Die geplanten Studien konnten dabei wegen Knappheit der Ressourcen nie ganz umgesetzt werden. Nach 1990 versuchte man das Stadtviertel aufzuwerten, um aufkeim-
ende soziale Probleme zu verhindern. Dabei wurden knapp 1500 Wohnungen abgerissen, alle anderen Wohnungen wurden saniert und umgestaltet, u.a. auch durch das
18 Kommentare:
Schöne Bilder! Erfrischend einfache und trotzden anmutige Baukörper von schlichter Eleganz! Modernes und individuelles Wohnen in zeitgemäßer und liebevoll differenzierter Architektur, was für Leckerbissen! Prachtstücke konsequent weiterentwickelter Bauhaus-Lehre. Hier haben sich Stadtplaner und Architekten besondere Mühe gegeben.
Das viele Grün, der Ausblick und die Bäume sind ein wenig störend, ich hätte mir da schlichte Zementstreifen und zum Verweilen einladende Betonkübel, möglichst ohne störende Bepflanzung, gewünscht.
So wohnt der moderne Mensch! Schnell noch ein Sixpack Billigbier, Chips und dann Nachmittagsfernsehen.
Tipp: Restlos evakuieren und dann die Lutwaffe um Unterstützung beim flächendeckenden Abriß bitten!
Für mich ein wahrer Unort. Mal ehrlich: Wer will in so einer Gegend leben?
ja, und mehr zu gorbitz gibts unter: gobi-dresden.wg.vu
eine seite der gorbitzer bürger initiative
Das ist doch alles Quatsch - was soll hier ein "Unort zum Leben" sein? Viel Grün, schöne Aussicht, organisierte Verkehrsanbindung, ruhige Lage - die Bilder machen doch einen ausnehmend angenehmen Eindruck. Sicher schwingt nochein Hauch vom Lebensgefühl des Sozialismus mit - na und? Wie sehen heute die Peripherien von Großdtäfzrn aus - endlose Baumarkt und Gewerbeplantagen , alles zersiedelnde EFH-Kolonien, deren Straßen durch den Wendekreis des Müllfahrzeuges definiert werden (so ist es zumindest tatsächlich in Österreich!) - da diese strukturelle und genügsame Diszipliniertheit dieser Siedlung gar nicht hoch genug zu preisen. Wir reden hier nicht vom Stadtzentrum, wo derartige Plattenbauten tatsächlich nichts verloren haben sollten und trostlos wirken.
An sich ist es hier angenehmer zu wohnen als in Gründerzeitvorstädten, die einfach nicht für das heutige Verkehrsaufkommen disponiert sind und in denen der Straßen- oder Alltagslärm (Baustellen etc) viel stärker zur Geltung kommt.
Mit einer Antibauhauskritik anhand dieser Wohnsiedlung macht man sich nur lächerlich. Sicher ist dies in ästhetischer Hinsicht nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber wem 's nicht passt, kann sich ja an den Vorortsiedlungen von Wien/Duisburg/Frankfurt etc weiden. Oder an Budapest, wo man aus den EFH-Siedlungen überhaupt nicht mehr heraus findet.
Und wem dieses DDer Beispiel zu technokratisch-aklt ist, soll sich mal ähnliche Siedlungen in Prag oder Brünn anschauen...
F.L.
Der Umbau von Gorbitz ist als absolut positiv zu bewerten. Die rückgebauten WBS70 Bauten wirken sehr harmonisch. Zudem sind die Strukturen gewachsen, dh. soziale Probleme sind da, aber in einem geringem Rahmen. Ich rate hier jeden den Vergleich zu westdeutschen Großsiedlungen in gleicher Größenordnung, da dürfte das Verhältnis in etwa umgedreht sein. Hier hat man das geschafft, was man "drüben" versäumt hat bzw. einst mit der rosaroten Brille geplant hat.
"Hier hat man das geschafft, was man "drüben" versäumt hat bzw. einst mit der rosaroten Brille geplant hat."
"Geschafft" hat man hier gar nix, die andere Sozialstruktur ist ganz einfach geschichtlich bedingt. Immerhin waren Plattenviertel in der DDR mehr oder weniger das, was im Westen die gutbürgerlichen Viertel waren. Kein Wunder angesichts des Verfalls ebendieser im Osten.
"Der Umbau von Gorbitz / Die rückgebauten WBS70 Bauten"
So schön das erstmal klingt, betrifft es in der Realität jedoch nur ein paar kurze Straßen am Rand der Plattenmonotonie.
Gorbitz ist ein Plattenbaugebiet welches auf der grünen Wiese entstanden ist. Damals hat es nötigen Wohnraum gebraucht der durch die Plattenbauweise schnell und billig entstand. Jedoch besonders schön war das ganze am Anfang nicht (Video: Dresden Intrregnum (hoffe das ist richtig geschrieben)).
Die Kräutersiedlung finde ich eine Intrresante und gut gelungene Möglichkeit die monotonen Plattenbauten aufzuwerten.
Die restlichen einfach sanierten Bauten sind zwar attraktiver als die unrenovierten aber der monotone Charme von Gorbitz wird dadurch nicht verschwinden.
Bitte mehr Projekte wie die Kräutersiedlung, statt andauernder Abriss von nötigem Wohnraum!
