Also wenn man sich die vielen Neubaugebiete in Dresden ansieht, dann kommt man aus dem Staunen nicht heraus! Wie es scheint haben die Sozialisten doch noch gesiegt: Aus Dresden wird eine Würfelstadt nach dem Bauhaus-Muster. Bis auf die noch vorhandenen Flecken mit alter Bausubstanz und die hart umkämpften Einzelbauten auf dem Neumarkt mausert sich Dresden zur Betonbrache in Würfelform. Scheußlich anzusehen!
"Anonym" hat völlig recht. Es ist schon schrecklich in einer Zeit leben zu müssen, in der das allgemeine Komfortbedürfnis über das Verlangen nach opulenter Formgebung gestellt wird. Es sollte eine allgemeine Verpflichtung zur Dekoration von Gebäuden und zum entsprechenden Mitteleinsatz geben. Früher konnte schließlich auch nicht jeder arme Schlucker eine eigene Wohnung besitzen. Wer sich kein teures Haus leisten konnte musste sich halt eine Wohnung teilen. Durch die Einschränkung der Bautätigkeit würde unser liebes Dresden ganz schnell um 100 Jahre zurückfallen und alles wäre endlich fast wie in der guten alten Zeit.
Jedes mal dieses Gejammer wegen der Form. Wie sollen denn Häuser heutzutage aussehen? Kugelrund, Eiförmig, Gezackt, Schief und krumm, Gebogen, auf dem Kopf stehend und lachend? Wie haben denn unsere Vorfahren gebaut? Würfel- bzw Rechteckig nur eben mit ein wenig Schnörkel dran, die Grundform ist gleich. Anscheinend sind manche Menschen nie weiter als bis zur Stadtgrenze von Dresden gekommen, sonst wüsste man das auch im Ausland gebaute Wohnhäuser sich im allgemeinen sehr ähneln. Mit Sozialismus hat das rein gar nichts zu tun! Sonst hätte der tatsächlich schon gesiegt und zwar weltweit!!!!
Ich mag diesen Blog, er hält mich auf dem Laufenden in meiner Heimatstadt. Vielen Dank dafür!
Leider sind nach wie vor die meisten Kommentare doch nur immer wieder dieselbe Leier: "Würfel, Klötzer, warum nicht bauen wie früher, da war eh alles besser?" Keine konstruktive Kritik, aber dafür viele dumme Kommentare und Intoleranz gegenüber allem, was man nicht mag.
Ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr lesen. Ach wärt ihr Meckerossis doch mal alle Architekten geworden. Es würde in Dresden so viel schöner aussehen, wa?
Trotz der "Würfel" habe ich das Gefühl, dass es auch hier wohl keinen Leerstand geben wird. Scheint wohl doch die Nachfrage dafür zu geben!? Muss am schlechten Geschmack der Übrigen liegen.
Ein paar weniger unqualifizierte und immer gleiche Kommentare wären schön. Meldet Euch doch einfach nur zu Wort, wenn ich wirklich was zu sagen habt. Sachlich, konstruktiv und nicht ganz so kleingeistig und provinziell.
"Ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr lesen. Ach wärt ihr Meckerossis doch mal alle Architekten geworden. Es würde in Dresden so viel schöner aussehen, wa?"
Ach, und was an ihrem Beitrag war jetzt konstruktiv und weniger kleingeistig provinziell, ich will nicht sagen, herablassend und diffamierend? Dankeschön.
Im Übrigen kann hier jeder zum Thema schreiben wie er mag, so lange der Blogbetreiber den Beitrag für tragbar und ihn der Nettiquette entsprechend empfindet. Wenn sie sich allerdings zu arg in ihrer Architektenehre gekränkt fühlen, dann lesen sie doch bitte nur in Foren, die überwiegend von ihresgleichen besucht werden, auf denen man sich gegenseitig den Bauch pinselt und vom "gemeinen Meckerossi-Pöbel" abschottet.
Es geht nicht darum ,dass früher alles besser war. Es geht darum, den Neubauten etwas dresdentypisches (Materialität, Farbigkeit, Dachform und und und, der Möglichkeiten gibt es viele) zu verleihen, etwas Besonderes, dem Auge schmeichelndes. Dass Moderne gefällig daherkommen kann, zeigt sich in Leipzig und auch in Berlin. Da reicht es manchmal sogar schon, wenn mal neben lauter rechten Winkeln auch runde Formen Verwendung finden, wie es die aufkommende klassische Moderne der 20er Jahre noch vermochte. Denn Rundes/Bewegtes wirkt organisch und Organisches spricht die meisten Menschen mehr an als banale Strenge. Von vor überbordenden Fassadenschmuck fast zusammenbrechenden Gründerzeitlern sprechen hier sicher die wenigsten.
Ach übrigens, bitte nicht immer Toleranz mit Akzeptanz verwechseln. Danke.
Im Übrigen schließe ich mich dem Dank an den Blogbetreiber gerne an.
