Mittwoch, 9. Mai 2012

Postplatz



Postplatz und Zwingerforum

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich finde gerade das letzte Bild zeigt wie falsch dieses Gebäude sich ins Stadtbild setzt. Ein viel zu langer Block ohne Höhen- oder Fassadenunterschiede und auch die farbliche Gestaltung wird an jeder Seite gleich sein.
Wir müssen endlich zurück von den monotonen Großbauten und wieder kleinteiliger und individueller Bauen was auch mit modernen mittel ein schönes Stadtbild ergeben kann.
Aber mit obigen Großprojekten verspielt Dresden seinen Ruf.
MfG
Dresdner84

Anonym hat gesagt…

Ich finde das letzte Bild sagt nicht viel aus da es eben nur den "Block" zeigt. Man muss den Platz im ganzen sehen. Leider wird der Postplatz hier nie von seiner guten Seite gezeigt.
Was soll man auch jetzt noch, nach Kubus und der Altmarkt-Gallerie, mit Vielseitigkeit anfangen. Das stelle ich mir ein wenig bizarr vor.
Das Dresden damit seinen Ruf verspielen koennte finde ich gar nicht mal so schlecht. Viele kommen sowieso schon mit falschen Erwartungen nach Dresden und das erste was die sehen ist der Wiener Platz vom Bahnhof aus.
Gerade jetzt, wo Dresden auch bundesweit an Gewicht gewinnt, bin ich auf mehr stolz als nur auf ein paar Plaetze oder Strassenzuege.
Was Dresden so einzigartig macht ist vorallem auch die Elbe und der entspannte Lebensstil, wenn man sich den leisten kann.
Um mich klarer auszudruecken, natuerlich haette man den Postplatz deutlich schoener gestalten koennen. Das ist LEIDER nicht passiert. Aber warum soll man sich den staendig aergern? Trotz allem finde ich den Postplatz schoen und hoffe ihn bald in einem fertigen Zustand sehen zu koennen. Und wenn andere das auch so sehen koennte wuerde er noch etwas schoener werden. Denn was die grossen Plaetze dieser Welt erlebenswert macht sind die Leute die man darauf sieht.
Aber das ist eine von vielen pesoenlichen Meinungen. Wenn viele das nicht so sehen koennen ist mir das recht. Ich will nur wissen lassen dass es Dresdner gibt die nicht alles so schwarz sehen.

Rian hat gesagt…

@Dresdner84: Ich bin froh, dass Sie sich hier wieder zu Wort gemeldet haben, denn so kann ich mich auch nochmal für Ihre Antwort im letzten Zwingerforum-Strang von vor 2 Wochen bedanken. Ich wollte auch antworten, hatte dann aber doch nicht die Zeit gefunden. Insofern kann ich das jetzt nachholen.

Ihre Meinung, dass das entstehende Gebäude kleinteiliger hätte sein müssen, kann ich durchaus nachvollziehen. Sicher wäre das Gebäude dadurch interessanter geworden. Andererseits bildet es so auch ein Gegengewicht zum recht voluminösen Schauspielhaus, obwohl dieses durch seine Form und abwechslungsreiche Dachlandschaft wieder gemindert wird.
Da ich aber Ihre und auch Petersburgs Meinung (die er ebenfalls im letzten Strang deutlich gemacht hat) nachvollziehen kann, würde ich das Thema gerne auf den Schürmann-Plan lenken. Ich habe nämlich beim Googeln schon wieder eine interessante Seite über die Geschichte des Postplatzes und den Schürmann-Plan gefunden: http://www.das-neue-dresden.de/hotel-motel-one-postplatz.html

Ich finde den Schürmann-Plan immer noch überzeugend, besonders im Vergleich zu den anderen Teilnehmern, die damals an dem städtebaulichen Wettbewerb teilgenommen haben. Mich stört einfach nur die Gestaltung des Platzes, die umgesetzt wurde. Das Konzept der zu bebauenden Flächen ist jedoch einleuchtend.
Was ist denn die allgemeine Meinung der Leser dieses Blogs über diesen städtebaulichen Plan? Was sind die Nachteile oder Vorteile?