Gruß
Dresdner84
Ich finde es schon unverschämt, ausgerechnet in Dresden nach der Luftwaffe zu rufen.
"Ich finde es schon unverschämt, ausgerechnet in Dresden nach der Luftwaffe zu rufen."
Na solange er nicht nach der Royal Airforce ruft seh ich das locker... ;)
ich schließe mich Matze an. Wo ist das keine Polemik? Wo ist da die Sachaussage?
An den Blogbetreiber: Warum ist sowas notwendig. Da wurden andere (seichtere) Aussage schon nicht freigegeben. Was soll das?
Ich finde es sehr löblich, dass man Plattenviertel wie Gorbitz - zumal in einer wachsenden Stadt - nicht verwahrlosen lässt und bei der Kräutersiedlung hat man in den Umbau offensichtlich viel Zeit und Kreativität investiert. Die Alternative wäre Ghettoisierung und soziale Segregation. Es gibt Bedarf an dieser Form von Wohnraum und Architektur hat auch eine soziale Dimension (ein Aspekt, der im elitären Streit zwischen Modernisten und Reko-Anhängern zumeist komplett ignoriert wird.)
Unverständlich ist für mich allerdings, weshalb man hingegen die Platten in der Dresdner Innenstadt so lange vergammeln lässt (Hochschulstraße, Freiberger Straße, nördliche Petersburger Straße, Neustädter Markt), wobei für mich sekundär ist, ob dort abgerissen und neu gebaut oder doch saniert wird. Entscheidend ist, dass ausgerechnet die Innenstadt - auch vor den Augen abertausender Gäste - verwahrlost, verrottet, vergammelt. Unglaublich!
Matze:
Lesen! Erst evakuieren, dann die Luftwaffe rufen. Zwecks Abriß. Die deutsche Luftwaffe, nicht die englische RAF. Ich finde es auch ausverschämt, immer alles bewußt mißzuverstehen. Das ist zu einfach, das diskriminiert!
Das sehe ich auch so. Es ist geschmacklos und dreist.
Würde mal zu gerne wissen, was an Siedlungen wie dieser "sozialistisch" sein soll? Bin im Westen in einer solchen Betonkuben-Siedlung aufgewachsen, die haargenau gleich ist von Baustil etc. - kaum zu unterscheiden.
Ich finde übrigens solche Bausiedlungen,bin ja nicht so einseitig wie unsere "Modernitäts"-Propagandist.... stelle mir halt die Frage, ob man solche Siedlungen nicht auch mit etwas höheren Ansprüchen an die Ästhetik konzipieren könnte? Die Antwort ist ganz klar "Ja, könnte man". Aber hier stehen eben gewisse ideologische Schranken im Wege,das böse Ornament ist ein Verbrechen und geneigte Dächer sind vom Teufel et cetera.
Besonders unsinnig finde ich die Trennung "wohnen/einkaufen" in deutschen Vorstädten. Auch solche "modernen" Siedlungen (so ganz nebenbei sind sie über ein halbes Jahrhundert alt) bräuchten eine Art Hauptstrasse mit Geschäften. In der Betonsiedlung in der ich aufwuchs gab es ein riesiges Einkaufszentrum, umgeben von einem 6-spurigen Autobahnring, also eine Art Festung in die man nur umständlich über -zig Brücken hineinkam. Der Rest war Schlaf-und Rentnerstadt, also nicht nur optisch recht anspruchslos, sondern auch noch inhaltlich.... und um ein simples Brot zu kaufen, musste man in diese Festung fahren....völlig unsinnig.
@Stefan!
Zurzeit werden alle Kommentare veröffentlicht. Ich hab im Moment ziemlich knapp bemessene Freizeit, die ich nicht auch noch mit moderieren verbringen kann. Am liebsten wäre mir, ich müsste nicht freischalten - nur ging das mehrmals ziemlich daneben.
Deshalb gilt: wenn sich jemand gestört fühlt, dann einfach eine Email an mich und ich werde enstprechende Kommentare genau überprüfen. Ich denke, momentan haben wir eine gute und interessante Diskussionskultur. Viell. versuch ich es im neuen Jahr nochmal ohne Freischaltung - mal gucken ;)
Dann allen ein frohes Fest usw...
@Herr Bausituation:
Dann wissen wir ja aber auch bereits jetzt, dass 27 "Perücke's" hier ordentlich Stimmung machen werden....:-)))
Natürlich aber unter 27 verschiedenen Namen...
PS: Ergänzung/Korrektur zu meinem Kommentar zum Thema Betonkubensiedlung siehe oben:
Zweiter Absatz erster Satz sollte heissen "Ich finde übrigens solche Bausiedlungen gar nicht generell schlecht".
Die Einschränkungen, das grosse "Aber" kam unmittelbar danach. Vielleichtd noch eine ergänzende Anmerkung: Abgesehen vom längst überholten Dogma der "autorechten Stadt", stört mich an solchen Siedlungen nicht dass es einige gibt, sondern dass es wieder mal der Alleinvertretungsanspruch der Altmodernisten ist, um genauer zu sein: Dass JEDER angeblich "moderne" Vorort so aussieht. Warum nicht etwas "New Urbanism"? Die modernisten sollten endlich mal "modern" werden, sie sind doch hoffnungslos veraltet. So, ich muss jetzt in die Betonfestung, ein Brötchen holen....
Grüßle
:)
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