Donnerstag, 12. Mai 2011

Q VIII | Aktuell







16 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist die mit Tänzerinnen "verzierte" Fassade schon fertig oder kommt da noch was? Derzeit wirkt es arg gewollt und in der Ausführung billig. Dazu passen auch die als Anführungszeichen missbrauchten Zollzeichen auf Bild Nr. 3.

Ansonsten freue ich mich über die baldige Fertigstellung des Quartiers und danke dem fleißigen Blogger!

Aenos

der Wolf hat gesagt…

auch diese Fotoreihe lößt wieder sehr gemischte Gefühle bei mir aus: während das historische Eckgebäude an der Schloßstr. überzeugen kann, halt ich diese "Paluccakiste" an dieser Stelle für ziemlich missglückt.
Auch die grellweiße Fassade des modernen Eckgebäudes tut weh... hoffentlich bleibt sie nicht so, sondern wird etwas freundlicher gefasst.

ProDresden hat gesagt…

@der Wolf

"historische Eckgebäude"? Wäre es historisch, dann würden wir nicht auf seine Fertigstellung warten, sondern es stände schon seit einigen Jahrzehnten da! Dieses Gebäude ist modern. Es steckt voller Technik, ist definitiv aus aktuellen Baustoffen (ich vermute Beton) und wurde auf unserem aktuellen Standard errichtet. Einziger Unterschied ist die vorgeblendete Fassade. Dies sollte man nie vergessen! Die hier geführten Diskussionen belaufen sich lediglich auf die Fassadengestaltung!

Die dahinter liegenden Grundrisse stehen hier meist nicht zur Diskussion. Aber auch diese werden sich deutlich von einem historischen Bauwerk unterscheiden.

Nochmals: MODERN sind ALLE neuerrichteten Bauwerke, ob es einigen passt oder nicht ;)

P.s. die graue Fassade finde ich allerdings auch nicht so gut gelungen ;)

Anonym hat gesagt…

@wolf:
Styropor ist meistens weiß... und wird verwendet, damit der Beton ein wenig molliger wird.(Sarkasmus aus)
Ich denke mal, das Weiß wird einem Sandton weichen.

Hans-Hubert hat gesagt…

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2765155

Passt zwar nicht zu diesem Bauvorhaben, es zeigt uns aber einmal mehr was für Dummköpfe doch im Stadtrat sitzen. Ich hoffe mit dieser Aktion wird nicht eine große Chance vertan die Fläche vorm Johanneum zu bebauen.

the woerth hat gesagt…

Zitat: "Das scheint aber die Gestaltungskommission nicht zu interessieren. Zur letzten Sitzung soll sie sogar Kondor Wessels Architekten rausgeschmissen haben."

Verunstaltungskommission, Teil X. Aber die Dresdner hatten lange genug Zeit, gegen die Modernistenvereinigung vorzugehen. Nicht den leisesten Pieps hat es in den letzten zehn Jahren gegeben, also braucht sich auch niemand aufzuregen.

Darki hat gesagt…

@Hans-Hubert: Wenn du den Beitrag gelesen hättest, würdest du nicht den Stadtrat beschimpfen. Das Problem besteht im Stadtplanungsamt und in der Gestaltungskommisson, aber das ist ja nicht neu.

Peter S. Burg hat gesagt…

Ohne der Frau "Baukünstlerin" zu Nahe zu treten, aber als ich das erste Bild sah (ganz links oben), dachte ich zuerst es handele sich um einen mit schmutzigen Stellen beschmierten Plattenbau der Johannstadt. Vor allem den Fleck rechts unten hielt ich zunächst für einen riesigen Fingerabdruck.
Diese eiskalte und sterile Fassade ist auch nicht besonders einladend. Aber gut, wir haben ja alle gelernt unsere Ansprüche herunterzuschrauben im unter Modernisten-Besatzung stehenden Dresden, nicht wahr? Böse Zungen behaupten, die Russischen Besatzer seien weg, aber neue Ideologen seien da. Zu den Bemalungen mit der Tänzerin hab ich eine ganz klare Meinung:

