TLG Zwingerforum am Postplatz, mit dem dieser Tage eröffneten "Motel One".
26 Kommentare:
Darki
hat gesagt…
So hochwertig die Materialität und die Spielerei mit den eingeschrägten Fenstern auch sein mögen. Die Baumasse ist zu ungegliedert, zu groß, zu blockhaft. So haftet ihm der Odem des funktional (er)nüchtern(d)en Plattenbaus und des Altbackenen an. Selbst wenn ich mir den Postplatz mit weiteren derlei gearteten Baumassen vorstelle( es wird ja immer kritisiert, dass man den PP nicht beurteilen soll, so lange dieser "unfertig" ist), fröstelt es mich. Ich persönlich wüsste nicht, was mich dorthin verschlagen sollte. Einen überzeugenden Beitrag der modernen Stadtplanung kann ich hier nicht entdecken und das scheinen viele Dresdner so zu sehen. Schade.
Irgendwie scheinen sich Stadt und Investoren der Miserabilität am Postplatz dermaßen zu schämen, dass sie zwecks Tarnung alle Neubauten im gleichen Farbton wie die Gehwegplatten halten (Bild 1). Sogar Käseglocke und Gedenkstätte Sophienkirche halten sich an das grau-weiße Tarnschema und bei dazu passendem Wetter ist die ganze Einfalt optisch kaum noch auszumachen.
Einfallsreich ist man hingegen, wenn es darum geht, dem Dresdner Autofetischismus immer noch einen draufzusetzen. Jetzt führt man die Autos auch noch durch das Haus und zwischen Tischen und Stühlen hindurch (Bild 6), obwohl es sich formell um eine Fußgängerzone handelt. Und natürlich setzt man Borde statt Mischverkehrsflächen, um eine Fahrbahn zu erhalten (Bild 8) und damit klar zu machen, wer im öffentlichen Raum immer und überall Priorität genießt.
Schuld daran ist das städtebauliche Unvermögen der Stadtverwaltung, die sich unter "Platz" immer nur einen Verkehrsraum vorstellen kann und niemals an einen Ort denkt, an dem sich Menschen gerne aufhalten. Aber was will man erwarten, wenn man solche Fragen dem Straßen- und Tiefbauamt überlässt?
...würde man Touristen erzählen, dieses Gebäude war die Dresdner Stasi-Niederlassung oder SED Parteibezirkverwaltung o.ä. 99% würden das glauben. Es ist weder Retro noch Modern. Schlimmster 60iger Jahre Baustil...? Und ich dachte nach dem Wilsdruffer Kubus und der Erweiterung Altmarktgalerie kann es nicht mehr schlimmer kommen. Doch...!
Was Sie sehen ist nicht das Ganze! Es fehlen Bilder Richtung Zwinger vom anderen Ende des Postplatzes aus. Aus meiner Sicht ist dies der starke Punkt vom ganzen aber in diesem Forum leider nie zu sehen. Wer nicht in Dresden war sollte sich auf (nur) diese Bilder keine Meinung bilden. Es braucht noch ein paar mehr Blickpunkte!! Und diese Bilder sollten auch gut gemeint sein. Bei blauem Himmel sieht die Sache schon wesentlich anders aus. Man sollte sich natuerlich dem offen zuwenden und nicht versuchen immer nur das Schlechte zu sehen. Ich kann auch schlechte Bilder vom Blauen Wunder aufnehmen wenn ich moechte.
Man kann sich auch alles schönreden: Also wenn da nun der Himmel blau ist, die Sonne lacht und ein paar süße kleine Kinder in Stiefmütterchenbeeten herumlaufen und Eis essen, die Menschen freundlich lachen und ein Blumenverkäufer für Farbtupfer sorgt: Ja, dann ist alles gut, dann kann diese Architektur überzeugen, dann erst werden wir begreifen warum diese tristen Kisten so gebaut wurden wie sie sind. Ist es das was gemeint ist? Unter dem Gusto kann ich selbst einem Schlachtfeld noch etwas gutes abgewinnen. Was die Stadt hier "geschaffen" hat ist schlicht und ergreifend eine Schweinerei! Fiese, häßliche Betonkisten ohne jeden Anspruch auf ästhetische Bedürfnisse. DAS hier ist städtebauliches Totalversagen! Sechs, setzen!
Blauer Himmel und ein anderer Blickwinkel machen aus dieser Alcatraz-Kopie auch kein Schmuckstück mehr. Dieser Riegel spiegelt doch nur einmal mehr das Versagen der Architekten und Dresdner Stadtplaner wieder. Traurig was mit meiner Heimatstadt passiert.
