Dienstag, 17. Juli 2012

Neumarkt



Neumarkt mit Schwerpunkt Rampische Straße 31-33

20 Kommentare:

Peter hat gesagt…

Danke für die Bilder! Ist bekannt ob das Wandbild "Der Weg der roten Fahne" am Kulturpalast erhalten wird?

Aaron Goldstein hat gesagt…

Der Neumarkt wird phantastisch, aber meine Gedanken sind bei all den anderen Projekten, in denen Dresden Stück für Stück mit Gewalt verhässlicht und zerstört wird:

Ich denke an den eben gesehenen Brockhauspark.....
ich finde es erschütternd, wie Dresden politicsh gewollt zerstört wird.

Liebe Dresdner: Bitte beginnt endlich, Euch zu wehren! Gründet Bürgerinitiativen, setzt Euch ein für Eure Stadt! Verhindert diese hässlichen, menschenfeindlichen Klötze.

Erwartet ihr, dass andere in Eure Stadt kommen? Ihr müsst es selbst tun!

Friedensreich Hundertwasser nannte die Berliner Potsdamer-Platz Architektur "Faschistisch". Und das, was man in Dresden baut, ist um Welten schlimmer!

Mir tut das wirklich weh, zu sehen was faschistische Architekten aus Dresden machen. Wehrt Euch!

Anonym hat gesagt…

Gleich eine Antwort auf die Frage: Ja das Bild bleibt - es steht unter Denkmalschutz.... und ohne ideologische Anwandlungen zu äußern, ich finde es gut, schließlich ist es ein Stück Dresden, welches im Grunde künstlerischem Anspruch genügt. Als Dresdner, welcher mit dem Kulturpalast groß geworden ist, gehört dies bei aller Kritik zum Stadtbild dazu.

Anonym hat gesagt…

Ich glaube nicht,weil Blogger petersburg
sicher was dagegen hat.

Anonym hat gesagt…

Wäre interessant zu erfahren, ob Anonym vom 18. Juli 2012 18:27 auch etwas gegen Nazibemalungen hätte?!

Anonym hat gesagt…

Was heisst "auch"? Für mich ist der Kulturpalast als Ganzes ein Denkmal der Moderne der 60iger Jahre.Welcher Kontext entsteht daraus mit "Nazibemalungen"?

Aaron Goldstein hat gesagt…

Das Wandbild "Zug der roten Fahne" finde ich auf jeden Fall gut, und sollte es abgerissen werden, hätte ich auf jeden Fall diejenigen unterstützt die den Erhalt wollen. Aber gott sei dank ist es unter Denkmalschutz.

Wundert mich keineswege, dass einige User meine Worte (absichtlich?) falsch interpretieren und Behauptungen aufstellen, die nicht der Wahrheit entsprechen.

Mein Vorschlag wäre: Tranlocierung und Erhalt des Wandbildes(finde ich sehr wichtig), danach Abriss oder Umbau des Hänsch-Baus (er ist weder "Kultur" und schon gar nicht "Palast", daher verweigere ich die Terminologie des SPA), Kollhoff hatte sehr gute Pläne vorgelegt - aber in Dresden kommt offenbar nur durch, was aus 20er Jahre Kuben besteht (siehe aktuelles Kopfschüttel-Projekt Freiberger Strasse, so was wird natürlcih genehmigt, Kulturprojekte wie Kollhoff natürlich nicht).

Ich bin übrigens auch nicht gegen den Hänsch-Bau. Er steht nur leider wie ein Fremdkörper in der Altstadt zwischen lauter historischen Dresdner Bürgerhäusern, mit denen er weder hinten noch vorne Bezug aufnimmt.

Ich finde, so was wie der Hänsch-Bau ("kultur-palast") würde doch sehr gut in der Freiberger Strasse aussehen?

mfG

Anonym hat gesagt…

"ein Denkmal der Moderne der 60iger Jahre."

Städtebaulicher Kontext egal? Denkmale der "Moderne der 60iger" gibt es zu Hauf. Was macht den Kulturpalast AN DIESER STELLE erhaltenswert? Gibt es städtebauliche Argumente, die für einen Abriss sprechen? Haben diese weniger Relevanz als isolierte Architekturbetrachtung?

Anonym hat gesagt…

Natürlich kann jeder seine Abneigung gegen den Kulturpalast äussern und sich die Vorkriegsbebauung an seiner Stelle wünschen.Nur wird das mit Vernunft nicht passieren.

Anonym hat gesagt…

"Nur wird das mit Vernunft nicht passieren."

Bitte werden Sie konkret. Was wäre für Sie vernünftig (bitte begründen) und warum sind in Ihren Augen Denkansätze, die die Wiederherstellung von Vorkriegsstrukturen im Sinn haben, unvernünftig?

