Mittwoch, 19. Oktober 2011

Berlin | Spandauer Vorstadt

Berlin Mitte/Spandauer Vorstadt. Dieser Stadtteil gilt als der größte und am besten erhaltene historische Stadtteil Berlins. Im zweiten Weltkrieg relativ wenig zerstört, verfiel
er zu DDR Zeiten. Nach 1990 wurde fast alles renoviert und heute ist dieser Stadtteil ein attraktives Wohn- und Geschäftsviertel, weitläufig auch als "Szeneviertel" bezeichnet.
Wegstrecke, die man auf den Bilder sieht: Rosenthaler Platz-Torstraße-Ackerstraße-Koppenplatz-Auguststraße-Oranienburger Straße-Tucholskystraße-Friedrichstraße.
Wer sich tiefergehend für das Gebiet interessiert, dem sei dieser interessante Blog empfohlen und ans Herz gelegt.







5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das Potential des Tacheles ist grandios - jammerschade, dass aus den großspurigen New Urbanism Plänen nichts geworden ist. Was wäre das für eine Weltmetropolecke geworden!

Japher hat gesagt…

...von dem Tacheles wäre - hätten die NewUrbanism-Pläne eine Chance gehabt - nichts mehr ürbig geblieben. Eine Weltmetropolecke wäre es nur insofern geworden, als dass die Pläne auch nach New York oder London gepasst hätten.

Aaron Goldstein hat gesagt…

Berlin hat einfach enormes Glück gehabt im Vgl. mit Dresden. Obwohl ebenos schwer zerstört im II WK, gibt es ganze Stadtviertel die beinah unzerstört wirken, auch zentrale Viertel wie dieses hier, es ist aber keine Ausnahme. Wenn ich manchmal durch Mitte gehe, denke ich: Wahnsinn, was hier noch alles erhalten ist. Gerade in Mitte, wo man den höchsten Zerstörungsgrad erwarten würde, scheint vieles intakt. Nicht nur die Spandauer Vorstadt (diesn Begriff benutzt man eigentlich in Berlin selten, man sagt eher "Viertel um den Rosenthaler Pl./ die Oranienburger" o.Ä.) , auch z.B. die Viertel südlich der "Linden" sind verdammt gut erhalten, hier hat die Stadt den Flair alter Europäischer Metropolen wie Paris und London.

In Berlin kann man zwar viel verbessern, hier findet man extrem hässliche (idR. modernistisch entstellte) Stellen unmittelbar neben wunderschönen. Aber sorgen muss man sich um die Stadt nicht, wenn das Schloss wieder kommt - und das wird kommen, auch gegen den erbitterten Widerstand der ewig gestrigen anti-urbanen - dann haben wir ein riesiges Viertel voller Kultur vor allem aber ein cohärentes Viertel, ohne Brüche-und Wunden Fetischismus:

Nämlich 1) Museumsinsel (UNESCO Welterbe ohne Autolobby-Brücke), 2) Das Stadtschloss des genialen Andreas Schlüter und 3) "Unter den Linden".

Ginge es nach unserer berüchtigten Anti-Urbanen Planungstruppe in gewissen Ämtern (und deren Freunden der alles beherrschenden Hochfinanz), wäre hier Kultur längst abgeschafft und das Forum Fridericianum wäre eine herrlich erfrischende Betonkubenlandschaft mit Strichcode-Fenstern und BurgerKing-Shoppingmalls. Aber Gott sei Dank wird dem nicht so sein. Das Forum Fridericianum wird ein riesiges, cohärentes Areal mit einer unglaublichen Fülle an Kultur sein. Vor allem die Cohärenz ist entscheidend, diese ist in Berlin vorhanden.

Aber mir ist Dresden wichtiger, denn hier fehlt fast jeglicher Zusammenhang, die Dresdner Stadtplanung ist eine völlig incohärente. Der Vergleich Dresdens mit Berlin, wie z.B. auf den oben abgebildeten Bildern, macht mich tief traurig. Denn man muss bedenken, diese "banalen" Strassenzüge oben sind in der Berliner Innenstadt! Im absoluten Zentrum auch noch, denn z.B. der Potsdamer Pl. ist ebenso Zentrum, aber sehr viel weiter weg vom historischen Kern Berlins.

Und in der Dresdner Innenstadt ist, mit Ausnahme eines kleinen Rests der "Grünen Strasse" und eines halben Platzes am Wettiner Platz, keine einzige Strasse oder Platz zu finden die den Krieg und die Kommunistische Kulturbarbarei überlebt hätten. Das ist mehr als bedauernswert, und grade im Vgl. Dresdens mit Berlin macht mich das immer wieder aufs neue traurig. Ich kann nichts dagegen tun. Verdrängen und Wegsehen geht bei mir nicht.

Anonym hat gesagt…

"als dass die Pläne auch nach New York oder London gepasst hätten."

Das Wort "auch" ist schon korrekt. Denn es hätte AUCH nach Berlin gepasst. Die Gebäudereste, in denen das Tacheles haust, waren, soweit ich weiß, in die Planungen integriert. Die dort bislang ansässige Alternativkultur interessiert mich nur bedingt.

Mome hat gesagt…

Danke für die (wiedermal) sehr schönen Fotos!