Samstag, 11. Mai 2013

Schützenplatz



Aktueller Zustand bei den Bauprojekten am Schützenplatz

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das Volkshaus wurde schön renoviert! Aber was ist das links für ein häßlicher, schuhkartonartiger Anbau? Wie kann man ein solch schönes altes Gebäude mit so einem modernen Abfall verhunzen? Es ist einfach nur ein Trauerspiel! Das Studium der Architektur heute scheint nicht viel mehr zu beinhalten als "Grundzüge der Baustofflehre - Schwerpunkt Beton", "Kästlestapeln, Kistenschieben", "Baustatik für Anfänger", "Bauhaus lieben lernen - Ornamentik ist Sünde", "Warum häßlich modern und richtungweisend ist", "Kuben schönreden: Grundlagen-, Aufbau-, Ergänzungskurs" und "Alt = Nazi - auch in der Architektur". Dresden wird einmal als Beispiel für eine ganze Generation von Architekturversagern herangezogen werden können. Besänftigen tut mich der Gedanke, daß auch die Abrißbirnen und Rückbauprogramme effektiver werden. Eines Tages wird diese architektonische Leerplanung einfach wieder plattgemacht. Gut so!

ji hat gesagt…

Viele Lücken, die man ordentlich schließen könnte. Und ordentlich sind nicht diese Schuhkartons. Warum nicht einfach auf historische Bilder schauen und so ähnlich losbauen? Innen kann man doch ruhig modernere Einbauten durchführen. Hauptsache der öffentlich Stadtraum wirk relativ homogen und nicht wie ein Müllhaufen.

Bettina hat gesagt…

Ich finde den modernen Bau gut gelungen. Mir gefällt er. Besonders gefällt mir ich auch das Element, der berankten Überdachung auf der Dachterrasse. Wer möchte denn heute noch so wohnen, wie vor hundert oder mehr Jahren - heutzutage unbezahlbar und kaum Licht im Zimmer und historisierende Fassaden sind auch Geschmackssache. Ich muss es jedenfalls nicht haben. Den Altbau sehe ich dadurch auch nicht verschandelt, eher aufgewertet - aber das ist ja, wie schon angemerkt, offensichtlich Geschmackssache. Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh, dass nicht alle so denken, dass nur historisierende Architektur gute Architektur ist. Ich wünsche mir keinen zweiten Neumarkt.

Anonym hat gesagt…

Historisch bauen???Heute??Das geht doch nicht!!!Was wolltet ihr da,barock oder jugendstil???Das alte Dresden ist fuer immer verloren a damit muss man halt abfinden.Und das Volkshaus??Wie alt ist dieses Haus??80 Jahre??Also ein moderner Bau,damals hat auch keinem gefallen!!!

ji hat gesagt…

@Bettina

Keiner hat was gegen solche modernen Häuser. Aber bitte nicht in der Altstadt von Dresden, die so viel durchmachen musste. Was bringt es Dresden, wenn es bald so aussieht wie jede x-beliebige Stadt? Dann kommt niemand nach Dresden und füllt die STadt mit Leben, sonder geht gleich nach München. Und Paris wäre auch nicht so ein Magnet, wenn die Innenstadt voller Nachkriegsbauten wäre. Der Neumarkt und die Neustadt usw zeigt doch, wo Leben ist. Um den UFA-Pallast zB oder in der Südvorstadt ist dagegen fast garnix los, ausser natürlich wenn Kino ist. Das ist nicht der Sinn einer Stadt …