Aaron Goldstein hat gesagt…

Doch, der Hänsch-Bau ist tatsächlich ein Baudenkmal der 1960er Jahre. Allerdings steht er, und das ist nicht meine Meinung sondern Fakt,an einer störenden Stelle, da er sich zwischen die Dresdner Bürgerhäuser gezwängt hat, und den Dresdner Baustil komplett negiert. Daher wird er zum Fremdkörper, und das ist selbst verschuldet, denn das hatten Hänsch und die Stalinisten damals ja so geplant. Sie gingen davon aus, dass sie mit ihrer Kulturbarbarei das alte Dresden wegggesprengt hätten. Sie konnten nicht ahnen, dass die Dresdner ganz frech einfach ihre schönen Bürgerhäuser nur wenige Jahrzehnte später wieder aufbauen würden. Die Planung geschah daher auf der Annahme einer verschwundenen Altstadt, diese ist aber nun wieder da, erstrahlt schöner und heller als je zuvor, und macht damit den Hänsch-Bau anachronistisch und zum Störfaktor.

Ich hätte nichts dagegen, wenn er transloziert oder umgebaut (z.b. nach Kollhoff-Plänen) würde. Aber so, wie er sich heute präsentiert, kann er an dieser Stelle unmöglich bleiben - Baudenkmal hin oder her.

Vorausetzung für Translozierung und Erhalt etc. allerdings wäre eine dahinter stehende Bürgerschaft. Man kann ein Gebäude nur als Denkmal erhalten, wenn die Menschen auch dahinterstehen, beim Neumarkt, Frauenkirche etc, ist dies zweifelsohne der Fall.

Ob so viele junge Dresdner, die nach der Wende geboren wurden und den Sozialismus nicht mehr kannten, dieses Ulbricht-Objekt als "grosses Sächsisches Erbe" betrachten werden? Ich habe meine Zweifel.

Anonym hat gesagt…

Stellen sie sich mal die rekonstruierte Quartierstruktur um die Nordkante des Altmarktes anstelle des K.Palasts vor.Ich glaube nicht,dass die Dresdner dieses Viertel annehmen würden wie z.B.das Gebiet um die Weisse Gasse.Die fehlende Authentität würde da besonders reflektiert werden und dem Projekt Altstadtrekonstruktion,die an der Frauenkirche funktionert, eher schaden.Im Übrigen hat Dresden noch genug Brachflächen die der Bebauung harrt.und "eher dran"ist.

Stefan hat gesagt…

Hallo zusammen,

man muss an dieser Stelle Petersburg einfach recht geben: Der Kulturpalast entstand als einer der Zentralpunkte der Planungen aus den Sechzigern. Ziel war eine fast völlig entkernte Stadt, die sukzessive mit 60er und 70er Moderne im Stile des Internationalismus/Futurismus befüllt werden sollte. Maßstäblichkeit gleich null! Eine gute Zusammenfassung dieser Planungen findet man hier zusammengetragen:

http://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.php?page=Thread&postID=123418

Was machen mit dem Kasten? Vielleicht sollte man die Dresdner in fünf bis zehn Jahren an die Urnen rufen und fragen was mit dem Kulturpalast und dem Gewandthaus geschehen soll. Ich halte dabei jedwede Kombination für denkbar: historisierte Reko am Neumarkt und Wiederaufbau der Altquartiere bis hin zu modernen Lösungen an beiden Standorten oder einer Mischung. Die Frage aber, ob demokratische Legitimation zur ästhetischen Aufwertung führt halte ich für ebenso zweifelhaft wie Investitionsarchitektur ohne jede Bauauflage.

Stefan

Aaron Goldstein hat gesagt…

Der Neumarkt, und das lässt sich mit Fug und Recht sagen, ist der einzige Lichblick in Dresden. Hier hat sich Neu & Alt, historisch und modern, zu einer stimmigen Synthese zusammengefunden. Die Bausünden, wie z.b. Prisco's Glasdach, sind selten. Das Projekt ist hervorragend!

Auch die Modernen Bauten, bswp.die von Köckeritz, sind hervorragend, da altstadtkompatibel.

Leider ist dieses vorbildliche Projekt die Ausnahme in Dresden.