Es ist schon traurig, dass hier oft nur gelästert wird, ohne die positiven Seiten zu sehen. Das Zwingerforum soll doch nicht alleine stehenbleiben und das muss man bei der Beurteilung der Fassaden berücksichtigen. Das Ziel ist es, gut proportionierte Strassenräume auf den Postplatz münden zu lassen. Am Ende soll auf dem Platz nur noch der fingerartige Vorbau stehen.
Hier leiden immer mehr Schreiber an "Anonymismus" :D
Wenn man alle diese Beiträge liesst, könnte man meinen, einen grossen Bogen um Dresden machen zu müssen! Ich als Ex-Dresdner weiss jedoch, dass die Stadt bei allen Bekannten und Freunde von mir immer als sehr schön beschrieben wird. Die Vielzahl der Touristen spricht ebenso für sich!
Aber herummotzen scheint die Lieblingstätigkeit der Meisten hier zu sein. Alles ist schlecht, alles ist blöd, alles aus Beton, falls nicht, dann ist die Farbe nicht schön, ist die Farbe akzeptabel, dann ist die Form zu gross, zu eckig,... Und überhaupt war früher ALLES BESSER! motz, motz, motz....
Ich finde es schön, wie Dresden sich wieder zu einer Stadt entwickelt. Endlich verschwinden die zahlreichen Brachflächen, entstehen neue Bauwerke, werden alte wieder instandgesetzt. Es gibt genügend Städte denen es am nötigen Geld und Entschlossenheit fehlt. Ich hoffe diese positive Entwicklung führt sich für Dresden weiterhin fort!
Vielen Dank an "Bausituation Dresden" für die umfangreiche Bilddokumentation der Bauaktivitäten. So ist man immer auf dem aktuellen Stand der Dinge und kann sich so auf den nächsten Dresdenbesuch freuen. (an alle Miesepeter, ja es gibt noch Menschen die Dresden schön finden! :D :D :D )
In diesem Sinne, einen wunderschönen Tag Gruss aus dem südlichsten Süden Matze (alias Anonym :D )
Dem Kommentar von Matze ist nichts hinzuzufügen! 100% agree! Leute, dass ist jammern auf sehr hohem Niveau, was Ihr hier oftmals macht!
Man muss nicht alles schön finden, auch ich empfinde das Zwingerforum nicht unbedingt als den großen Wurf aber ein bisschen mehr positive Energie seitens der Kommentatorenschaft innerhalb des Blogs wäre schon angebracht!
Leute, ich war letzte Woche in Köln! Da würde ich verstehen, wenn man nur am meckern wäre - dass ist wirklich ein in Stein gehauener Alptraum aber Dresden ist wunderschön!
@Matze Vielen Dank für diesen Kommentar, dem ist wirklich nichts hinzuzufügen. Unsere Stadt wird jeden Tag etwas mehr wieder aufgebaut und schöner. Wir lassen immer mehr die Folgen der Zerstörungen im 2. Weltkrieg und der sozialistischen Zeit hinter uns.
Dieses permanente negative Gerede hat ja (genau wie der Neid) in unserem Land eine große Tradition und kommt lustigerweise meist von diesen Leuten, die selbst kaum einen Beitrag zum Aufbau unserer Stadt geleistet haben. Denn auch hier gilt: Selber besser machen.
Matze, Nuggy und Robby,wer seid ihr? Habt ihr euch abgesprochen? Gehört ihr zusammen? Für wen sprecht ihr, für den Bauherren oder den Architekten? Im Theater nennt man sowas Claqueure!
Hallo Herr Anonym (hat die Hebamme bei der Geburt vergessen den Namen zu notieren...)
Ich kann nur für mich sprechen, da ich weder Matze noch Nuggy kenne, aber man kann doch sicherlich der selben Meinung sein, ohne dass gleich wieder eine neue Verschwörungstheorie entsteht.
Ich spreche weder für die Bauherren, noch die Architekten oder das Stadtplannungsamt, sondern nur für mich.
Ich bin Dresdner und liebe einfach meine Stadt. Und so wie es mich traurig macht, wie diese Stadt unter den Zerstörungen im 2. Weltkrieg und danach den 40. Jahren DDR gelitten hat, freue ich mich über den Wiederaufbau.
Nur geht mir dieses permanente Gemeckere auf den Geist. Und alle die es angeblich immer besser machen können, beweist es einfach. Kauft ein Grundstück und baut darauf ein Haus, so toll wie es Dresden noch nie gesehen hat. Dann könnt Ihr Euch völlig zu Recht auch feiern lassen.
ich saß letztens kurz nach der Eröffnung in der Hotelbar des Motel One. Die ist der absolute OberWahnsinn!! Super-Schick, preislich überhaupt kein Problem. Man hat jetzt endlich etwas wo man nach dem Theater hingehen kann. Viele Schauspieler fangen nun an sich für diese Bar zu interessieren. Ich finde, dass der Bau letztendlich doch gelungen ist. Man beachte bitte das durchdachte Schattenspiel der Fassade am Nachmittag. Die Fenster sind so in die Fassade eingelassen, dass ein dreidimensionaler Effekt entsteht. Es tut sich was!! Ich finde diese Gebäude stark und lohnenswert. Dresden macht sich!! Find ich gut.
