Bilder von unserem Leser Alex, der momentan in Osaka/Japan lebt und uns ein paar Eindrücke der Stadt geschickt hat. Vielen Dank nochmal!
21 Kommentare:
Daniela
hat gesagt…
Übelst. Kein Wunder,das die asiatischen Gäste einen Kulturschock bekommen,wenn sie im Vergleich die schönen deutschen Städte bewundern. Da ist ja selbst Berlin eine wahre Pracht dagegen. Auf den Bildern sieht man ja den Wald vor lauter Klötzern nicht...und von Grünanlagen überhaupt keine Spur. Trotzdem danke für die Bilder-zum Vergleich,in welch einem wunderschönen Land wir eigentlich leben.
Um Gottes Willen. Das ist ja der krasse Gegensatz zu den beeindruckenden Aufnahmen mit der Wiederaufbauleistung am Dresdner Neumarkt. Da regt man sich auch noch über die paar Fassaden auf,die da nicht ganz hineinpassen. Aber was man hier sieht,ist ja das wahre Grauen. Dort würde ich nie hinreisen wollen. Das ist aber Ansichtssache. Wer´s mag?
Dresden (etwas mehr als 500.000 Einwohner) verhält sich zum Großraum Osaka-Kobe-Kyoto (etwas mehr als 18 Millionen E.) wie der Stadtteil Löbtau (ca. 20.000) zu Gesamt-Dresden.
Ich habe die Osaka vor ca. 3 Jahren einmal besucht und war schwerstens beeindruckt. Dort gibt es das Aquarium mit dem Walhai schon, was aktuell für das Wiener Loch angedacht wird (lach, nette Träumerei, der überlebt den Transport nicht bzw. geht sofort ein).
Osaka und Japan ist unbedingt (und gerade jetzt!!!) eine Reise wert. Das Betonmeer von oben ist nur die halbe Wahrheit. In seinem Inneren schlummert das pralle Leben von Jacuza bis hin zu fabelhaften Sonnenuntergängen in der Bucht ... Habe selbst die Nacht in einer der berühmten Kapseln verbracht, die in Osaka erfunden wurden.
Eine Dichtigkeit wie diese wäre zumindest "minipartiell" für Dresden wünschenswert, weil man sonst hier einschläft!!!
Stimmt, Osaka ist absolut nicht mit Dresden vergleichbar, die Bilder waren eigentlich eher als allgemeiner Blick ueber den Tellerrand gedacht.
Genau wie Herr Wedekind sollte man sich nicht nur auf die 2-3 Vogelperspektiven konzentrieren und Osaka als Moloch abstempeln, zumindest nicht fuer allzu lange Zeit. Denn wie oben bereits erwaehnt wurde, steckt die Vielfalt, das bunte Leben, die kulturelle Groesse, die bemerkenswerte Kreativitaet im Umgang mit Platzmangel der Stadt im kleinen Detail (siehe auch die ersten 3 Fotos). In Sachen Restaurantgestaltung, Fassadenschmuck, Pflanzendeko, Erker und Verandendesign hat Osaka weit mehr zu bieten als die meisten deutschen Grossstaedte.
diese japanische Stadt hat mehr Ehrlichkeit und mehr Homogenität zu bieten als so manche deutsche Stadt. Ich verstehe nicht ganz warum darüber so hergezogen wird. Das empfinde ich geradezu als typisch deutsch.
Hier sieht man deutlichst, woran es den hiesigen Debatten mangelt. Lebenskultur wird eben nicht ausschließlich von tollen (dh. dem europäischen Auge) gefälligen Fassaden erzeugt. Wer einmal den Mut hatte, sich auf Dreck, Lärm und Hässlichkeit (?) asiatischer Großstädte einzulassen, wird schnell merken, wie lebenswert das Leben dort sein kann und wie freudvoll Asiaten trotz oder vielleicht gerade wegen des Mangels an "schönen" Bauten in der Lage sind zu leben. Aber das ist gerade das, was von vielen Konservativen gebetsmühlenartig wiederholt und wahrscheinlich auch geglaubt wird : uniforme Bauten erschaffen uniforme, irgendwie mental deformierte Menschen. Was für ein flaches und überhebliches Menschenbild...
Zu Nachtgoblin: Ich finde nicht, dass Hässlichkeit automatisch mit Ehrlichkeit gleichzusetzen ist. Diese Gleichung höre ich endlos wiederholt von Architekten, also von den Leuten die so "ehrlich" sind alle im Stuckaltbau zu wohnen, gleichzeitig den Menschen seelenlose Betonkisten zumuten. Motto: Hauptsache ich muss nicht selber drin wohnen.
Mit dem Begriff "Ehrlichkeit" im Bezug auf Architektur habe ich daher große Probleme - tut mir leid.