Anonym hat gesagt…

Reißt diesen furchtbaren Kasten ab. Jeder der diesen Kasten erhalten will, führt immer an "Ich bin damit aufgewachsen, das gehört auch zu Dresden"

Genauso gut könnte man das Reichparteitagsgelände in Nürnberg rekonstruieren, war schließlich auch mal ein Teil von Nürnberg...-.-'

Anonym hat gesagt…

Petersburg hat Recht,was die sogenannten besseren Planer vor hatten,nach der Zerstörung von Dresden.
Die restlichen Gebäude des alten Dresden,radikal,obwohl nur leicht zerstört,verschwinden zu lassen.
Dafür gibt es mehrere Beispiele,siehe Günzbad,Albrecht-Theater,alte Reichsbahngebäude vor dem Hauptbahnhof und Sophienkirche u.s.w.
Ich habe vor kurzen im Fernsehen einen Bericht von MDR gesehen,das in Sachsen 240 Herrenhäuser ab 1949 gesprengt wurden.Diese Gebäude waren noch voll unbeschädigt vom Krieg.
Die DDR-Regierung wollte das Gedächtnis der Menschen an ihre alte Stadt/Dorf-Geschichte auch auslöschen.
Sorry und jetzt macht man sich sorge um Plattenbauten,für die teilweise alte,leicht zerstörte Gebäude geopfert wurden.
Ich meine natürlich nicht die Gebäude,wo nur noch,die Außenwände standen.
Deshalb finde ich auch nicht den Kulturpalast besonders erhaltenswert.

Anonym hat gesagt…

Nach einem Komma kommt immer ein Leerzeichen. ;)

Anonym hat gesagt…

Ich bin Dresdner und für mein Identitätsbewusstsein ist der Kulturpalast wichtig, genau wie Zwinger, Semperoper, Frauenkirche Landhaus, das Fussballstadion und dieverse Alt- und Neubausiedlungen... Und soll ich Ihnen mal sagen warum? Weil ich mit diesen Gebäuden aufgewachsen bin. Ich habe im Kulti als Kind das Brückenmänchen und den Traumzauberbaum erlebt, Im Zwinger die Sixtinische Madonna bestaunt, In Johannstadt im Zehngeschosser meine Kindheit verbraucht und nach der Wende in der neustadt und Striesen meine Studentenbuden gehabt....Im Stadion mir die Seele aus dem leib geschriehen als Dynamo gegen den BFC oder im Europapokal gewonnen hat und gelitten als im Frühherbst alle alten Häuser auf der Schäferstrasse gesprengt worden.... Ob nun alle Gebäude schön oder nicht schön waren hat mein Identitätsbewusstsein nicht beeinflusst.... ganz einfach, weil dresden meine Heimat ist... mit neuen (häßlich oder schön) und alten (haßlich oder schön) Gebäuden....Von daher bitte ich alle nicht immer von DEN Dresdner zu sprechen, die erst dann ihre Identität zurückbekommen, wenn jedes Haus auf neumarkt und Umgebung luxussaniert und elitären Ansrüchen entsprechend saniert ist...Das Leben ist das, was passiert, während man auf die Erfüllung seiner (architektonischen) Träume wartet... Ich fühle mich wohl in DD mit Altbauten und mit Nachkriegs- und Nachwendebauten...und ich bin ein ganz normaler Dresdner... denk ich zumindest

Anonym hat gesagt…

"Weil ich mit diesen Gebäuden aufgewachsen bin."

Wäre nun zu überlegen, ob es egoistisch ist, ein Gebäude aus persönlichen Beweggründen erhalten zu wollen, das vielen anderen Menschen ein Dorn im Auge ist und der Wiederherstellung einer Altstadt im Weg steht, für die viele Menschen seit Jahrzehnten kämpfen. Oder ist es egoistisch, über die Empfindungen mancher Dresdner hinweg einen Abriss des Kulturpalastes zu fordern?

"Von daher bitte ich alle nicht immer von DEN Dresdner zu sprechen, die erst dann ihre Identität zurückbekommen, wenn jedes Haus auf neumarkt und Umgebung luxussaniert und elitären Ansrüchen entsprechend saniert ist"

Das klingt etwas polemisch. Erstens wird keineswegs "immer von DEN Dresdnern gesprochen" (mir ist durchaus bewusst, dass der Kulti ebenso wie das ehemalige Wabenkaufhaus oder die Waldschlösschenbrücke eine gewisse Lobby in dieser Stadt haben), zweitens sprach zumindest ich immer von STÄDTEBAULICHER Identität, die die Stadt DRESDEN zurück erhält (und nicht von der Identität der Dresdner) und drittens fühle ich mich in Sachen "elitäre Ansprüche" nicht angesprochen. :)

Grüße aus Freiburg,
The Woerth

Stefanius hat gesagt…

@ Anonymer Dresdner,

mmh, ist ja alles schön und gut, aber mit dem neuen Stadion leben Sie doch sicher auch, oder wollen Sie das alte RHS zurück ?