Alle Nörgler sollen zuhause bleiben!!! Es ist eh nicht mehr eure Stadt. Zurecht.
Wir nörgeln, weil man statt solchen bauten was deutlich besseres da hätte hinstellen können, was mehr nach Dresden aussieht und es nicht so kalt, kantig und klotzig wirken lässt wie ein Haus aus Lego. Es geht so viel besser für in etwa das selbe Geld und auch mit Cafes und Hotelzimmern drin. Nichts gegen Moderne, aber an diesem Ort (Altstadt Dresden) ist sie einfach deplatziert.
"Alle Nörgler sollen zuhause bleiben!!! Es ist eh nicht mehr eure Stadt. Zurecht."
????????????????
Öhm, auch liebe diese Stadt sehr. Das macht mich aber nicht blind dafür, dass es an dieser Stelle durchaus einer kleinteiligeren Architektur bzw. eines besser gegliederten Baukörper bedurft hätte. Lobenswerte Punkte wurden genannt. Das reicht aber nicht. Nicht vergessen, wir befinden uns hier im Zentrum einer weltbekannten Kulturstadt, nur wenige Meter entfernt ballen sich großartige Bauwerke europ. Baukultur. Die Zeiten des kollektiven Massenklatschens sind doch hoffentlich vorbei, oder? Seine Schönheit zieht Dresden übrigens noch immer aus der Vergangenheit, seiner Kultur, der Lage. Die heutige Moderne muss sich ihren Raum dort erst noch schaffen. Bisher sehe ich dafür nur minimale Ansätze (Da war man in den 20ern schon schon mal weiter)
Das sie das anders sehen, habe ich begriffen. Dennoch nehme ich mir, wie auch andere, weiterhin das Recht heraus Kritik zu äußern (genauso wie Lob, dort wo ich es für angebracht halte).
Deswegen ziehe ich nicht weg, halte mich nicht der Innenstadt fern, wie von Ihnen gewünscht, Lars.
Darkis Kommentar spricht mir auch aus der Seele.Kein permanentes Genörgle sondern konstruktive Kritik,die wohl trotzdem folgenlos bleibt.Dresden gehört uns Allen.
"Alle Nörgler sollen zuhause bleiben!!! Es ist eh nicht mehr eure Stadt. Zurecht."
Ja, zieht Euch einen Joint rein und es ist alles voll cool - "i agree" (wie hipp!)
Wenn man zwischen Kisten aufgewachsen ist findet man Kisten gut. Und irgendwann wird das auch nicht mehr Euer Dresden sein, to be honest (um mal wieder eine anglizistische Plattitüde zu verwenden, damit man auch ja weiß, ich bin jung und weiß alles ;-))
In Köln ist übrigens kaum noch etwas zu retten, in Dresden wiederholt man nun die Fehler der westdeutschen Großstädte. Das nennt man wohl fehlende Intelligenz, oder!?
Diejenigen, die hier die grosse Kritik anbringen, scheinen den Postplatz vor 1989 nicht gekannt zu haben oder haben es einfach vergessen, wie es dort früher zu DDR Zeiten aussah. Ich habe es zwischen 1969 und 1989 erlebt. Sicherlich hätte man je nach Gusto und den eigenen Präferenzen dies und das und jenes besser oder anders machen können. Aber so ist es doch allemal schöner als vor 1989. Selbst wenn mir dieses Ensemble auch nicht besonders gefällt denke ich, dass für das Optimum, wie es auch immer sein mag bzw. was man sich darunter vorstellt, auch erst mal das Geld bzw. der Investor vorhanden sein muss. Besser so, als nix oder als früher.
Ach, da ist er wieder, der Herr Anonym vom 1. Mai 2013 11:17 :)
Wieso sollte ich für den Bauherren oder Architekten oder die Stadt sprechen (um ehrlich zu sein, weiss ich noch nicht einmal wer der Bauherr / Architekt ist)? Ich bin alt und frei genug um mir meine eigene Meinung zu bilden :) Wie kommt man überhaupt auf solche wirren Gedanken? Anscheinend steht "Anonym" für eine Gruppierung!? (kleiner Witz, nicht angegriffen fühlen :D )
Natürlich ist es erlaubt auch zu kritisieren. Leider ist es nun mal so, dass irgendwie alles schlecht ist!? Und das kann doch nicht wirklich so sein!? Hand auf's Herz, so schlecht kann es doch nicht sein.