Und in einem Altbau leben geht wunderbar. Ich tue es momentan. Ich habe schön hohe Decken (in solchen Neubauten verspüre ich immer Platzangst). Ich habe auch relativ große Fenster. Kleiner als die bei diesem roten Haus mit der Terasse sind die garantiert nicht. Auch kommt sowohl morgens als auch abends die Sonne rein, obwohl ich in einer einspurigen Einbahnstraße im zweiten Stock (von 5) wohne (mittags steht die Sonne überm Haus). Ein Balkon habe ich nicht, aber dafür mein Nachbarhaus im Innenhof, wo dennoch viel Sonne rein kommt. Mittags ist eh keiner da, da man sowieso in der Stadt unterwegs ist und die Sonne erreicht dann dennoch auch, obwohl West- und Ostfassade, den Garten im Hof. Und niemand würde in diese tolle Gründerzeitstraße so ein komisches Haus wie das rote haben wollen, weil es dann das flair des ganzen Straßenzuges ruinieren würde. Komisch, bei einem Filmdreh (moderne Liebeskomödie) haben die einen schnen markanten Gründerzeiteingang aus unserer Strasse als Filmkulisse gewählt und nicht sowas wie diesen roten Kasten. Und natürlich habe ich in meiner Wohnung moderne Dinge wie Klo und Dusche und Küche und WLAN und großen Monitor an der Wandund und Temperaturregler und Spotstrahler in der Decke usw. Warum sollte das "ein Wohnen wie im vor hundert Jahren" sein? Ein Vorteil auch noch: Im Nachbarhaus leben Musiker, die haben ein Schlagzeug und Trompete wohl direkt in einem Zimmer an meiner Hauswand. Ich höre aber so gut wie kaum was. In Neubauten verstehe ich manchmal die Gespräche eine Wohnung weiter. Achja, meine Pflanzen blühen auch sehr schön. ;P Ich spüre hier nichts von "hundert Jahren" außer bei dem netten Deckenschmuck in einem Zimmer.

Klar, manch Fassadenenstil ist Geschmackssache. Aber wenn Sie in einem modernen Bau wohnen wollen, dann ziehen Sie nicht in eine Altstadt einer europäischen Großstadt, die ihre Wurzeln vor einigen hundert Jahren hatte, sondern in eine Stadt wie Wolfsburg, wo das meiste relativ neu ist oder irgendwo an den Stadtrand, wo es keine gewachsenen Stadtstrukturen zu sehr stört.

tt hat gesagt…

@ji
Sie sprechen mir aus der Seele. Meine vollste Zustimmung!

@Bettina
Sie sind vielleicht nicht die einzige, die der Meinung ist, moderne Architektur passe in die Altstadt, aber damit stehen sie zusammen mit dem Bauamt der Stadt Dresden auf einer einsamen Insel, die die Mehrheit der Dresdner garantiert lieber überflutet sähe.

Wie wäre es mal mit einem Bürgerentscheid zur Stadtentwicklung? Historisierend vs. Modern.
Modernisten werden elendig zugrunde gehen, das garantiere ich Ihnen.

Dresden hat seinen Ruf von Welt seit hunderten Jahren, nicht seit eben erst durch solch unästhetische Klötzer wie den Ufapalast oder die heutige Prager Straße. Dresden wurde durch seine Prachtbauten berühmt. Haben Sie schonmal jemanden vom Ufapalast oder von Prohlis schwärmen hören?

Matze hat gesagt…

Wow! Als es um das neue Zwingerforum am Postplatz ging, hiess es, es sei dunkel und trist in seiner Gestaltung. Jetzt wird das Volkshaus als positiv und schön erachtet!? Also in Farbe, Fassadengestaltung sehe ich zwischen beiden Bauwerken keinen so nennenswerten Unterschied. Zudem ist das Volkshaus ein schöner Vertreter der Frühmoderne.

Achja, ich persönlich finde sogar, dass das Zwingerforum mehr ausgestaltet ist, als das Volkshaus (Siehe Bilder SONNTAG, 28. April, Zwingerforum Motel One). Man hat in jedem Geschoss einen unterteilenden Fries, die Fenstergewänder sind schräg. Ich findes es schön.

In dem Sinne, einen schönen Tag noch.

Matze

Mathias Müller hat gesagt…

@Matze: Ich stimme Dir zu.

Übriegens wenn man die historischen Fotos des Volkshauses und seiner Umgebung betrachtet kann man gut die historische Nachbarbebauung sehen. Und diese Häsuer sahen bei weitem hässlicher aus als die modernen Stadthäuser.
Von Barock oder Jugenstil ist da nichts zu sehen.
Außerdem ist der Schützenplatz von der Inneren Altstadt ein Stück entfernt.