete Nähe..."

Damit bestätigt sich überhaupt nix. Für mich zumindest nicht.

Semper hat gesagt…

Semper hat gesagt:
Görlitz ist eine wunderschöne Stadt. Sie würde lebendig mit jungen Leuten sein, wenn sie nicht
alle gen Westen gehen müßten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Das ist ein Verdienst der Politik,
die es nicht schafft, in diese Gegend Arbeitsplätze zu bringen,
sondern tatenlos zusieht, wie diese
ins Ausland verlagert werden. Nicht
unmsonst hat Polen eine so niedrige
Arbeitslosenquote.
Im Westen sind die Mieten kaum zu
bezahlen und hier stehen wunderbare
Gründerhäuser leer.

Anonym hat gesagt…

"Nicht unmsonst hat Polen eine so niedrige Arbeitslosenquote."

Polen hat eine ziemlich schwache Wirtschaft und eine gigantische Unterbeschäftigung - die auf dem Papier relativ niedrige Arbeitslosenquote hat zwei Gründe:

1. Millionen von Polen arbeiten im Ausland - wenn ich Projekte für eine bestimmte Firma mit Sitz in England abwickle, bestehen die Projektmanager zu 50 % aus Polen (und zu 50 % aus Spaniern/Südamerikanern).

2. Viele Beschäftigte arbeiten in der Landwirtschaft und überleben nur dank großzügigster EU-Subventionen - auf dem freien Markt könnten sie sofort ihre Betriebe zusperren.

Die wirtschaftliche Schwäche von Görlitz liegt einfach an der extremen heutigen Randlage, hier im Stuttgarter Raum gibt es viele Industriecluster, und Unternehmen siedeln sich einfach deshalb hier an, weil es Unmengen von Fachkräften usw. gibt. Im Nirgendwo mit 500 km Anfahrtweg zu industriellen Kernen wird sich kaum ein Unternehmen ansiedeln...

THE WOERTH hat gesagt…

Ähnliche Problematik ja auch im Nordwesten (Emsland, Ostfriesland), Nordosten (Vorpommern) und in ehemaligen Zonenrandlagen (Wendland, Hochfranken).

ji hat gesagt…

Das dumme ist ja, heutzutage müsste man als Fachkraft kaum noch mehr vor Ort sein. So vieles geschieht über Computer und Netzwerke, da könnten viele von sonstwo aus Arbeiten. Aber leider sind viele Fachkräfte wirklich Fachidioten, die auf sonstwelche anderer Sachen angewiesen sind … Natürlich geht das nicht in jeder Brange, aber dennoch.

Obendrein ist Stuttgart auch nicht weiter von anderen, wirklichen Zentren (München, Zürich, Frankfurt) entfernt wie die Lausitz/Schlesien (Berlin, Breslau, Dresden, Prag). Würden sich diese vier Städte weiter prächtig entwickeln, gäbet es keinerlei Grund, nicht einen Standpunkt in der Oberlausitz zu wählen. Und ja, landschaftlich ist die Region dem Stuttgarter Raum wohl bissl vorraus.

THE WOERTH hat gesagt…

@ji:

1. Tschuldigung, aber Deine Aussage ist (mal wieder) nicht wirklich überlegt. Selbstverständlich müssen die meisten Fachkräfte vor Ort sein - oder befindest Du Dich vielleicht schon in der Brave New World?

2. Stuttgart IST ein "wirkliches Zentrum" und nicht auf die Nähe zu München oder Zürich(?) angewiesen. Dein Vergleich zu Lausitz/Berlin ist absurd.

3. Dein "Ostbewusstsein" in Ehren, aber ich finde die ständigen Ost-West-Vergleiche (wobei der Westen natürlich immer schlechter abschneidet) schon irgendwie nervig. Kennst Du die Landschaft um Stuttgart, dass Du Dir ein solches Urteil erlauben könntest? Ich wüsste nicht, warum z.Bsp. das weinbehangene Neckartal mit seinen romantischen Dörfchen und Fachwerkstädten der Oberlausitz landschaftlich hinterherhinken sollte. Und ich kenne beide Regionen sehr gut.

Anonym hat gesagt…

Der Großraum Stuttgart ist tatsächlich einer der größten Ballungsräume Deutschlands, und einer der wirtschaftlich leistungsfähigsten noch dazu. Im Umkreis von 50 km leben über 4 Mio. Menschen - fährt man das Remstal oder Neckartal Richtung Osten, kommt praktisch jeden Kilometer ein neuer Ort, und das auf 40 oder 50 km.

Außerdem gibt es hier auch viele sehenswerte Städte wie Tübingen, Esslingen, Ludwigsburg oder auch nette Kleinstädte wie Herrenberg, Rottenburg und schöne Landschaften wie Remstal, Schönbuch usw. usw.