Aber egal. Meine Meinung ist nun bekannt. Diese vertrete ich auch voll und ganz. Ich freue mich mit jedem neu entstehenden Gebäude die Stadt wachsen zu sehen und werde immer wieder gern Gast in meiner alten Heimat sein.
also ich freue mich auch darüber, dass in der stadt neue gebäude erstehen und vor allem der stadtkern mit diesen verdichtet wird. gleichzeitig macht es mich traurig, dass hier chancen, um etwas attraktiveres oder einfach schöneres zu bauen, vertan werden. es tut mir leid – ich finde dieses gebäude fehl am platz. wenn es am stadtrand als forschungsinstitut oder als gefängnis stehen würde, würde ich es in ordnung finden. doch hier an diesem innerstädtischen platz wirkt dieses gebäude trist, unfreundlich und nicht einladend. einfach nur schade drum...
Vllt haette jemanden etwas schoeneres hingebaut aber traute sich nicht. Statt einem Hingucker wurde ein langweiliger Kompromis gebaut weil man dem wuetenden Dresdner sowas nicht zumuten kann. Denn fuer den Dresdner ist alles was nicht nach "vor der Zerstoerung" aussieht nicht gut genug. Also bauen die lieber Bloecke die zwar keiner mag aber an die sich wenigstens jeder gowoehnt hat. Auf dem Neumarkt kann ich diese Einstellung nachvollziehen, auf dem Postplatz nicht mehr. Jeder muss eigentlich wissen (und jeder tut es) dass es unrealistisch ist den Postplatz nach dem 30er-jahre Vorbild wieder aufzubauen. Kein Schwein hat dafuer Geld.
Der Postplatz vor dem Kriege soll ja auch kein Vorbild sein.Umbaupläne gab es schon Mitte der 20er Jahre.Das neue Gebäude erinnert auch sehr an den Bauhaus-Stil v.Behrend am Berliner Alex.Eigentlich klassisch schön.Nur eben diese Riegel-Form ,die sich in den Postplatz schiebt mit den langen Fronten, mißfällt.Vielleicht wirkt alles ganz anders,wenn die anderen Brachen ästhetisch bebaut werden.
Der Vorwurf, Kritik am Postplatz sei immer auch Kritik am modernen Bauen insgesamt und Kritiker würden immer nur Historismus fordern, ist falsch.
Es sind in Dresden nach der Wende durchaus ansehnliche moderne Bauten entstanden, die sich nicht verstecken und denen eine gewisse Kreativität nicht abzusprechen ist.
Was mich stört ist der offensichtliche Gestaltungsunwille, die völlige Ideenlosigkeit am Postplatz.
Ausgerechnet an diesem wichtigen zentralen Platz baut man Häuser, die um jeden Preis nicht auffallen wollen. Man scheint die Wiederbebauung dort regelrecht als unvermeidliches Übel anzusehen. Insgeheim würde die Stadtverwaltung lieber Brachen, breite Straßen und Parkplätze erhalten, dann hätten die verschlafenen Beamten ihre Ruhe und müssten sich keinen Diskussionen stellen. Da sich eine Bebauung durch den Investitionsdruck aber aufdrängt, versteckt man alles in einheitsgrauweißen Kuben und unterlässt jegliche selbstbewusste Architektur, um sich nicht einer breiten Debatte über Gelingen oder Versagen aussetzen zu müssen. Es herrscht völlige Kontrastlosigkeit und was kaum gesehen wird, lässt sich übersehen und wird nicht Gegenstand von Kritik.
Das ist Feigheit, Desinteresse und Ignoranz. Die Chancen dieser trotz allem schönen und dynamischen Stadt werden von einer unfähigen, unwilligen und völlig überforderten Verwaltung zunichte gemacht.
"Bleibe lieber Anonym hat gesagt..." Sorry die neuen Gebäude kosten doch auch Geld,also nach dieser Aussage bedeutet das,es können nur noch billige Würfel mit Flachdach finanziert,gebaut werden. Daraus ergibt sich meiner Meinung nach nur "hässliche"schlichte sowie unschöne Bauten,vor dem 2.Weltkrieg konnte man sich sozusagen noch schöne Gebäude leisten? Ich glaube es wird nur noch auf die Rendite für jedes Bauprojekt geschaut. Das bedeute das gegen die Verschandelung der Städte gekämpft werden muss.
