Donnerstag, 18. November 2010

Königspavillon | Hauptbahnhof





19 Kommentare:

dakir@dd hat gesagt…

Schön das der Königspavillon nun endlich saniert wird. Sah ja sehr lange eher trostlos aus.

Die beiden letzten Bilder stimmen mich traurig. Beste Citylage und so gut wie kein Mensch. Besser kann man eine Stadt nicht fehlplanen.

robsondd86 hat gesagt…

vielleicht kommt ja etwas Leben auf die Fläche, wenn die Geschäfte im Nordflügel des Hbf fertig sind. Und wenn irgend wann mal ein ZOB in der Nähe gebaut wird sollte das auch noch einiges an Passanten bringen.

Anonym hat gesagt…

@dakir ...Fotos wurden sicherlich am Mittwoch aufgenommen. Feiertag und schlechtes Wetter. Logisch das dort keine Menschen zu sehen sind;-)

dakir@dd hat gesagt…

@ Mensch ohne Name

Das könnte schon sein. Ich bin aber öfters in der Gegend und am Hotel und MusikPark ist nie etwas los. Tode Ecke im Zentrum, da hilft auch keine Shopping-Mall im Hbf und ob Touristen / Passanten mehr Leben an diese Stelle bringen?

ji hat gesagt…

In diese Richtung ist ja auch nichts ausser Plattenwohngebiet, eine vierspurige Strasse, die aus dem Tunnel kommt und eine hässliche Betonbrücke richtung Plattenbaugebiet mit ebenso vielen Fahrspuren (könnte ein Autobahnkreuz sein …). Kein Wunder, dass dort niemand lang läuft.

ChriSGD hat gesagt…

@Nr. 3
Dort im hinteren Bereich ist wirklich nie etwas los, ganz egal zu welcher Tag- und Nachtzeit. Leider.

Der unheimlich schöne Hauptbahnhof und das ganz ansehnliche InterCity-Hotel schaffen es leider auch nicht aus dieser windigen Schneise einen netten Aufenthaltsraum zu erzeugen. Beton, Asphalt, Stahl und Glas gepaart mit unsinnigen Wegebeziehungen (oder eher Wege ohne Beziehung und ohne Ziel) führen schlussendlich zu solchen Plätzen ohne Platzfunktion.

Leider sahen alle Wettbewerbsbeiträge in den 90ern teilweise noch weitere Plätze und Großformen vor, es wurde damals schon der meiner Meinung nach mindestens zweitbeste Entwurf ausgewählt.

Vor reichlich zehn Jahren habe ich mir ein grobes Massenmodell vom Wiener Platz erstellt. Ich wollte:
-mehr großstädtisches Flair
-die Aufteilung in mehrere Platzbereiche
-eine unregelmäßige Wegestruktur ohne Achsen die ins Nichts führen
-eine bessere Eingliederung der Platten-Hochhäuser

http://www.chrisgd.bplaced.net/wiener_platz

Ein Busbahnhof wird auch nur bedingt Abhilfe schaffen können. Ich fahre öfters Berlin-Dresden mit dem Bus und habe am jetzigen "ZOB" an der Bayerischen Straße auch noch nie wirklich große Menschenansammlungen erlebt. Mal schauen, was die Geschäfte bewirken, wobei ich persönlich hinter dem Königspavillion als Geschäftsinhaber große Bedenken bezüglich genug Laufkundschaft hätte. Die S-Bahnen sind kurz, die Abgänge zur Prager Straße orientiert und die Straßenbahnhaltestelle befindet sich an der Ostseite des Platzes. In Einkaufszentren wird an solchen Sackgassenenden der Media-Markt platziert, ich bin gespannt wie man die Kunden bis in diesen versteckten Winkel locken möchte.

Anonym hat gesagt…

Was ein Gegensatz: Neu und alt, getrennt durch einen Straßenzug. Die filigrane und wunderschöne Vergangenheit auf der einen Seite, die profane, einfallslose und häßliche Kisten"architektur" auf der anderen.
Und dabei ist diese Art der Kistenbebauung noch die erträglichere Variante, wenn man sich so umsieht.
Was war es doch schön damals...!

