Mittwoch, 20. Juli 2011

Quartier VIII | Aktuell

Quartier VIII: erstmals kann man den wunderschönen Giebel des Zehmschen Hauses in der Schloßstraße 36 erkennen.





16 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wenn man die historischen (oder historisierenden) Elemente/Gebäude des Projektes mit den "modernen" Elementen/Gebäuden vergleicht, dann ergibt sich - wie auch sonst am ganzen Neumarkt zu beobachten - immer wieder dasselbe Bild: Alt = wunderbar, neu = häßlich!
Welch Künstler und Ästheten waren dereinst doch einmal die Häuslebauer, welch Stümper und selbstgefälligen Kistenschieber sind es heute (siehe auch V1).
Danke für die schönen Bilder!

Benedikt hat gesagt…

Herr anonym, kommen sie doch bitte endlich im 21. Jahrhundert an. Das stadtbild wird so gestaltet, wie es die Geldgeber - und seien sie froh, dass die gibt - für richtig halten. Ich lese mir hier ab und zu mal ein paar Meinung durch und am lesen kann ich schon erkennen, welcher Jahrgang diese Herrschaften sind.

Freuen sie sich über das prachtvoll gerade fertig sanierte Staatsarchiv, das Romand-rollain-Gymnasium und über die Balustrade unterhalb des Schloss albrechtsberg usw usw.

Ich bin 26. Und kann ihnen sagen, dass ich besonders vielseitigkeit liebe und die sieht am Neumarkt nicht schlecht aus. Auch die matktfassaden der Mainzer Altstadt am Dom sind wieder aufgebaut worden in den 50igern. Und stellen sie sich vor sie sind vor 5 Jahren komplett abgerissen und neu aufgebaut worden und sehen nun wieder haargenau so aus, nur hochmodern von innen. In der wenigen Altstadt von Frankfurt ist das ebenso und in München gibt sich moderne mit alt ein toller einklang.

Lassen sie es doch mal zu und warten sie mal ab und regen sie sich nicht immer so auf, es ist doch eine wirklich schöne Stadt. Ich freu mich jetzt über Kommentare. :-)

gotländer hat gesagt…

@Anonym

Wenn man die historische (oder historisierende) Malerei und Bildhauerei mit den "modernen" Gemälden/Plastiken vergleicht, dann ergibt sich - wie auch sonst am ganzen Kunstmarkt zu beobachten - immer wieder dasselbe Bild: Alt = wunderbar, neu = häßlich!
Welch Künstler und Ästheten waren dereinst doch einmal die Maler und Bildhauer, welch Stümper und selbstgefälligen Farbenkleckser sind es heute ...

Anonym hat gesagt…

Da muß ich den Vorschreiber voll Recht geben,die neuen modern-gehalten Gebäudeteile sehen nur einfach und langweilig aus!
Ich bin immer noch der Auffassung,das es ein "Geld" und "Zeit" Problem ist.
Die historischen Gebäudeteile sehen echt Klasse aus!!

Gruß Ronny

Herr Zorn hat gesagt…

Das Eckhaus Sporergasse/Schloßstraße wird einfach inferior. Das ist tiefstes Provinzniveau und entwertet durch die exponierte Lage die gesamten Wiederaufbauleistungen, da war ja der Polizeianbau schön dagegen.
Und was soll diese Kippfassade? Welchem bedauernswerten Hirn entspringen denn solche Ideen? Das zieht doch alle Bemühungen ins lächerliche.
Aber auf jeden Fall Danke für die Bilder.

Peter S. Burg hat gesagt…

Das Haus mit dem Giebel ist fantastisch! Endlich einmal schöne Architektur, reichverziert mit wunderschönen Ornamenten im gewohnten kunstvollen original Dresdner Stil. Ein Meisterwerk! Dresden wird langsam wieder Europäische Stadt, die Betonwüsten des Diktators Ulbricht gehören bald der Vergangenheit an.

Auch hier leider wieder einige bitter Tropfen, ich kann und werde mich niemals mit diesen unruhestiftenden Kassenbon-Fenstern anfreunden. Sind die Architekten ständig betrunken, oder meinen die ihre Behauptung , dies sei "modern" , tatsächlich ernst? Zum totlachen!

Ich hoffe die Dresdner werden sich endlich wehren gegen diese klammheimlichen Versuche der Politikerkaste, den Wiederaufbau Dresdens zu sabotieren wo immer es nur geht. Der Wiederaufbau eines Europäischen Kulturzentrums ist nicht der Platz für dümmliche Experimente von Architekten, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben.