26 Kommentare:
So hochwertig die Materialität und die Spielerei mit den eingeschrägten Fenstern auch sein mögen. Die Baumasse ist zu ungegliedert, zu groß, zu blockhaft. So haftet ihm der Odem des funktional (er)nüchtern(d)en Plattenbaus und des Altbackenen an. Selbst wenn ich mir den Postplatz mit weiteren derlei gearteten Baumassen vorstelle( es wird ja immer kritisiert, dass man den PP nicht beurteilen soll, so lange dieser "unfertig" ist), fröstelt es mich. Ich persönlich wüsste nicht, was mich dorthin verschlagen sollte. Einen überzeugenden Beitrag der modernen Stadtplanung kann ich hier nicht entdecken und das scheinen viele Dresdner so zu sehen. Schade.
http://www.neumarkt-dresden.de/pdf-dateien/zd2025-dokumentation-erste-beteiligung.pdf
Irgendwie scheinen sich Stadt und Investoren der Miserabilität am Postplatz dermaßen zu schämen, dass sie zwecks Tarnung alle Neubauten im gleichen Farbton wie die Gehwegplatten halten (Bild 1). Sogar Käseglocke und Gedenkstätte Sophienkirche halten sich an das grau-weiße Tarnschema und bei dazu passendem Wetter ist die ganze Einfalt optisch kaum noch auszumachen.
Einfallsreich ist man hingegen, wenn es darum geht, dem Dresdner Autofetischismus immer noch einen draufzusetzen. Jetzt führt man die Autos auch noch durch das Haus und zwischen Tischen und Stühlen hindurch (Bild 6), obwohl es sich formell um eine Fußgängerzone handelt. Und natürlich setzt man Borde statt Mischverkehrsflächen, um eine Fahrbahn zu erhalten (Bild 8) und damit klar zu machen, wer im öffentlichen Raum immer und überall Priorität genießt.
Schuld daran ist das städtebauliche Unvermögen der Stadtverwaltung, die sich unter "Platz" immer nur einen Verkehrsraum vorstellen kann und niemals an einen Ort denkt, an dem sich Menschen gerne aufhalten. Aber was will man erwarten, wenn man solche Fragen dem Straßen- und Tiefbauamt überlässt?
...würde man Touristen erzählen, dieses Gebäude war die Dresdner Stasi-Niederlassung oder SED Parteibezirkverwaltung o.ä. 99% würden das glauben. Es ist weder Retro noch Modern. Schlimmster 60iger Jahre Baustil...? Und ich dachte nach dem Wilsdruffer Kubus und der Erweiterung Altmarktgalerie kann es nicht mehr schlimmer kommen. Doch...!
Was Sie sehen ist nicht das Ganze!
Es fehlen Bilder Richtung Zwinger vom anderen Ende des Postplatzes aus. Aus meiner Sicht ist dies der starke Punkt vom ganzen aber in diesem Forum leider nie zu sehen. Wer nicht in Dresden war sollte sich auf (nur) diese Bilder keine Meinung bilden. Es braucht noch ein paar mehr Blickpunkte!! Und diese Bilder sollten auch gut gemeint sein. Bei blauem Himmel sieht die Sache schon wesentlich anders aus. Man sollte sich natuerlich dem offen zuwenden und nicht versuchen immer nur das Schlechte zu sehen. Ich kann auch schlechte Bilder vom Blauen Wunder aufnehmen wenn ich moechte.
Man kann sich auch alles schönreden: Also wenn da nun der Himmel blau ist, die Sonne lacht und ein paar süße kleine Kinder in Stiefmütterchenbeeten herumlaufen und Eis essen, die Menschen freundlich lachen und ein Blumenverkäufer für Farbtupfer sorgt: Ja, dann ist alles gut, dann kann diese Architektur überzeugen, dann erst werden wir begreifen warum diese tristen Kisten so gebaut wurden wie sie sind. Ist es das was gemeint ist? Unter dem Gusto kann ich selbst einem Schlachtfeld noch etwas gutes abgewinnen. Was die Stadt hier "geschaffen" hat ist schlicht und ergreifend eine Schweinerei! Fiese, häßliche Betonkisten ohne jeden Anspruch auf ästhetische Bedürfnisse. DAS hier ist städtebauliches Totalversagen! Sechs, setzen!
Dresden wird immer häßlicher. Sehr schade - die Stadt hatte so viel Potential.
Alles wird mit gefängnisähnlichen Betonklötzen zugebaut, Grünflächen werden gepflastert, weil sich das leichter unterhalten lässt...
Dass es in einer angeblichen Kunststadt so gar keine kreativen Köpfe im Bauamt gibt, ist enttäuschend. So etwas dürfte einfach nicht genehmigt werden!
Es macht gar keinen Spaß mehr, in die Innenstadt zu gehen.
@Anonym, 29.04.13, 22:59
Blauer Himmel und ein anderer Blickwinkel machen aus dieser Alcatraz-Kopie auch kein Schmuckstück mehr. Dieser Riegel spiegelt doch nur einmal mehr das Versagen der Architekten und Dresdner Stadtplaner wieder. Traurig was mit meiner Heimatstadt passiert.