Grundsätzlich finde ich so was gut. Das mag "moderne" Kunst sein die aber greifbar ist, mit Dresden zu tun hat und m.E. auch von der Masse verstanden wird (im Gegensatz zu rostigen Bahngleisen, fett-Ecken oder mit Schmutzwasser gefüllten Einmachgläsern von Joseph Boys und ähnlicher "Kunst", die selbst mir nicht so ganz einleuchten will). Ich habe nur zwei ganz klitzekleine Problemchen mit den Ornamenten:

1) das sind Zeichnungen, zwar eine Kunst aber keine Baukunst. Mir wäre lieber die Architekten würden wieder lernen zu bauen, anstatt mittelmäßige bis schlechte Bauwerke mit Malerei zu kaschieren. Erinnert mich bischen an Frau Orosz's Blumenkübel-Sucht, Motto "wir verbessern unsere schlechte Architektur nicht, wir verstecken sie einfach".

2) Direkt gegenüber dem Residenzschloss halte ich für eine nicht so geeignete Ecke. Rein stilmäßig clasht mir das ein bischen zu sehr.

ABER, sind wie gesagt nur kleine Einwände, ich finde die Zeichnungen interessant und nicht schlecht. Aber an anderen Orten wären sie m.E. besser zur Geltung gekommen.

Anonym hat gesagt…

Das Problem liegt in der Zeitungsredaktion. Der Artikel ist falsch.

Daniel hat gesagt…

Da in diesem Forum einige die aktuellen Diskussionen zum Quartier VI angesprochen haben, möchte ich mich in Ermangelung einer besseren Stelle auch dazu äußern:
Kaum prügelt die GHND auf das Stadtplanungsamt ein, stimmen wieder etliche in den Chor mit ein, ohne zu Hinterfragen, worum es eigentlich geht. Seit der Gründung des Neumarktvereines propagieren dessen Mitglieder die Wiederaufnahme der historischen Hofstrukturen. Dazu muss man aktuell nur im neuesten Neumarktkurier den Artikel über deren eigenes Haus in der Rampischen Straße lesen. Fordert nun die Stadt das Gleiche, ist es plötzlich verkehrt? Hat das GHND- Ehrenmitglied und Mitinvestor am QVI Herr Blobel hier die Propagandaplattform GHND in die Spur geschickt oder was soll das? Niemand will lichtschachtgroße Innenhöfe, aber ein wenig kleinteilig darf es doch schon werden! Beispiele hierfür gibt es am Neumarkt ja doch einige.

Tanzbär hat gesagt…

...man erkennt, Petersburg hat sich mal wieder bis ins letzte Detail mit seinen Themen beschäftigt, was Ihn mal wieder zur handfesten konstruktiven Kritik berechtigt.
Nur ein paar kleine Einwände habe ich da dennoch:
Die vermeintlichen "Malereien" sind in Wirklichkeit Reliefs, die durch das Einlegen von Matrizen in die Betonschalung hergestellt wurden. Als Vorlagen dienten (vielen kulturinteressierten Menschen eigentlich recht bekannte) Fotos der Tänzerin Gret Palucca.

Na was solls, mit ein paar überheblichen Sprüchen lässt sich mangelnde Sachkenntnis eben doch nicht immer übertünchen..