Übrigens, falls Sie auf den Neumarkt anspielen - der ist so ziemlich die ehrlichste Architektur die seit langem gebaut wurde. Weil diese wunderschönen Beispiele Sächsischer Baukunst genau das widerspiegeln, was die Menschen sich wünschen: Nämlich die Rückkehr zur Vernunft, zur Schönheit, zur Menschlichkeit. Die ECE-Leichenhalle und der scheussliche Wilsdruffer Primitivklotz et cetera, ist das "ehrlich" oder gar "Zeitgeist" oder was? Diese grobschlächtigen Brutalo-Klötze entsprechen nur dem (Un-)Geist und den rein subjektiven Meinungen der Architekten, die von ihren vergreisten Bauhaus-Profs an der Uni nichts anderes lernen. Hat mit Zeitgeist aber rein gar nichts zu tun.
Übrigens: Die "Hässlichkeit" Osakas (ich würde es eher "charmantes Chaos" nennen) hat tatsächlich einen gewissen Reiz. Der ist allerdings m.E. nicht durch die Architektur bedingt, sondern durch die Urbanität. Aber wenn Sie sich Städte wie Rom oder Florenz ansehen, oder sich von Dresden einige Strassen herauspicken wie z.B. in der (Altbau-übersähten) Neustadt, dann finden Sie das chaotisch-lebendige dort ebenso. Es ist auch kein Zufall, dass ausgerechnet die nahezu unzerstörte Neustadt mit ihren bösen Ornament-Altbauten seit der Zerstörung Dresdens das heimliche Zentrum der Lebendigkeit geworden ist. Die endlosen modernen Betonwüsten auf der anderen Seite sind mausetot, und vorwiegend von Rentnern bevölkert. Was sagt uns das? Dass moderne Architektur, bzw. das was der Architekt dafür hält, auf ganzer Linie versagt hat. Auf jeden Fall ist Osaka mit seinen 17 Millionen Einwohnern auf keinen Fall mit einer sächsischen Residenzstadt zu vergleichen. Wenn man schon eine Japanische Stadt mit Dresden vergleichen möchte, sollte man Hiroshima nehmen. Und das ist keine Polemik oder Zynismus, sondern traurige und bittere Wahrheit.
Man scheint zu vergessen, dass in Japan andere Umstände herrschen als in Mitteleuropa. Die 120 millionen Menschen dort haben kaum Platz. Es ist klar, dass es sich dann in den wenigen flachen Küstenregionen immens aufstaut. Und auch Japan wuurde sehr übel durch den Krieg zerstört. Wie in Deutschland hat man hinterher nicht allzuviel Wert auf hübsche Gebäude gelegt. Auch die wachsende Wirtschaftmacht hatte ein eher renditefreundliches bauen im Kopf. Dennoch existieren vor allem unweit von Osaka in der Kyotogegend und richtung Nara baukulturelle Glanzstücke. Selbst die Burg Osaka lässt sich sehen. Man bedenke, auch das gute Dresdner zentrum wird umsäumt von DDR-Schrott bis zum gehtnichtmehr. Wie schon jemand adneres schrieb, sind Dresden und Kansai so dermassen unterschiedliche Dimensionen, dass einem bei der Bildauswahl mal eben als Dresdner doch der Kiefer runterfällt.
Wie auch immer, ich als Dresdenfreund würde unglaublich gerne mal eine zeitlang in Kansai leben oder es zumindest mal besuchen. Vlt lädt mich Alex ja mal ein. ;D
Verstehe ich ehrkich gesagt auch nicht, was dran lustig sein soll. Für mich ist Olmütz eine der schönsten mittelgroßen Städte Mitteleuropas, gleichauf zB mit Görlitz oder Landshut oder um ein sächsisches Beispiel zu sagen Meissen (wobei Olmütz von den Patrizierbauten sogar prächtiger ist), und das heißt viel. Und mit Osaka kann ich nicht viel anfangen. Aber auch in M.-Schlesien gibt s schöne Städte zB Frydek-Mistek, dh vor allem das alte Friedek, wobei Mistek auch nicht schlecht ist. Vielleicht fährt das Team von Bausituation Dresden einmal dorthin statt nach Osaka.
21 Kommentare:
Übelst. Kein Wunder,das die asiatischen Gäste einen Kulturschock bekommen,wenn sie im Vergleich die schönen deutschen Städte bewundern. Da ist ja selbst Berlin eine wahre Pracht dagegen. Auf den Bildern sieht man ja den Wald vor lauter Klötzern nicht...und von Grünanlagen überhaupt keine Spur. Trotzdem danke für die Bilder-zum Vergleich,in welch einem wunderschönen Land wir eigentlich leben.
Danke für die Bilder - ich musste zuerst an Legebatterien denken. Irgendwie beängstigend!