Dass sich dieser Plan nicht vorrangig am historischen Grundriss orientiert (ihn aber auch nicht komplett ignoriert), finde ich ganz in Ordnung. Denn dadurch würde das Schauspielhaus und der Zwinger durch eine davorliegende Bebauung verdeckt.

Petersburg hat seinen Wunsch im letzten Strang geäußert, dass man das alte Telegraphenamt rekonstruieren sollte oder müsste. Mir wäre es wichtig, dass man das westlich davon liegende Gebäude rekonstruiert, da hier noch die Grundmauern des EGs vorhanden sind. Ich meine das Gebäude in der Annenstraße (beherbergte glaube ich auch mal ein Postamt). Man stelle sich vor, auf der nördlichen Seite fände man Zwinger und Schauspielhaus und auf der südlichen Seite das Telegraphenamt und die alte Post. Zwei Seiten wären historisch und zwei wären durch neue Bauten gekennzeichnet. Eine interessante Kombination von Altem und Neuem, basierend auf einem neuen städtebaulichen Entwurf.
Weiterhin mag ich die Idee, am Postplatz dominantere und größere Gebäude, wie eben das gerade entstehende, zu platzieren, während es weiter nach Westen (Wilsdruffer Vorstadt und Seevorstadt) den historischen Grundriss aufnimmt und kleinteiligere Bebauung entsteht.
Das wäre meine Vision für das Gebiet um den Postplatz.
Aber um nochmal auf die Architektur der Zwingerforums zurückzukommen. Mit einem etwas höheren Budget hätte hier auch eine wesentlich interessantere Architektur entstehen können. Ob diese nun kleinteilig ausgefallen wäre oder nicht.

Grüße
Rian

Rian hat gesagt…

Hab gerade noch einmal geguckt und eine alte Ansicht des Gebäudes gefunden, das ich für rekonstruktionswürdig halte. Es handelt sich um die alte Ober-Post-Direktion von Dresden. http://www.akpool.de/ansichtskarten/24214540-ansichtskarte-postkarte-dresden-strassenbahn-848-post-direktion-postplatz
Es ist das Gebäude in der Mitte.

Anonym hat gesagt…

@Anonym vom 9. Mai 2012 23:48: Sie finden Dresden schön und damit haben wir doch schon eine Gemeinsamkeit :-). Und jetzt müssten Sie nur noch verstehen das ich nicht alles schlecht reden will sondern einfach die vorhandene Schönheit behalten will. Und dazu gehören nunmal auch Neubauten und deren Gestaltung. Schließlich ist Dresden nicht über Nacht entstanden sondern hat sich 800 Jahre entwickelt und zwar einzigartig. Mit solchen Neubauten werden wir das vorhandenen vlt.nicht zerstören aber Schaden wird es trotzdem nehmen und wer sich Bilder von früher anschaut müsste verstehen das es in Dresden schon genug Veränderung und Zerstörung gab/gibt.

Du hast einen schönene Satz gesagt: "Denn was die grossen Plaetze dieser Welt erlebenswert macht sind die Leute die man darauf sieht." und genau das Fehlt und ist an diesen Bildern gut zuerkennen (das Wetter schien nicht der Grund zu sein für die wenigen Passanten) kaum Menschen auf dem Platz und vlt.könnte das ja an seiner Gestaltung liegen und zu dieser gehören auch die Neubauten.
MfG
Dresdner84

Aaron Goldstein hat gesagt…

Der Postplatz ist eine der scheusslichsten Orte Dresdens, wenn nicht Deutschlands, und übertrifft in Hässlichkeit und Abartigkeit beinah noch die "Sozialistische" Betonarchitektur, und das will etwas heißen!

Ich hatte ja bisher das Knerer-Gebäude noch als einziges ein bischen gelobt, aber erstens hat es einen falschen Grundriss, zweitens kann ich mir noch kein Urteil bilden (mit Baugerüsten sehen modernistische Bauten ohnehin schöner aus, da sie meist die Hässlichkeit der "moderne" verstecken), und drittens, auch dsa stört mich: Knerer hat sich offenbar keine einzige Sekunde mit seinen Kollegen von "Kubus" und ECE abgesprochen, wie, womit,und wo genau der Postplatz bebaut werden soll. Man sieht diesem Gebäude leider,ob es nun eher noch halbwegs gut oder schlecht wird, auf keinen Fall an, dass es in irgendeiner Form Bezug auf die bereits am Platz vorhandenen Bauten nimmt. Herr Knerer hat so gebaut, als sei er alleine auf der Welt und ein Platz existiere nicht.