Es ist schon traurig, dass hier oft nur gelästert wird, ohne die positiven Seiten zu sehen. Das Zwingerforum soll doch nicht alleine stehenbleiben und das muss man bei der Beurteilung der Fassaden berücksichtigen. Das Ziel ist es, gut proportionierte Strassenräume auf den Postplatz münden zu lassen. Am Ende soll auf dem Platz nur noch der fingerartige Vorbau stehen.
Hier leiden immer mehr Schreiber an "Anonymismus" :D
Wenn man alle diese Beiträge liesst, könnte man meinen, einen grossen Bogen um Dresden machen zu müssen! Ich als Ex-Dresdner weiss jedoch, dass die Stadt bei allen Bekannten und Freunde von mir immer als sehr schön beschrieben wird. Die Vielzahl der Touristen spricht ebenso für sich!
Aber herummotzen scheint die Lieblingstätigkeit der Meisten hier zu sein.
Alles ist schlecht, alles ist blöd, alles aus Beton, falls nicht, dann ist die Farbe nicht schön, ist die Farbe akzeptabel, dann ist die Form zu gross, zu eckig,... Und überhaupt war früher ALLES BESSER! motz, motz, motz....
Ich finde es schön, wie Dresden sich wieder zu einer Stadt entwickelt. Endlich verschwinden die zahlreichen Brachflächen, entstehen neue Bauwerke, werden alte wieder instandgesetzt. Es gibt genügend Städte denen es am nötigen Geld und Entschlossenheit fehlt. Ich hoffe diese positive Entwicklung führt sich für Dresden weiterhin fort!
Vielen Dank an "Bausituation Dresden" für die umfangreiche Bilddokumentation der Bauaktivitäten. So ist man immer auf dem aktuellen Stand der Dinge und kann sich so auf den nächsten Dresdenbesuch freuen. (an alle Miesepeter, ja es gibt noch Menschen die Dresden schön finden! :D :D :D )
In diesem Sinne, einen wunderschönen Tag
Gruss aus dem südlichsten Süden
Matze (alias Anonym :D )
Dem Kommentar von Matze ist nichts hinzuzufügen! 100% agree! Leute, dass ist jammern auf sehr hohem Niveau, was Ihr hier oftmals macht!
Man muss nicht alles schön finden, auch ich empfinde das Zwingerforum nicht unbedingt als den großen Wurf aber ein bisschen mehr positive Energie seitens der Kommentatorenschaft innerhalb des Blogs wäre schon angebracht!
Leute, ich war letzte Woche in Köln! Da würde ich verstehen, wenn man nur am meckern wäre - dass ist wirklich ein in Stein gehauener Alptraum aber Dresden ist wunderschön!
@Matze
Vielen Dank für diesen Kommentar, dem ist wirklich nichts hinzuzufügen. Unsere Stadt wird jeden Tag etwas mehr wieder aufgebaut und schöner. Wir lassen immer mehr die Folgen der Zerstörungen im 2. Weltkrieg und der sozialistischen Zeit hinter uns.
Dieses permanente negative Gerede hat ja (genau wie der Neid) in unserem Land eine große Tradition und kommt lustigerweise meist von diesen Leuten, die selbst kaum einen Beitrag zum Aufbau unserer Stadt geleistet haben. Denn auch hier gilt: Selber besser machen.
Matze, Nuggy und Robby,wer seid ihr? Habt ihr euch abgesprochen?
Gehört ihr zusammen?
Für wen sprecht ihr, für den Bauherren oder den Architekten? Im Theater nennt man sowas Claqueure!
Vielleicht für das Stadtplanungsamt der Stadt Dresden,die lesen hier auch mit.
Hallo Herr Anonym (hat die Hebamme bei der Geburt vergessen den Namen zu notieren...)
Ich kann nur für mich sprechen, da ich weder Matze noch Nuggy kenne, aber man kann doch sicherlich der selben Meinung sein, ohne dass gleich wieder eine neue Verschwörungstheorie entsteht.
Ich spreche weder für die Bauherren, noch die Architekten oder das Stadtplannungsamt, sondern nur für mich.
Ich bin Dresdner und liebe einfach meine Stadt. Und so wie es mich traurig macht, wie diese Stadt unter den Zerstörungen im 2. Weltkrieg und danach den 40. Jahren DDR gelitten hat, freue ich mich über den Wiederaufbau.