Besonders schwere Schuld tragen die Hauptverantwortlichen wie Frau Oros, die erstaunlicherweise kein einziger Dresdner kritisiert, obwohl sie das gesamte Geschehen in der Stadt, auch das Baugeschehen, bestimmt, und natürlich ihr Baubürgermeister Marx, der zweite Hauptschuldige an den ganzen Fehlplanungen. Der wunderschöne Giebel dieses wunderschönen Gebäudes im original Dresdner Baustil dass dieses Dietze-Projekt leider viel zu viele fremde und unpassende Elemente hat, die der Bevölkerung als "hochmodern" verkauft werden, in Wahrheit Archiktekten-Spinnereien sind. Wo bitte sind Kassenbon-Fenster, die eine enorme Hässlichkeit verbreiten, denn "modern"? Dazu müssten sie vom Zeitgeist getragen werden, also eine gesellschaftliche Strömung bzw.eines Mehrheitswillens der Bevölkerung getragen werden. Dieser Zeitgeist ist überhaupt nicht vorhanden.

Ihr Dresdner mögt fragen: Was sollen wir tun? Wir können nicht alles, aber wir können viel bewirken: Macht den Wiederaufbau endlich zum Thema, sprecht mit Freunden,, Familie, mit allen die ihr kennt darüber, äussert Eure Meinng laut und deutlich. Das Ziel ist nicht Zustimmung zu erlangen, sondern das Thema öffentlich in den Raum zu stellen - mit berechtigter Kritik an den Machthabern. Dies war Euch 40 Jahre lang verboten - nutzt es endlich! Denn wir wissen nicht, wie lange wir das noch können.

IHR seid das Volk - nicht die hohen Herren dort oben! Die für ihre hohen Gehälter so viel Unfug und Zerstörung anstellen. Haut ihnen auf die Finger! Ihr bezahlt diese Leute mit Euren Steuergeldern, ihr habt das Recht, deren Arbeit zu überwachen, zu bewerten und zu kritisieren.

mfG

mahler hat gesagt…

@ herr zorn...

genau! der gesamte wiederaufbau ist sinnlos aufgrund eines hauses. also am besten gleich wieder das zehmsche haus abreißen. oder doch gleich das british hotel? das sieht man zwar von der schloßstraße aus nicht, aber nun ist ja eh alles sinnlos. und morgen kommt die apokalypse!

ich habe lange zeit in leipzig gelebt. dort existieren in der innenstadt viele solcher(sogar um einiges hässlichere) nachwende "lückenbauten" neben barock, gründerzeithäusern und einigen ddr platten. und trotzdem möchte ich der leipziger innenstadt nicht ihre "schönheit"/intaktheit absprechen....

Herr Zorn hat gesagt…

@ Mahler

Leipzig kann sich eine gewisse historisch gewachsene Durchmischung auch leisten bei all den tollen erhaltenen Ensembles.
Dresden hat in seinem historischem Zentrum davon nochmal was genau? 4-5 zugegebenermaßen imposante Straßenzüge. Warum muss man das Wenige noch so dermaßen mit "Lückenbauten" versauen wenn die Chance da ist ein bisschen Identität zurüch zu erlangen?
Keine Eleganz, kein gestalterischer Wille, ich habe ja nicht per se etwas gegen die Postmoderne aber das hier hat einfach keine dem Ort angemessene Qualität und zieht das Niveau nach unten.

Anonym hat gesagt…

Es ist nur logisch, dass in Dresden die modernen Gebäude auffallen. Man sieht sie nämlich noch in ganzer Pracht, denn die Innenstadt hat grosse, weite Plätze oder Freiflächen. Da fällt sowas viel eher auf, als in einer Nebenstrasse. Das wirkt alles anders. Mal warten, bis alles wieder relativ dicht verbaut ist. Klar, man sieht sie immernoch, aber sie drücken nicht mehr so immens. Derweil sollte man hoffen, dass überall immer wieder Rekonstruktionen, zumindest deren Fassaden in den Strassen und an den Plätzen auftauchen, so dass in der Summe der Charakter europäische Stadt und speziell Dresden weitgehend wiederkommt. Leider stören da so prominente Bauten wie Mussolinis Grab, AdF22, das Rampische-Hotel, fast alles an der neumarkttiefgaragenausfahrt oder die renovierten Platten am Neustädter. Jede Reknstruktion ist somit erstrebenswerter als moderne Architektur, die in Dresdens zerbombter innenstadt eigentlich IMMER den kürzeren zieht.

