Montag, 26. Dezember 2011

Striesen | Teil 2

Strießen - Stresemannplatz/Ernemannwerke/Versöhnungskirche/Altenberger Platz








13 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

In Freiburg-Weingarten (Hochhausghetto) wurde vor ein paar Jahren ein fast identischer Modernistenkomplex hochgezogen.

Anonym hat gesagt…

Das ist ja wirklich ein tolles Weihnachtsgeschenk!
Bin in der Versöhnungskirche getauft worden und habe jahrzentelang in Strießen gewohnt. DAS IST DRESDEN!!!

Aber leider auch hier inzwischen Wermutstropfen. Die Neubauten an der Schandauer Straße/Pentapark hätte man sich sparen können.

Holger

Anonym hat gesagt…

So sieht also Bauen im Bestand aus. Hervorragend. Der baukulturelle Verfall hat einen weiteren Höhepunkt erreicht. Besonders Bild 17 erinnert an die Bauten der Pionierrepublik auf der Halbinsel Krim der UdSSR in den 1960iger Jahren.

http://3.bp.blogspot.com/-BD7dx6ZQ0RY/Tvg3uj_W3UI/AAAAAAAAMqg/mUo9eao1s1E/s1600/36.JPG

Bravo. Weiter so.

Anonym hat gesagt…

Naja, man kann nicht erwarten dass ein baufälliges Gebäude abgerissen und dann Jahre später genau das selbe wieder hochgezogen wird. In der Gegend wirken solche "neuen Stile" besser da sie ein augenfälliger Kontrast zum Rest sind. So haben sich dass bestimmt viele Bauherren auch gedacht. Im Zentrum nimmt man solche Bauten allerdings kaum noch so wahr da es einfach zu viele von denen gibt.
Man sollte sich damit abfinden dass, abgesehen vom Neumarkt, keiner mehr "Alte Dresdner" bauen will. Zumindest werden Lücken gefüllt wo keine sein sollten. Hat doch auch was Gutes.

Bin kürzlich durch Dresden-Plauen gelaufen. Sehr schön aber habe hier und da einige abrissreife Häuser stehen sehen. Häuser die eine lange Geschichte haben und jeden hier sicherlich auch sehr gefallen. Man sollte den Focus mehr auf den Erhalt/Restaurierung dieser Zeitzeugen lenken da eine Wiederbenutzung dieser Häuser das einzige ist dass noch mehr vom alten Glanz Dresdens wiederbringen kann. Ansonsten wird sich in der Richtung nicht mehr viel tun.
"Dresden wird mehr und mehr eine Stadt der Zukunft" mit allen TOLLEN und BESCHISSENEN Sachen die es vor '45 auch schon gegeben hat.

Übrigens, http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2871592

Anonym hat gesagt…

Was für ein typischer unüberlegter Beitrag von Anonym 27. / 19:54! :(

"Naja, man kann nicht erwarten dass ein baufälliges Gebäude abgerissen und dann Jahre später genau das selbe wieder hochgezogen wird."

Ach, nicht? Warum? Und was hat das damit zu tun, dass man nach dem Abriss (der hier m.E. gar nicht stattgefunden hat) modernistisch statt regionaltypisch baut?

"In der Gegend wirken solche "neuen Stile" besser da sie ein augenfälliger Kontrast zum Rest sind."

Was für eine absurde Argumentation. Zusammen mit der pseudoobjektiven Formulierung nur noch ermüdend.

"Man sollte sich damit abfinden dass, abgesehen vom Neumarkt, keiner mehr "Alte Dresdner" bauen will."

Es wird immer besser. Irgendwelche dümmmlichen Thesen ohne jedes nachvollziehbare Argument in den Raum zu werfen, zeugt von mangelndem Reflektionsvermögen. Das Geschriebene ist so abstrus, dass man sich schon gar nicht mehr zu äußern möchte.

"Zumindest werden Lücken gefüllt wo keine sein sollten. Hat doch auch was Gutes."

Für mich hat das überhaupt nichts Gutes, wenn eine kriegszerstörte Stadt durch modernistische Austauschbarkeitskuben weiter von ihrer Identität entfremdet wird. Dann lieber Lücke.

"Dresden wird mehr und mehr eine Stadt der Zukunft"

Zum krönenden Abschluss noch der blinde Fortschrittsglaube und der Klischeedresdner ist perfekt. Sie sind sicher auch ein Befürworter der Waldschlösschenbrücke, oder?