Um Gottes Willen. Das ist ja der krasse Gegensatz zu den beeindruckenden Aufnahmen mit der Wiederaufbauleistung am Dresdner Neumarkt. Da regt man sich auch noch über die paar Fassaden auf,die da nicht ganz hineinpassen. Aber was man hier sieht,ist ja das wahre Grauen. Dort würde ich nie hinreisen wollen. Das ist aber Ansichtssache. Wer´s mag?
"Da regt man sich auch noch über die paar Fassaden auf,die da nicht ganz hineinpassen."
Zu Recht. Eine im Krieg zerstörte Weltkulturmetropole kann man ja wohl kaum mit Osaka vergleichen.
In Afrika sterben tausende Kinder an Unterernährung - darf ich jetzt nicht mehr traurig sein, wenn mein eigenes Kind stirbt?
Dresden (etwas mehr als 500.000 Einwohner) verhält sich zum Großraum Osaka-Kobe-Kyoto (etwas mehr als 18 Millionen E.) wie der Stadtteil Löbtau (ca. 20.000) zu Gesamt-Dresden.
Ich habe die Osaka vor ca. 3 Jahren einmal besucht und war schwerstens beeindruckt. Dort gibt es das Aquarium mit dem Walhai schon, was aktuell für das Wiener Loch angedacht wird (lach, nette Träumerei, der überlebt den Transport nicht bzw. geht sofort ein).
Osaka und Japan ist unbedingt (und gerade jetzt!!!) eine Reise wert. Das Betonmeer von oben ist nur die halbe Wahrheit. In seinem Inneren schlummert das pralle Leben von Jacuza bis hin zu fabelhaften Sonnenuntergängen in der Bucht ... Habe selbst die Nacht in einer der berühmten Kapseln verbracht, die in Osaka erfunden wurden.
Eine Dichtigkeit wie diese wäre zumindest "minipartiell" für Dresden wünschenswert, weil man sonst hier einschläft!!!
Jetzt weiss man warum die Monster Osaka zerstören wollen.
Stimmt, Osaka ist absolut nicht mit Dresden vergleichbar, die Bilder waren eigentlich eher als allgemeiner Blick ueber den Tellerrand gedacht.
Genau wie Herr Wedekind sollte man sich nicht nur auf die 2-3 Vogelperspektiven konzentrieren und Osaka als Moloch abstempeln, zumindest nicht fuer allzu lange Zeit. Denn wie oben bereits erwaehnt wurde, steckt die Vielfalt, das bunte Leben, die kulturelle Groesse, die bemerkenswerte Kreativitaet im Umgang mit Platzmangel der Stadt im kleinen Detail (siehe auch die ersten 3 Fotos). In Sachen Restaurantgestaltung, Fassadenschmuck, Pflanzendeko, Erker und Verandendesign hat Osaka weit mehr zu bieten als die meisten deutschen Grossstaedte.
diese japanische Stadt hat mehr Ehrlichkeit und mehr Homogenität zu bieten als so manche deutsche Stadt. Ich verstehe nicht ganz warum darüber so hergezogen wird. Das empfinde ich geradezu als typisch deutsch.
Dresden ist wirklich besser ;)
Mährisch Ostrau auch.
Hier sieht man deutlichst, woran es den hiesigen Debatten mangelt. Lebenskultur wird eben nicht ausschließlich von tollen (dh. dem europäischen Auge) gefälligen Fassaden erzeugt. Wer einmal den Mut hatte, sich auf Dreck, Lärm und Hässlichkeit (?) asiatischer Großstädte einzulassen, wird schnell merken, wie lebenswert das Leben dort sein kann und wie freudvoll Asiaten trotz oder vielleicht gerade wegen des Mangels an "schönen" Bauten in der Lage sind zu leben. Aber das ist gerade das, was von vielen Konservativen gebetsmühlenartig wiederholt und wahrscheinlich auch geglaubt wird : uniforme Bauten erschaffen uniforme, irgendwie mental deformierte Menschen. Was für ein flaches und überhebliches Menschenbild...
Frank
"Mährisch Ostrau auch."
Ironie??
"Ironie??"
Ja.
Ale proc. Klar ist Olmütz schöner als Ostrau, aber Ostrau ist immer noch tausendmal schöner als Osaka.
Zu Nachtgoblin: Ich finde nicht, dass Hässlichkeit automatisch mit Ehrlichkeit gleichzusetzen ist. Diese Gleichung höre ich endlos wiederholt von Architekten, also von den Leuten die so "ehrlich" sind alle im Stuckaltbau zu wohnen, gleichzeitig den Menschen seelenlose Betonkisten zumuten. Motto: Hauptsache ich muss nicht selber drin wohnen.
Mit dem Begriff "Ehrlichkeit" im Bezug auf Architektur habe ich daher große Probleme - tut mir leid.