Anonym hat gesagt…

@ Benedikt:
Ich bin der Anonyme des ersten Eintrages - ich bin durchaus im Heute angekommen und nicht wesentlich älter als Sie (42). Ich liebe ebenso die Vielfältigkeit, besonders in der Architektur. Die "Moderne" ist aber nicht vielseitig, sondern extrem monoton. Es gibt genug davon, auch und gerade in Dresden. Und zu Ihrem Jubel bzgl. der Investoren sei gesagt: Wenn Geld alleine ausreicht, alleine diktieren zu können, dann sind wir wieder da angekommen, wo wir schon einmal waren und wo niemand mehr hin möchte. Es geht am Neumarkt um die Reparatur eines geschundenen Stadtbildes, nicht um die Diversifikation in einer intakten, historisch gewachsenen Stadt. Es soll doch wenigstens eine Wunde heilen, wenn Dresden sonst schon so "modern" bzw. Investoren-getrieben ist.

ein alter Dresdner hat gesagt…

Nochmals möchte ich meine Frage wiederholen :
Wo bleiben die Meinungsäußerungen von Prof. Güttler und seinen Mitstreitern für den Wiederaufbau der Frauenkirche ? Diesen Vorkämpfern für einen historischen Aufbau am Neumarkt kann es doch nicht egal sein, wie das Umfeld gestaltet wird.

peter s. burg hat gesagt…

Die Dresdner Altstadt ersteht wieder neu, aber leider mit sehr, sehr vielen kleinen Hässlichkeiten, die immer mal wieder - natürlich rein "zufällig" - hineingeschoben werden. Alleine die Prisco-Verschandelung an der Frauenkirche fand ich zu viel, doch mit einer Hässlichkeitsstelle hätte man leben können. Es folgen aber nun Stück für Stück immer mehr davon.

Der Hauptschuldige ist die "Gestaltungskommission", angeblich "Experten".

Experten in was? In Verschandelung von Strassen und Plätzen? Jedes Kind könnte eine Stadt besser planen als diese formensprachlichen Aggressoren, jedes Kind kann sehen dass diese ekel-Glasdächer wie z.b. Prisco oder diese Bordell-Fenster nicht in eine Weltkulturerbe hineinpassen .

Diese Leute gehören alle aus ihren Ämtern entfernt.

ex oriente lux hat gesagt…

@alter Dresdner:
Na dann schreiben Sie doch mal Herrn Güttler an, ich find Ihre Frage/Idee hervorragend!
Ein Mann mit so viel Idealismus müßte doch auch für unser Anliegen offen sein, wobei ich mich schon wundere, warum er nicht längst Mitglied der GHND ist.

Hier seine Adresse:

ludwig.guettler@t-online.de

Darki hat gesagt…

@Benedikt: "Ich lese mir hier ab und zu mal ein paar Meinung durch und am lesen kann ich schon erkennen, welcher Jahrgang diese Herrschaften sind." "Ich bin 26..."

Ich bin 25 Jahre alt, also sogar noch jünger als sie und ich halte es wie "Anonym" (20. Juli 2011 23:16)

Dieses Empfinden und diese Meinung haben mit dem Alter nichts zu tun.

Wenn es allerdings heutzutage schon "alt" aussieht, sollte man noch die deutsche Rechtschreibung beherrschen und einen ordentlichen Satzbau pflegen, ja dann bin ich steinalt. ;)

Anonym hat gesagt…

Die Formel Alt=gut stimmt nicht. Aber die Formsprachen waren früher natürlich repräsentativer. Die Moderne hat auf den Historismus und die Dekorierwut wilhelministischer Fassadengestaltung reagiert. All das aber vor den Zerstörungen der Weltkriege. Ich denke beim Neumarkt ist es einfach, wir hatten eine überaus gelungene historische Bausituation. Alles, was an diese wieder annähert, ist gut.

Benedikt hat gesagt…

@ Lieber Herr Anonym,

:-) da haben sie natürlich recht, dass Geld nicht allein ausreicht, um tolle Architektur zu bewirken, da haben sie völlig recht.

Ich freue mich nur manchmal einmal mehr, ich geb's zu - völlig naiv -über den Umstand, dass sich was tut, verstehen sie, dass was gebaut wird und dass das noch nicht so schlimm aussieht, wie mancher Beton-Klotz in Düsseldorf oder der Einkaufsklotz in Magdeburg. Dass das einfach noch nicht ganz so schrecklich ist. Mir ist das Symbol "Neumarkt" und seine Geschichte trotzdem sehr bewusst.

Aber des Geldes bezüglich bin ich voll ihrer Meinung.

Lieben Gruß