Was den Geschichtsrevisionismus angeht... was wäre eigentlich, wenn sich Frankreich erfolgreich das Rheinland einverleibt hätte? Oder Belgien nach 1918 nicht nur den winzigen Teil um Eupen erhalten hätte, sondern wie angestrebt noch viel größere Gebiete?

Übrigens war in der Pfalz bis zur Niederlage Napoleons tatsächlich die Queich die Grenze zu Frankreich (später wurde es dann die Lauter) - damals gehörte Landau/Pfalz zu Frankreich, und wahrscheinlich wäre heute Germersheim (das von der Queich durchflossen wird), eine geteilte Stadt wie Görlitz...

Und war nicht ursprünglich nicht die Lausitzer Neisse als Grenzfluß vorgesehen, sondern die Glatzer Neisse ungefähr 200 km weiter östlich?

Das zeigt, wie absurd Geschichte sein kann...

ChriSGD hat gesagt…

@ralph
Ihre "wissenschaftliche und repräsentative" Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Rekonstruktionsfundamentalismus und revisionistischen Einstellungen ist damit hoffentlich abgeschlossen? Glauben Sie doch was Sie wollen.

Dase hat gesagt…

@ChrisSGD: hat jemand etwas von einer wissenschaftlichen repräsentativen Untersuchung gesagt? Hier wurde von einem Eindruck gesprochen, der desöfteren entsteht und durch den User "anonym" wunderbarst bestätigt wurde. Getroffene Hunde bellen.

@Nimbert: hier sind nicht die Worte "ehemalige" und "Deutschland" gefallen, hier wurde geschrieben, das wäre immer noch unsere Stadt, dass dies aggressiv machen würde etc. Das sind eindeutig revisionistische Standpunkte, die dann im zweiten Beitrag nur noch umso deutlicher gemacht wurden. Wenn du dich in solcher Gesellschaft wohl fühlst, Glückwunsch. Point proven.

Elmar hat gesagt…

Elmar hat gesagt:
Lieber The Worth, ohne die Einwohner mit Migrationshintergrund
hätte vor allem Stuttgart nicht viel mehr als Görlitz!

THE WOERTH hat gesagt…

Zitat Dase: "Hier wurde von einem Eindruck gesprochen, der desöfteren entsteht und durch den User "anonym" wunderbarst bestätigt wurde."

Nein, so hat Ralph das nicht formuliert. Besser nochmal nachlesen. Und diejenigen, die sich von solchen Einzelaussagen distanzieren, interessieren natürlich nicht. Dann doch lieber Pauschalismen bemühen, nicht wahr?

Ich frage mich ja, welchen Zweck man eigentlich verfolgt, wenn man Rekobefürworter tendenziell in ein bestimmtes Licht rücken will...

THE WOERTH hat gesagt…

Elmar: Was genau möchtest Du mir mitteilen?

ji hat gesagt…

Ja, ich kenne auch die Stuttgarter Region. Und ich mmeine nicht, um Stuttgart gebe es keinerlei Natur. Aber dieser Bereich ist trotzdem sowas von versiegelt wobei im Gegensatz dazu die Lausitz landschaftlich deutlich mehr zu bieten hat als immer wieder ein Flusstälchen mit einem Städlein drin. In der Lausitz haste Teichlandschaft, Seenlandschaft, Flüsse sowohl im Flachland als auch im Tal, bergig hat mans auch und am Rand gibts auch etwas Wein. Der Raum Stuttgart ist voll mit Pendelverkehr und dem entsprechenden Netz. Klar, Stuttgart ist wirtschaftlich stärker als die Lausitz, keine Frage. Aber ich meine nur, ein Rechenzentrum liesse sich auch in Görlitz unterbringen, Mittelstand halt. Ne kleine Fabrik revitalisiert ist wesentlich einfacher als ein Daimlerwerk anzusiedeln. Übrigens ohne Daimler und Bosch wäre Stuttgart auch wesentlich unbedeutender. Und an eben die Strahlkraft von FF, ZU und MU kommts nun wirklich nicht heran. Das, was Stuttgarrt geballt hat, würde loocker vernetzt in der Lausitz/Schlesien ebenso Platz finden. Das meine ich.

=)

THE WOERTH hat gesagt…

Ist halt unnötig, eine der landschaftlich angenehmsten Agglomerationen Deutschlands mit der dünnbesiedelten und ebenfalls reizvollen Oberlausitz ins Wettrennen zu schicken. Da kann nix sinnvolles bei rauskommen. Außerdem verstehe ich den Zweck nicht, außer man ist darauf aus, dem Westen möglichst viele Vorzüge abzusprechen - bei gleichzeitiger Überbewertung des Ostens (und ebendies scheint mir bei so einigen Beiträgen von Dir der Fall, darum habe ich mich jetzt ma zu Wort gemeldet). Es wäre schön, wenn bei allem verständlichen Regionalstolz der gesunde Menschenverstand nicht verloren ginge...