Übrigens, falls Sie auf den Neumarkt anspielen - der ist so ziemlich die ehrlichste Architektur die seit langem gebaut wurde. Weil diese wunderschönen Beispiele Sächsischer Baukunst genau das widerspiegeln, was die Menschen sich wünschen: Nämlich die Rückkehr zur Vernunft, zur Schönheit, zur Menschlichkeit. Die ECE-Leichenhalle und der scheussliche Wilsdruffer Primitivklotz et cetera, ist das "ehrlich" oder gar "Zeitgeist" oder was? Diese grobschlächtigen Brutalo-Klötze entsprechen nur dem (Un-)Geist und den rein subjektiven Meinungen der Architekten, die von ihren vergreisten Bauhaus-Profs an der Uni nichts anderes lernen. Hat mit Zeitgeist aber rein gar nichts zu tun.
Übrigens: Die "Hässlichkeit" Osakas (ich würde es eher "charmantes Chaos" nennen) hat tatsächlich einen gewissen Reiz. Der ist allerdings m.E. nicht durch die Architektur bedingt, sondern durch die Urbanität. Aber wenn Sie sich Städte wie Rom oder Florenz ansehen, oder sich von Dresden einige Strassen herauspicken wie z.B. in der (Altbau-übersähten) Neustadt, dann finden Sie das chaotisch-lebendige dort ebenso. Es ist auch kein Zufall, dass ausgerechnet die nahezu unzerstörte Neustadt mit ihren bösen Ornament-Altbauten seit der Zerstörung Dresdens das heimliche Zentrum der Lebendigkeit geworden ist. Die endlosen modernen Betonwüsten auf der anderen Seite sind mausetot, und vorwiegend von Rentnern bevölkert. Was sagt uns das? Dass moderne Architektur, bzw. das was der Architekt dafür hält, auf ganzer Linie versagt hat. Auf jeden Fall ist Osaka mit seinen 17 Millionen Einwohnern auf keinen Fall mit einer sächsischen Residenzstadt zu vergleichen. Wenn man schon eine Japanische Stadt mit Dresden vergleichen möchte, sollte man Hiroshima nehmen. Und das ist keine Polemik oder Zynismus, sondern traurige und bittere Wahrheit.
Das stimmt. Olmütz ist natürlich schöner - ich komme aus Olmütz :)
Ostrau: das ist Schlesien, ein Region mit spezifische Probleme. Aber ich denke, Ostrau ist doch besser als Kattowitz in Polen...
Man scheint zu vergessen, dass in Japan andere Umstände herrschen als in Mitteleuropa. Die 120 millionen Menschen dort haben kaum Platz. Es ist klar, dass es sich dann in den wenigen flachen Küstenregionen immens aufstaut. Und auch Japan wuurde sehr übel durch den Krieg zerstört. Wie in Deutschland hat man hinterher nicht allzuviel Wert auf hübsche Gebäude gelegt. Auch die wachsende Wirtschaftmacht hatte ein eher renditefreundliches bauen im Kopf. Dennoch existieren vor allem unweit von Osaka in der Kyotogegend und richtung Nara baukulturelle Glanzstücke. Selbst die Burg Osaka lässt sich sehen. Man bedenke, auch das gute Dresdner zentrum wird umsäumt von DDR-Schrott bis zum gehtnichtmehr. Wie schon jemand adneres schrieb, sind Dresden und Kansai so dermassen unterschiedliche Dimensionen, dass einem bei der Bildauswahl mal eben als Dresdner doch der Kiefer runterfällt.
Wie auch immer, ich als Dresdenfreund würde unglaublich gerne mal eine zeitlang in Kansai leben oder es zumindest mal besuchen. Vlt lädt mich Alex ja mal ein. ;D
@ "Klar ist Olmütz schöner als Ostrau, aber Ostrau ist immer noch tausendmal schöner als Osaka."
hahahahahahaha.
"hahahahahahaha."
Warum...?
Verstehe ich ehrkich gesagt auch nicht, was dran lustig sein soll. Für mich ist Olmütz eine der schönsten mittelgroßen Städte Mitteleuropas, gleichauf zB mit Görlitz oder Landshut oder um ein sächsisches Beispiel zu sagen Meissen (wobei Olmütz von den Patrizierbauten sogar prächtiger ist), und das heißt viel. Und mit Osaka kann ich nicht viel anfangen.
Aber auch in M.-Schlesien gibt s schöne Städte zB Frydek-Mistek, dh vor allem das alte Friedek, wobei Mistek auch nicht schlecht ist. Vielleicht fährt das Team von Bausituation Dresden einmal dorthin statt nach Osaka.
"Vielleicht fährt das Team von Bausituation Dresden einmal dorthin statt nach Osaka."
Das "Team von Bausituation" war nicht in Osaka.
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