Alt/neu hat gesagt…

Ich denke diese Ecke ist kaum zu einem belebte Ort zu machen.

In Dresden ist die Nord-Südachse vom Hauptbahnhof bis zum Albertplatz viel zu stark ausgeprägt. Einzige Ausnahme ist die unmittelbare Altstadt mit Zwinger und Neumarkt oder die Königsstraße.

Was sollte am Ende des Wiener Platzes stehen, um Leute anzulocken? Obwohl der Entwurf von ChriSGD wohl in die richtige Richtung geht.

TourDresden hat gesagt…

@ChriSGD
Sehr interessante Arbeit! Hier sieht man sehr schön, wie ineinanderfließende Platzräume für Abwechslung sorgen können. Das hätte ein interessanter Bahnhofsvorplatz werden können.
Hattest Du seinerzeit die Straßenbahntrasse mit berücksichtigt? Sie zerschneidet das Gelände ja doch erheblich.

Stefanius hat gesagt…

wobei ich sagen muss, grundsätzlich ist der Wiener Platz gar nicht so schlecht, vor allem da die die Würfelhäuser wenigstens Dresdner Traditionen aufgreifen. Aber wie Ihr auch schon festgestellt habt, das bisherige Konzept greift nicht.... sicherlich hat das aber auch viel mit dem Umfeld zu tun.

dakir@dd hat gesagt…

Mag vielleicht nicht ganz passen, aber 1 oder 2 kleine Türmchen à 100 Meter würden dort enorm reinpassen. Eine gute Mischnutzung aus Handel, Gastro und Wohnen wäre wichtig. Eventuell ein Skycafè oder Bar und es wäre wenigstens Abends mehr los.

Aber das ist Träumerei, siehe WTC - Tower, der ja eigentlich 100 Meter hoch werden sollte, und was haben wir jetzt...58 Meter!

ji hat gesagt…

Die Strassenbahngleise hätte man besser gestalten können, vor allem durch die Entfernung des dunklen Belags. Es spräche ja nichts dagegen, die Gleise in das Granitpflaster hinein zu operieren oder wenigstens irgendeinen Belag zu nehmen, der farblich nicht so im Kontrast zum restlichen Platz steht.

Weiterhin hätte man an der Spitze der Prager Strasse diese etwas auffächern müssen, wenn schon im Norden kein interessantes Mischgebiet (ja nur Wohnraum) mehr vorliegt. Die Passantenströme hätten sich kommend von der Prager schon vor dem Wiener Platz aufgefächert und wären auf der gesamten Platzfront heraus gekommen. Heut wird ja nur die Hauptachse genutzt. Hoffentlich ändert sich das, indem man die Spitze der Prager dahingehend konzipiert (Wiener Loch kleinteiliger bebauen oder mit Passagen durch, das Haus, in dem der Schuhladen drinne ist, wegreissen und die Ecke neu bebauen -> fächerartige wege zum Wiener Platz hin). Alles nordwestlich der Reitbahnstrasse (die hinter der Prager entlang), also das Wohngebiet neu zu durchmixen würde zu lange dauern (leider).

petersburg hat gesagt…

Ich finde es a priori bereits falsch, davon auszugehen dass eine Stelle belebt sein "muss". Will man das erzwingen, wäre die Konsequenz dass man dort irgendetwas hineinpflanzt was Menschen anzieht, z.b. Geschäfte. Das funktoniert nur in wenigen Fällen, da der Bedarf der Menschen irgendwann auch gesättigt ist und
Dresden bereits jetzt eine Vielfalt von Shoppingmöglichkeiten hat. Ich bin aber auch dagegen, dass man "sensationslust" als Faktor zur Belebung von Innenstädten nimmmt und dort eine Rummelplatz-Atmosphäre schafft. Nur weil sich irgendwo viel Leute drängeln, ist das noch keine Urbanität. Bestes Beispiel:

Der Ernst-Reuter Platz in Berlin, der ist extrem "belebt". Allerdings sieht man bei näherem Hinsehen, dass niemand dort verweilt, sondern die Leute ihn nur nutzen um ihn möglichst schnell wieder zu verlassen. Wer dort genau hinsieht, empfindet diesen Platz trotz vieler Menschen nicht als belebt, sondern nur als kalt, steril und stressig.