Schön bauen ist eben teurer. Wer von den Kritikern dieser Architektur (die ich übrigens auch nicht sonderlich schön finde) hat denn schonmal selbst ein Haus gebaut/bauen lassen, das wirklich schön ist? Von seinem eigenen Geld? Wer hat denn schon irgendwas dafür unternommen, dass einkommensschwache Menschen (und davon gibt es hier mehr als genug) bezahlbare Wohnungen bekommen? "Schön" muss man sich eben auch leisten können...
@ Darki: da hat der John Locke wohl ins Schwarze getroffen!? ;)
Was genau soll denn "dresden-typisch" sein? Prohlis und Gorbitz würden mir da direkt einfallen, mit ihrer mehrfach prämierten Architektur. Diese bedeckt doch so einige Quadratmeter hier. Sehr "dresdentypisch" wenn Sie mich fragen.
Es geht auch weniger um Diffamierung. Das was wirklich langweilt, haben Sie in Ihrem Kommentar direkt wieder angeführt. Die ewig gleichen Sätze. Dresdentypisch? Dann passt das doch...
Die Ausstattung der Häuser, wenn man sich die Mühe macht, mal nach zu recherchieren, ist im Übrigen ganz hervorragend. Schmeichelei für Auge und Geist. ;)
Dresdentypisch ist das Mansarddach.Davon gibt es viele schöne Beispiele und Adaptionen in zeitgemäßer Formensprache. Nur leider eher in Berlin als in Dresden.
>> "Schön" muss man sich eben auch leisten können...<<
Dieser pauschal gefassten Aussage muß ich klar widersprechen! Das einfache Ästhetik mehr kostet als pure Funktionalität ist ein oft widerlegtes Ammenmärchen, daß uns die Bauhaus-Jünger gebetsmühlenartig runterleiern, um ein Alibi zu haben, den öffentlichen Raum weiter mit ihrem einfallslosen Dreck zu verschandeln! Ich habe etliche Gespräche mit Architekten geführt die ganz offen zugegeben haben, daß das Extra an Ästhetik in den seltensten Fällen etwas extra kostet! Wo bleibt hier die vielzitierte NACHHALTIGKEIT!? Es ist in den häufigsten Fällen der mangelnde WILLE, das klare Bekenntnis zur Schönheit, die (aus idiologischen Gründen)immer noch im Verdacht steht "reaktionär" zu sein! Für den öffentlichen Raum zu bauen bedeutet Verantwortung zu tragen im künstlerischen Sinne. Dies ist also in erster Linie eine soziale Frage. Durch alle Kulturepochen hindurch wurde nach diesem Wissen gebaut, und nun, im 21. Jahrhundert Endstation? Zeit daß sich die ach so "moderne" Architektenschaft diesbezüglich mal selbstkritisch reflektiert, d.h. Ehrgeiz und Einfallsreichtum entwickelt um etwas wirklich NEUES zu schaffen!
@SingerZ: Danke, ja...zum Beispiel, aber da gibt es noch mehr. Bei der Bauweise schon mal angefangen...überwiegend offene Bauweise, bekannt hierfür sind die typischen Dresdner Kaffeemühlen, wie man sie aus Striesen kennt oder die Neorenaissance - Villen der Semper-Nicolai-Schule. Überhaupt Italien...DAS Vorbild schlechtin. Wer sich mit der Baugeschichte Dresdens befasst, wird immer wieder über die Anlehnung/Arbeit an/von ital. Baumeistern, Malern, usw. "stolpern"
Bei der geschlossenen Bauweise: z.B. Material: Sandsteinelemente, Putzfassaden
Des weiteren, die typische Form der Eckbetonungen.
Es gibt zahlreiche Bücher darüber, was typisch Dresden ist. Volker Helas hat daüber mehrere Bücher geschrieben. Wenn das Einige hier langweilt, tut's mir leid, aber das ist dann nicht mein Pech.
"Prohlis und Gorbitz würden mir da direkt einfallen, mit ihrer mehrfach prämierten Architektur. Diese bedeckt doch so einige Quadratmeter hier. Sehr "dresdentypisch" wenn Sie mich fragen."
Prohlis und Gorbitz sind Satellitenviertel auf der grünen Wiese. Worauf diese Bauweise ( gerade in dieser Masse), die nicht dresdentypisch sondern DDR-typisch (wichtiger Unterschied) ist, beruht, sollte jedem klar sein, der sich mit dem Prinzip des ökonomischen und des ideolog. Überbaus der DDR beschäftigt, klar sein. Das werde ich hier nicht abhandeln. Das kann jeder (wirklich) Interessierte nachlesen.
Wir reden hier aber schon von Wiederbebauung von Innenstadt/zentrumsnahen Flächen, oder wollen wir am Notstand und am Baustandard der DDR festhalten? Ist nicht Ihr ernst, oder?