Franz Bierberkopf:-) hat gesagt…

Die Vorderung der GhND nach kleinteiligen Höfen und einer starken Orientierung an der Vorkriegsbebauung ist verständlich und im eigentlichen Sinne konsequent. Aber hier zeigt sich der eigentliche Grundkonflikt. Welche Geschichte und Identität möchte man nun mit den Neubauten annehmen. Hierin zeigt sich, dass der Neumarkt nur eine Interpretation des Platzes in heutigem Kontext sein kann. Man wünscht sich ein bisschen historisch – also im Grunde Moderne mit historisierendem Gewand. So etwas wie einen 3er BMW mit Horch-Karosse. Aber ich glaube was die meisten hier am meisten berühert sind authentische Altstädte mit erlebbarer Geschichte, mit "echten" Einwohnern, schiefen Treppenaufgängen, alten Innenhöfen, mit Patina und alten Holzfenstern. Das, zumindest gefällt mir am besten, an den historischen Zentren eropäischer Metrolpolen. Letztlich wird es egal sein, ob der Neumarkt historisierend oder modern daher kommen, ein lebendiges Zentrum wird man wohl eher in der Neustadt finden als hier am Neumarkt. Der Neumarkt wird für die nächsten Jahre eher eine Kulisse für Touristen bleiben, die mit peruanischen Panflöten und perückenbehängten, dickbäuchigen Augusts oder Schokoladenmädchen bespasst werden. Da müsste sich Dresden schon neu erfinden und einen gewaltigen Bevölkerungszuwachs erleben.
Wie auch immer - der Fall zeigt wie absurd und schwierig die Diskussion um die kopierte Geschichte eigentlich ist.

der Wolf hat gesagt…

Gewiß tritt die GHND für Kleinteiligkeit bei der Hofgestaltung ein. Doch wie heißt es so schön: keine Regel ohne Ausnahme: wahrscheinlich will Kondor Wessels nur unter diesen Zugeständnissen bauen. Blobel, der mit im Boot sitzt ist als Ehrenmitglied der GHND wohl soetwas wie ein "Garant" dafür, daß es fassadentechnisch im Q6 nicht zum Allerschlimmsten kommt. Und wer weiß, ob ein anderer Investor mit Kulke und Co so mitspielt wie Wessels.
Ich denke, die GHND handelt klug nach dem Motto: der Spatz in der Hand ist uns lieber als die Taube aufm Dach; groß an die Glocke hängen werden sie das natürlich nicht, weil sie wohl das Verhältnis zu K und W nicht belasten wollen.

Matthias hat gesagt…

Also ich finde die Fassade mit den 'tanzenden' Betonreliefs in Holzschnittoptik recht schick. Ausnahmsweise gelingt es dem Beton einmal mir zu gefallen – weil er nicht nur da ist um eine Wand zu bilden, sondern weil ihm durch seine Bearbeitung eine weitere Ebene, nämlich die der Spielerei und Kunstfertigkeit in Verbindung mit einem wunderbaren Thema, hinzu addiert wird. In gewisser Weise handelt es sich bei den Reliefs um moderne Ornamente. Das ist doch ein Anfang. :)

Das Zitat: "Ich will nicht hübsch und lieblich tanzen" passt doch perfekt zum Antlitz des Hauses.

the woerth hat gesagt…

Dogmatik ist wenig hilfreich. Der Neumarkt wäre auch ohne Kriegszerstörung heute nicht mehr der, der er vor dem Krieg gewesen ist. Auch Altstädte entwickeln sich weiter und werden aktuellen Bedürfnissen angepasst. Niemand will Plumpsklos, Kutschen und Kaiser haben, wie es die Modernisten gerne polemisieren. Das neuerliche Intervenieren der Verunstaltunskommission ist wie üblich ausschließlich destruktiver Natur.

Torsten hat gesagt…

Jetzt meldet sich auch Herbert Feßenmayr mit einem Leserbrief in der heutigen SZ zu Wort:
"Zu „Stadt fordert winzige Höfe am

Neumarkt“ in der SZ vom 16. Mai:

Augenblicksentscheidung nicht mehr notwendig

Wohnen am Neumarkt wird nicht besser, wenn man sich von allen Vorgaben der Geschichte, auf die man sich ja eigentlich einmal verständigt hatte, vollständig löst. Wir mussten in Dresden, als noch kein Investor in den Osten wollte, manche Kompromisse eingehen. Das war auch ohne Zweifel richtig. In den folgenden Jahren konnten wir belastende Kompromisse zugunsten der architektonisch-geschichtlichen Wahrheit Gott sei Dank zurückfahren. Jetzt ist nicht mehr die Augenblicksentscheidung wichtig, sondern die längerfristige Perspektive, die man sich in Dresden nun nach dem erreichten Stand auch leisten kann.

Herbert Feßenmayr, früherer Stadtentwicklungsbürgermeister"

Quelle: Sächsischen Zeitung (18.05.11)