Matthias hat gesagt…

Jede einzelne dieser grobschlächtigen Kisten & Zeilen verwäscht Dresdens einzigartigen Charakter mehr hin zu einem graubraunem Matsch, der so oder so ähnlich weltweit über die großen und die kleinen Städte kriecht.

@ Anonym 27. Dezember 2011 19:54

Wie fänden Sie es denn wenn man in einen Stadtteil wie Striesen moderne Gebäude baut, die den Charakter & die Materialien der historischen Gebäude aufgreifen und neu interpretieren?

Es gibt doch nicht nur Rekonstruktionen oder zeitgenössische Kisten!

Wir brauchen endlich wieder eine Baukultur in Deutschland, welche die Traditionen und historischen Vorbilder nicht ignoriert sondern weiterentwickelt.
Diese alten prächtigen Gebäute in Striesen, mit ihren Türmchen, Mauern und Balkonen sollten nicht bloß neidische Blicke seitens unserer zeitgenössischen Bauherren ernten, die ständig und von allen Seiten ihre eigene Unfähigkeit vorgehalten bekommen. Sie sollten endlich wieder mit Respekt bedacht werden!
Das Gebäude auf Bild 17 lässt diesen Respekt leider wieder vermissen.

Im Übrigen finde ich nicht, dass die Schließung einer Baulücke eine Bausünde rechtfertigt!
Bevor man etwas schlecht macht, sollte man es lieber garnicht machen. Nochmal genau nachdenken. Die Fehler aufdecken und es besser machen. Das ist einfach ressourcenschonender. ;)

Anonym hat gesagt…

@Anonym 28.12.11/10:25: Der Beitrag von Anonym 27/19:54 spiegelt sicherlich die mittlerweile bei den Bürgern vorherrschende Resignation wieder. Anscheinend haben es unsere Stadtväter in Dresden geschafft, die Bürger weichzuklopfen und durch das Fehlen von Bürgerbeteiligung, Perspektiven, Transparenz oder die Schaffung vollendeter (grausamer) Tatsachen eine Art Interessenlosigkeit für die Gestaltung unserer Umgebung hervorgerufen.
Ihr von oben herabkanzelnder Beitrag wird diese Einstellung mit Sicherheit keinen Deut ändern. Überzeugungsarbeit ist hier gefragt und keine weitere Schaffung oder Verhärtung von Fronten.

Anonym hat gesagt…

Ja zu solchen Schreibern wie Anonym27 kann man nichts sagen,so unüberlegte Thesen sind es nicht Wert zu argumentieren!
Dresden zu einer Stadt zu machen von vielen,prost mahlzeit!
Das ist einfach so,man kann alles ändern,"Wo ein Wille,ist ein Weg"!
Das stimmt immer noch....

Anonym hat gesagt…

@ Anonym 28. Dezember 2011 21:47:
Ach es gibt doch noch Leute die hinter die "Historiker" und "Modernisten" Klischees schauen und sehen wer das wahre Problem ist. Wenn Dresden nicht endlich eine Stadtverwaltung bekommt welche sich ihren Aufgaben in Zusammenhang mit der städtischen Kultur und baugeschichtlichen Tradition auseinandersetzt wird Sie irgendwann die Identität der Stadt zerstören.
Schauen wir uns doch einfach die Beispiel für Stadträume nach 1945 an:
Prager Straße (verbaut, keine Blickpunkte, monoton, ist auch in keinem Touristenguide wirklich groß beschrieben, die alte Prager jedoch war eine bekannte Einkaufsstraße nicht nur für Dresdner)
Postplatz (gähnende Leere, monströse Haltestelle, monotone Bauten, kaum Pflanzen, steht in keinem Touristenguide, damals wichtigster Verkehrsknotenpunkt Dresdens mit unmengen an Geschäften und Hotels "Leben")
Altmarkt (monoton, kaum Pflanzen, wenn in einem Tourguide beschrieben dann nur das die Kreuzkirche in der Nähe ist und was der Platz vor 45 für eine Bedeutung hatte ach ja und die Tiefgarage)
Neumarkt (Aufbau der Frauenkirche durch Spenden keine Initiative der Stadt sondern von Bürgern, Vereine und Bürger setzten sich mehr für die Einhaltung der bestehenden Baupläne ein als die Stadt (Kleinteiligkeit, Fassadendetails, Gestaltungskommision haben das NH-Hotel durchgewinkt??!!!??))

Das warn nur die großen Beispiele wo unsere Stadtverwaltung die Innenstadt neu gestaltet hat. Zugegeben ich mag die Leistungen der Stadt in Bezug auf die bauliche Entwicklung in Dresden nicht besonders aber wenn man sich mal ganz sachlich nur die von mir beschriebenen Projekte ansieht, kann man eine Tendenz der Stadt erkennen.
Vermarktung des Gebiets um die Frauenkirche und Schlossplatz, Lückenfüllung ohne Konzept im Rest der Stadt.