Nur geht mir dieses permanente Gemeckere auf den Geist. Und alle die es angeblich immer besser machen können, beweist es einfach. Kauft ein Grundstück und baut darauf ein Haus, so toll wie es Dresden noch nie gesehen hat. Dann könnt Ihr Euch völlig zu Recht auch feiern lassen.
ich saß letztens kurz nach der Eröffnung in der Hotelbar des Motel One. Die ist der absolute OberWahnsinn!! Super-Schick, preislich überhaupt kein Problem. Man hat jetzt endlich etwas wo man nach dem Theater hingehen kann. Viele Schauspieler fangen nun an sich für diese Bar zu interessieren. Ich finde, dass der Bau letztendlich doch gelungen ist. Man beachte bitte das durchdachte Schattenspiel der Fassade am Nachmittag. Die Fenster sind so in die Fassade eingelassen, dass ein dreidimensionaler Effekt entsteht. Es tut sich was!! Ich finde diese Gebäude stark und lohnenswert. Dresden macht sich!! Find ich gut.
Alle Nörgler sollen zuhause bleiben!!! Es ist eh nicht mehr eure Stadt. Zurecht.
An die Nögler-Nörgler. ;)
Wir nörgeln, weil man statt solchen bauten was deutlich besseres da hätte hinstellen können, was mehr nach Dresden aussieht und es nicht so kalt, kantig und klotzig wirken lässt wie ein Haus aus Lego. Es geht so viel besser für in etwa das selbe Geld und auch mit Cafes und Hotelzimmern drin. Nichts gegen Moderne, aber an diesem Ort (Altstadt Dresden) ist sie einfach deplatziert.
"Alle Nörgler sollen zuhause bleiben!!! Es ist eh nicht mehr eure Stadt. Zurecht."
????????????????
Öhm, auch liebe diese Stadt sehr. Das macht mich aber nicht blind dafür, dass es an dieser Stelle durchaus einer kleinteiligeren Architektur bzw. eines besser gegliederten Baukörper bedurft hätte. Lobenswerte Punkte wurden genannt. Das reicht aber nicht. Nicht vergessen, wir befinden uns hier im Zentrum einer weltbekannten Kulturstadt, nur wenige Meter entfernt ballen sich großartige Bauwerke europ. Baukultur. Die Zeiten des kollektiven Massenklatschens sind doch hoffentlich vorbei, oder?
Seine Schönheit zieht Dresden übrigens noch immer aus der Vergangenheit, seiner Kultur, der Lage. Die heutige Moderne muss sich ihren Raum dort erst noch schaffen. Bisher sehe ich dafür nur minimale Ansätze (Da war man in den 20ern schon schon mal weiter)
Das sie das anders sehen, habe ich begriffen. Dennoch nehme ich mir, wie auch andere, weiterhin das Recht heraus Kritik zu äußern (genauso wie Lob, dort wo ich es für angebracht halte).
Deswegen ziehe ich nicht weg, halte mich nicht der Innenstadt fern, wie von Ihnen gewünscht, Lars.
Darkis Kommentar spricht mir auch aus der Seele.Kein permanentes Genörgle sondern konstruktive Kritik,die wohl trotzdem folgenlos bleibt.Dresden gehört uns Allen.
"Alle Nörgler sollen zuhause bleiben!!! Es ist eh nicht mehr eure Stadt. Zurecht."
Ja, zieht Euch einen Joint rein und es ist alles voll cool - "i agree" (wie hipp!)
Wenn man zwischen Kisten aufgewachsen ist findet man Kisten gut. Und irgendwann wird das auch nicht mehr Euer Dresden sein, to be honest (um mal wieder eine anglizistische Plattitüde zu verwenden, damit man auch ja weiß, ich bin jung und weiß alles ;-))
In Köln ist übrigens kaum noch etwas zu retten, in Dresden wiederholt man nun die Fehler der westdeutschen Großstädte. Das nennt man wohl fehlende Intelligenz, oder!?
Gruß,
Heiner aus NRW
Diejenigen, die hier die grosse Kritik anbringen, scheinen den Postplatz vor 1989 nicht gekannt zu haben oder haben es einfach vergessen, wie es dort früher zu DDR Zeiten aussah. Ich habe es zwischen 1969 und 1989 erlebt. Sicherlich hätte man je nach Gusto und den eigenen Präferenzen dies und das und jenes besser oder anders machen können. Aber so ist es doch allemal schöner als vor 1989. Selbst wenn mir dieses Ensemble auch nicht besonders gefällt denke ich, dass für das Optimum, wie es auch immer sein mag bzw. was man sich darunter vorstellt, auch erst mal das Geld bzw. der Investor vorhanden sein muss. Besser so, als nix oder als
früher.
Ach, da ist er wieder, der Herr Anonym vom 1. Mai 2013 11:17 :)
Wieso sollte ich für den Bauherren oder Architekten oder die Stadt sprechen (um ehrlich zu sein, weiss ich noch nicht einmal wer der Bauherr / Architekt ist)?
Ich bin alt und frei genug um mir meine eigene Meinung zu bilden :) Wie kommt man überhaupt auf solche wirren Gedanken?