Die Hauptschuldigen aber sehe ich als das Stadttplanungsamt, die wie immer geschlafen haben , und keinerlei Bebauungsplan oder Gestaltungssatzung verabschiedet haben. Für was, bitte, werden diese Leute eigentlich bezahlt? Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, dass die Dresdner hinnehmen, was dieses Amt verbockt, und zwar eine Bausünde nach der anderen. Ich sehe das Knerer-Gebäude zwar (noch) nicht als Bausünde, aber warten wir mal ab! Der gesamte Platz ist leider auf jeden Fall eine! So schlimm, was modernistische Architekten mit diesem Platz gemacht haben. Aber dann ausgerechnet über historische Architektur meckern!

ji hat gesagt…

Mal ehrlich Hand hoch: Wer findet das schön? Ich meine nicht im Sinne von "für einen Neubau sieht das doch okay aus". Mag ja sein, dass er allein gesehen schon was her macht, das meine ich ja auch. Nur so riesig an dieser Stelle der Altstadt ist das einfach brachial. Wozu muss dieser fette Quader so weit in den Platz hinein reichen? Wieso gibt es so eine riesige ungegliederte Wand, die den zarten Zwinger zu erdrücken scheint? Mir fehlt da die Sensibilität.

Weiterhin ist der Satz mit den Menschen natürlich treffend. Nur sehe man sich jetzt mal den Platz an? Das Hotel wird einne einzige Klientel in diesen Platzbereich locken, der Rest hat keinen Grund, sich dort hin zu verlaufen. Auch verdeckt bzw "bewacht" dieses Monstrum die Teile der Altstadt dahinter, der Mensch hat so ein erdrückendes Gefühl bei diesem Anblick und würde sich wohl nicht an diesem Golem vorbei trauen. Dabei liegt dahinter die durchaus schöne Strasse zum Wettiner Platz hin. Es werden so Laufwege und Sichtachsen beeinträchtigt. Zurückhaltendere Architektur und vlt Kleinteiligkeit hätte dem Beobachter auf dem Platz viel eher signalisiert "Da hinten kommt noch was interessantes, da ist so viel los, da muss ich mal rumstöbern." So denkt er sich "Ein Hotelkomplex, na dann wars das wohl schon." Auf sowas muss man doch achten.

Man sieht auch schön am Wilsdruffer Kubus, dass dort nicht viel los ist. es gehen höchstens Menschen dran vorbei, die zum oder vom Zwinger kommen. Das wars … keine Geschäftigkeit, kein Pausenort wie ein Cafe, nichts. Man geht einfach dran vorbei. Beim Forum fehlt das zudem völlig. Da geht niemand dran vorbei, weil da nichts grossartiges weiter ist, da das Hotel die gesamte Präsenz ausmacht.

Ich wette, der Bereich ums Forum wird sehr tot sein. Ausser den paar Leuten, die im Hotel checked in sind und es abends betreten oder morgens verlassen, wird dort niemand sein.

Anonym hat gesagt…

@Rian: Danke für die Antwort. Betreffs des Schürmannplans bitte meinen letzten Abschnitts meines letzten Kommentares lesen (hier im Strang).
Problem am Schürmannplan ist das kein lebbarer Raum entsteht was man an den bisher gebauten Sachen gut erkennt.
1. Postplatzkubus: Häufig wechselnde Mieter kaum Laufkundschaft auf der Rückseite (falsche Plannung welche im Schürmannplan festgelegt wurde)
2. AG Erweiterung: Wilsdruffer Straße ist noch menschenlerrer als mit dem alten "Linde Haus" ebenso der Innenhof wird kaum genutzt obwohl gute Verweilmöglichkeiten geschaffen hätten werden können.
3. Motel One: Wer dort viele
Passanten erwartet wird wahrscheinlich enttäuscht werden zumal der großteil des Hauses ein Hotel ist und keine Wohnungen beinhaltet