Gruß
Dresdner84

Anonym hat gesagt…

"Ihr von oben herabkanzelnder Beitrag wird diese Einstellung mit Sicherheit keinen Deut ändern."

Schon klar. Ebensowenig aber dies:

"Überzeugungsarbeit ist hier gefragt"

Diese seltsame Gesellschaft kann man nicht verändern. Ich habe bis vor ein paar Jahren auch noch daran geglaubt, aber der Einzelne ist in jenem gefestigten und florierenden System leider völlig machtlos. Hat man einen überzeugt, kommen die nächsten hunderttausend. Viel Erfolg!

Stefan hat gesagt…

Danke an Anonym 28/21:47

Sprachliche Abrüstung ist bisweilen die Grundlage für einen Dialog, der sich so nennen darf.

Und zur These "Lieber Lücke statt Krücke":
Kann es im Interesse der Stadt Dresden sein, mit flächendeckenden Lücken zu leben (siehe Ferdinandplatz/Georgplatz) oder vermag eine gelungene Wiederverdichtung auch mit modernen Formen (wie bspw. am Schützenplatz) nicht in einen Weg bieten?

Als Diskussionsgrundlage könnten Fassadensimulationen dienen, um auf den großen Leerflächen der Innenstadt eine vor Ort erfahrbare Bezüglichkeit zu geben, wie einmal von GHND in der Gewandhaus-Debatte vorgeschlagen. Moderne Entwürfe würden neben historischen Bildern alternative Perspektiven der Stadtentwicklung aufzeigen. Verschiedene Konzepte könnten Argumente von Kosten, praktischem wie ästhetischen Nutzen gegen einander stellen.

Das Bedürfnis nach städtischer Wiederverdichtung schätze ich höher ein als den reinen Wunsch ästhetisch-rekonstruktiver Wiederbebauung. Diesem Bedürfnis "Klischeedresdnerismus" (Was auch immer das sein soll?!) oder die Befürwortung Ihrer Meinung nach zweifelhafter Bauprojekte vorzuwerfen, zeugt von einem aggressiven Unverständnis, dass die gesellschaftliche Willensbildung aus einer singulären Perspektive heraus deutet.

Empathie, Geduld und das ebenso schlüssige wie höfliche Argument würden der einst aristokratisch-bürgerlich geprägten Stadt, wie Sie sie wieder aufgebaut sehen möchten, besser zu Gesicht stehen.

Daher die Bitte, nehmen Sie sich nicht nur an der Baukultur im Großen, sondern an der Kultur der Erbauer im Kleinen ein Beispiel, um mit Selbigem voran zu gehen.

Herzlichst,
Stefan

Anonym hat gesagt…

Lieber Stefan,

Ihre Beiträge zaubern mir zuweilen ein Grinsen in's Gesicht. :)

Mir sind "flächendeckende Lücken" deutlich lieber als eine flächendeckende Kubusmisere, die Dresden mehr und mehr zu einem belanglosen, austauschbaren und identitätlosen Etwas macht.

Bedürfnis nach städtischer Wiederverdichtung in DD? Machen Sie doch mal eine Umfrage. Ich habe da andere Erfahrungen gemacht: Nicht allzu wenige Klischeedresdner (ich weiß ganz genau, was das ist ;) ) haben sich an ihre Brachen gewöhnt und wettern dagegen, dass man ihr so geschätztes Innenstadtgrün und diverse freie Sichtachsen (z.Bsp. auf die Frauenkirche) zubaut. Haben Sie die beiden "Dresdner Debatten" verfolgt? Aber wahrscheinlich entspringt diese Einschätzung auch wieder nur meinem "aggressiven Unverständnis, dass die gesellschaftliche Willensbildung aus einer singulären Perspektive heraus deutet".

Zum Rest: Siehe 30.12. / 12:42

Herzliche Grüße und einen guten Start in's Neue Jahr.

Stefan hat gesagt…

Wildes Grün, denn einen Park werd ich weder das Robotrongelände noch die nebenliegende Kreuzung der St. Peterburger nennen, brauch ich jedenfalls nicht.

Und ich bin ja durch ein Freund "schöner Kuben" wie denen am Schützplatz.

So... jetzt verkrümle ich mich unter mein Schild, bevor die Anderen lesen können, dass ich es wagte sowas zu sagen ;)


Herzlichst,
Stefan