Anscheinend steht "Anonym" für eine Gruppierung!? (kleiner Witz, nicht angegriffen fühlen :D )
Natürlich ist es erlaubt auch zu kritisieren. Leider ist es nun mal so, dass irgendwie alles schlecht ist!? Und das kann doch nicht wirklich so sein!? Hand auf's Herz, so schlecht kann es doch nicht sein.
Aber egal. Meine Meinung ist nun bekannt. Diese vertrete ich auch voll und ganz.
Ich freue mich mit jedem neu entstehenden Gebäude die Stadt wachsen zu sehen und werde immer wieder gern Gast in meiner alten Heimat sein.
Liebe Grüsse
Matze
also ich freue mich auch darüber, dass in der stadt neue gebäude erstehen und vor allem der stadtkern mit diesen verdichtet wird. gleichzeitig macht es mich traurig, dass hier chancen, um etwas attraktiveres oder einfach schöneres zu bauen, vertan werden.
es tut mir leid – ich finde dieses gebäude fehl am platz. wenn es am stadtrand als forschungsinstitut oder als gefängnis stehen würde, würde ich es in ordnung finden. doch hier an diesem innerstädtischen platz wirkt dieses gebäude trist, unfreundlich und nicht einladend.
einfach nur schade drum...
Vllt haette jemanden etwas schoeneres hingebaut aber traute sich nicht. Statt einem Hingucker wurde ein langweiliger Kompromis gebaut weil man dem wuetenden Dresdner sowas nicht zumuten kann. Denn fuer den Dresdner ist alles was nicht nach "vor der Zerstoerung" aussieht nicht gut genug. Also bauen die lieber Bloecke die zwar keiner mag aber an die sich wenigstens jeder gowoehnt hat. Auf dem Neumarkt kann ich diese Einstellung nachvollziehen, auf dem Postplatz nicht mehr. Jeder muss eigentlich wissen (und jeder tut es) dass es unrealistisch ist den Postplatz nach dem 30er-jahre Vorbild wieder aufzubauen. Kein Schwein hat dafuer Geld.
Der Postplatz vor dem Kriege soll ja auch kein Vorbild sein.Umbaupläne gab es schon Mitte der 20er Jahre.Das neue Gebäude erinnert auch sehr an den Bauhaus-Stil v.Behrend am Berliner Alex.Eigentlich klassisch schön.Nur eben diese Riegel-Form ,die sich in den Postplatz schiebt mit den langen Fronten, mißfällt.Vielleicht wirkt alles ganz anders,wenn die anderen Brachen ästhetisch bebaut werden.
Der Vorwurf, Kritik am Postplatz sei immer auch Kritik am modernen Bauen insgesamt und Kritiker würden immer nur Historismus fordern, ist falsch.
Es sind in Dresden nach der Wende durchaus ansehnliche moderne Bauten entstanden, die sich nicht verstecken und denen eine gewisse Kreativität nicht abzusprechen ist.
Was mich stört ist der offensichtliche Gestaltungsunwille, die völlige Ideenlosigkeit am Postplatz.
Ausgerechnet an diesem wichtigen zentralen Platz baut man Häuser, die um jeden Preis nicht auffallen wollen. Man scheint die Wiederbebauung dort regelrecht als unvermeidliches Übel anzusehen. Insgeheim würde die Stadtverwaltung lieber Brachen, breite Straßen und Parkplätze erhalten, dann hätten die verschlafenen Beamten ihre Ruhe und müssten sich keinen Diskussionen stellen. Da sich eine Bebauung durch den Investitionsdruck aber aufdrängt, versteckt man alles in einheitsgrauweißen Kuben und unterlässt jegliche selbstbewusste Architektur, um sich nicht einer breiten Debatte über Gelingen oder Versagen aussetzen zu müssen. Es herrscht völlige Kontrastlosigkeit und was kaum gesehen wird, lässt sich übersehen und wird nicht Gegenstand von Kritik.
Das ist Feigheit, Desinteresse und Ignoranz. Die Chancen dieser trotz allem schönen und dynamischen Stadt werden von einer unfähigen, unwilligen und völlig überforderten Verwaltung zunichte gemacht.
"Bleibe lieber Anonym hat gesagt..."
Sorry die neuen Gebäude kosten doch auch Geld,also nach dieser Aussage bedeutet das,es können nur noch billige Würfel mit Flachdach finanziert,gebaut werden.
Daraus ergibt sich meiner Meinung nach nur "hässliche"schlichte sowie unschöne Bauten,vor dem 2.Weltkrieg konnte man sich sozusagen noch schöne Gebäude leisten?
Ich glaube es wird nur noch auf die Rendite für jedes Bauprojekt geschaut.
Das bedeute das gegen die Verschandelung der Städte gekämpft werden muss.
Gruss R.Helbig
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