Auch wenn die Stadtplanung eine Debatte über Architektur Stil immer wieder versucht zu verdrängen (siehe "Dresdner Debatte"), so ist relativ klar dass der Stil das A & O ist, denn Menschen gehen nicht gerne auf hässliche Plätze, das liegt auf der Hand. In einer Stadt mit Gründerzeitbauten fände ich einige Gebäude wie am Wiener Platz OK. Das Problem ist, dass hier in der ganzen Gegend ausser HBf kein einziger Vorkriegs-Stein mehr steht, und diese Ausschliesslichkeit verleiht den Gebäuden leider etwas sehr kaltes.

Doch selbst wenn der Platz super schön wäre, würde das nicht viel weniger nutzen, weil gleich dahinter die Welt wegbricht: Das Viertel besteht nur aus Nachkriegsprovisorien, die selber tot sind. Wie soll ein frisch eingepflanzter Platz belebt werden, wenn das ganze Viertel dahinter ebenso tot ist? Westlich vom Wiener Platz ist nichts von Belang, daher sieht man auch niemand von Ost nach West gehen, weil offensichtlich an dieser Stelle niemand dort hin muss. Wer vom Hbf zum Altmarkt oder zum Neumarkt oder zur Brühlschen etc. will, muss über die Prager. Dieser "durchgangs"effekt, der zumindest eine Teilbelebung wäre, fällt hier völlig weg.

Ich denke, hier muss man einfach jahrelang Geduld haben. Übrigens, selbst bei dieser nicth so günstigen kalten Architektur hätte der Platz sehr viel schöner werden können, wenn man wenigstens in die Mitte etwas "entspannendes" setzt, ein kleines grünes Carée zum beispiel, ein Denkmal, einen Brunnen oder ähnliches. Der Platz hätte sofort etwas sehr viel menschlicheres.

Das bedauerliche ist, das Architekten noch immer nicht begriffen haben dass zwar einige Glasbauten in einer Innenstadt durchaus OK sind, man aber wischendurch auch wieder etwas traditionelle Architektur erlauben muss. Die Städte werden sonst einfach zu unwirtlich und es ist höchst seltsam, dass ausgerechnet die Experten, nämlich die Architekten, das nicht sehen.

Ich denke, der Platz wird in einigen Jahren sehr viel belebter sein, ganz einfach deswegen da er Zentral ist, eine 1A lage hat, und er alleine aufgrund dessen an Beliebtheit für Ladenbesitzer steigen könnte, gleiches gilt für Mieter oder Wohnungskäufer (für den Fall dass dort auch Wohnungen sind, was ich nicht weiss).

Problematisch ist allerdings, dass auch hinter dem Platz richtung Prager fast nur Glas kommt. Die Prager Spitze find ich zwar gut, aber nur für eine unzerstörte Stadt . In Dresden ist bereits jetzt zu viel Glaskasten-Architektur, das wirkt kalt und steril. Der Platz hat dennoch Potenzial, schöner zu werden.

Hans Kollhoff hat gesagt: "Meine Kollegen sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt vor allem der konventionellen Architektur verdankt".

pendler hat gesagt…

Die Hauptströme werden sich vermutlich noch lange in N-S Richtung bewegen - und das wird auch in Jahren noch so sein. Alles rennt zum Zug oder umgekehrt (in Richtung Uni bzw. Innenstadt). Entlang der Bahntrasse/Schnellstr. hat sich über die letzten Jahrzehnte kaum etwas getan. In Richtung Westen Verwaltungsgebäude der Bahn, Richtung Osten bis Haltepunkt Strehlen so gut wie alles tot. Das ENSO/ESAG-Gebäude auf der Rückseite des Hbf läd nicht wirklich ein und danach kommt doch nichts mehr. Eingekeilt zwischen den Schneisen der B 170 und B 173 hat man selbst in Richtung Reitbahnstr. kaum mehr eine Chance anziehendes zu schaffen. Nach m. M. ist das "Kugelhaus" ganz gut gelungen und kann durch seine Lage an der Prager noch einiges an Laufkundschaft abschöpfen. Ist in den benachbarten Würfelhäusern nicht soeben eine Diskothek eröffnet worden? Da brummt dann zumindest nachts das Geschäft.

ChriSGD hat gesagt…

@Tour Dresden
Danke, find ich auch, grins. Nein, im Ernst, das wäre bestimmt nicht die perfekteste Lösung gewesen aber ich bin mir sicher, dass mind. 90 Prozent diese Platzfolgen als schöner empfunden hätten. Damit hätten wir so etwas wie ein kleines (gewachsen wirkendes) Bahnhofsviertel.

Für die Straßenbahntrasse wäre eine Leichte Verschwenkung um das runde Gebäude "notwendig gewesen", ,oder besser, hätte sich angeboten. Auch das macht einen Platz schon wieder interessanter, wenn die Verkehre nicht immer nur gradlinig über denselben geführt werden.

ChriSGD hat gesagt…

@Petersburg
Da hast du schon recht, nicht jeder Winkel der Stadt muss belebt sein. Vielmehr macht es die Mischung bzw. der Wechsel zwischen henktischen, lauten Orten und ruhigen, gemütlichen Kleinoden. Aber ein großstädtischer Bahnhofsvorplatz ist in meiner Idealvorstellung schon ein Ort des Trubels. Hoffentlich entwickelt sich das noch irgendwie, auch wenn die Baustruktur eher dagegen spricht.

Wohnungen gibt es in den neuen Gebäuden bisher nicht, aber dahinter liegt ja ein relativ dichtes Wohnviertel. Man kann es natürlich als tot bezeichnen, aber ich sehe es eher als gutbürgerlich an, zwar nicht besonders innenstädtisch aber für Bewohner auch nicht unbedingt unattraktiv (stadtnah, durchgrünt, bezahlbar). Man hat bisher versäumt, das Viertel in die Bebauung des Wiener Platzes einzubinden, z.B. hätte die Nahversorgung für diese Bewohner mehr am Platz angesiedelt werden sollen. Ein Supermarkt im UG des Verwaltungsgebäudes zwischen Wiener Loch und Tunnelausgang wäre eine Möglichkeit gewesen, dem Ort ein wenig Leben einzuhauchen.

ChriSGD hat gesagt…

Hallo Pendler,
ja im Keller des mittleren Würfelhauses hat diese Disko eröffnet (Musikpalast?). Eine perfekte Sache, eine echte Bahnhofsplatz-Nutzung eben.

In Richtung Reitbahnstraße wird man die Leute wirklich nur hinziehen können, wenn wie mal angedacht, hinter den IBIS-Hotels anstelle der Parkplätze ein paralleler Fußgängerbereich zur Prager geschaffen würde. Irgendwann in ferner Zukunft.

ChriSGD hat gesagt…

Hi Dakir,
aber echt, dem WTC hätte ein wenig mehr Höhe wirklich gut getan, ohne dass dieser gleich zur "dominierenden Dominante" der Stadt wird. Es hätten ja nicht mal hundert Meter sein müssen, fünf Stockwerke hätten den Turm schon wesentlich schlanker aussehen lassen. Auch am Wiener Platz hätte ich mir wie du eine maßvolle Turmlösung gewünscht.

Jetzt soll mal einer sagen wir Rekofreunde seien rückwärtsgewandt!

ji hat gesagt…

Mich ärgert es, dass man die Prager Spitze so einfallslos glasig gestaltet hat. Man hätte zumindest etwas mehr Sandsteinfassade in Spiel bringen und etwas vom Flatiron abschauen können:

http://farm3.static.flickr.com/2431/3622313444_62f19b0d18_o.jpg

Die Reitbahnstrasse könnte man durchmixt bebauen (wie zB die Bautzener ab dem Albertplatz) bis hin zum Postplatz (als Spitze dort das Fernsprechamt) und man hätte eine gute, belebtere Strasse in einem vernachlässigtem Gebiet, die auf den Wiener Platz endet. Perfekt!