"Die Ausstattung der Häuser, wenn man sich die Mühe macht, mal nach zu recherchieren, ist im Übrigen ganz hervorragend. Schmeichelei für Auge und Geist. ;)"
Wunderbar für die Bewohner. Dumm nur, dass der überwiegende Teil der Stadtbewohner die Häuser von außen wahrnimmt und diese Stadtraum auch als Lebensraum begreift.
Sozialer Wohnungsbau ist übrigens nichts Neues, in den 20er Jahren entstanden ganze Siedlungen davon, mit bezahlbarem Wohnraum für Einkommensschwache, fassadentechnisch in ortsüblicher Ausformung. Ein besonders bemerkenswertes und herausragendes Beispiel ist übrigens die schmucke Gartensiedlung Hellerau, die nun sogar Weltkulturerbe werde könnte...
Ansonsten machen wir uns nix vor: Die Verwaltung muss die Vorgaben/Regeln für die Gestaltung machen. Der Investor will nur viel Kohle machen. Ortstypisches Bauen muss nicht teurer oder sagen wir viel teurer sein. Der Gewinn für den Investor müsste halt reduziert werden, damit alle Seiten etwas von davon haben. Dresden entwickelt sich prächtig, da muss man auch nicht jeden Kapitalmonarchen und selbsternannten Baulöwen nehmen, der es nicht unbedingt gut mit der Stadt meint. Wilde Spekulation und Bauwut musste schon im 19 Jhd geregelt und in stadtbildverträgliche Bahnen gelenkt werden. Gerade in diesen Tagen verdienen sich die Immo-Firmen dumm und dusselig.
Die spartanisch anmutende Gestalt des Floranabaus in der Haupstraße wurde auch damit begündet preiswerten Wohnraum zu schaffen und was war? Die Wohnungen wurden dann (natürlich vollkommen überraschend ;)) eher im höherpreisigen Bereich vermietet. Na welch Wunder. Von der Lage will der Bau natürlich profitieren und dann auf dessen städtebauliche Kosten schmarotzen und so passiert es so oft in dieser Stadt.
Dass die Leute in solche Behausungen ziehen, hat nicht nur damit zu tun, dass sie die äußere Form alle so unschlagbar toll finden ( diese Leute mag es auch geben, ganz klar ) Wenn aber fast nur so gebaut wird von Investorenseite her, was bleibt den Leuten dann, wenn sie innenstadtnah wohnen wollen? Da werden dann Abstriche gemacht.
Klar stehen für den Bewohner an erster Stelle: Hat die Wohnung Balkon und Wanne und kann ich es mir vielleicht (gerade so) leisten?? um es mal salopp auszudrücken. Ist mir schon klar, aber hat denn die Wirkung im Stadtraum in der heutigen Zeit keinen Wert mehr?
12 Kommentare:
und wieder Würfel, schade....
Also wenn man sich die vielen Neubaugebiete in Dresden ansieht, dann kommt man aus dem Staunen nicht heraus! Wie es scheint haben die Sozialisten doch noch gesiegt: Aus Dresden wird eine Würfelstadt nach dem Bauhaus-Muster. Bis auf die noch vorhandenen Flecken mit alter Bausubstanz und die hart umkämpften Einzelbauten auf dem Neumarkt mausert sich Dresden zur Betonbrache in Würfelform. Scheußlich anzusehen!
"Anonym" hat völlig recht. Es ist schon schrecklich in einer Zeit leben zu müssen, in der das allgemeine Komfortbedürfnis über das Verlangen nach opulenter Formgebung gestellt wird. Es sollte eine allgemeine Verpflichtung zur Dekoration von Gebäuden und zum entsprechenden Mitteleinsatz geben. Früher konnte schließlich auch nicht jeder arme Schlucker eine eigene Wohnung besitzen. Wer sich kein teures Haus leisten konnte musste sich halt eine Wohnung teilen. Durch die Einschränkung der Bautätigkeit würde unser liebes Dresden ganz schnell um 100 Jahre zurückfallen und alles wäre endlich fast wie in der guten alten Zeit.
Jedes mal dieses Gejammer wegen der Form. Wie sollen denn Häuser heutzutage aussehen? Kugelrund, Eiförmig, Gezackt, Schief und krumm, Gebogen, auf dem Kopf stehend und lachend? Wie haben denn unsere Vorfahren gebaut? Würfel- bzw Rechteckig nur eben mit ein wenig Schnörkel dran, die Grundform ist gleich. Anscheinend sind manche Menschen nie weiter als bis zur Stadtgrenze von Dresden gekommen, sonst wüsste man das auch im Ausland gebaute Wohnhäuser sich im allgemeinen sehr ähneln. Mit Sozialismus hat das rein gar nichts zu tun! Sonst hätte der tatsächlich schon gesiegt und zwar weltweit!!!!
Ich mag diesen Blog, er hält mich auf dem Laufenden in meiner Heimatstadt. Vielen Dank dafür!
Leider sind nach wie vor die meisten Kommentare doch nur immer wieder dieselbe Leier: "Würfel, Klötzer, warum nicht bauen wie früher, da war eh alles besser?" Keine konstruktive Kritik, aber dafür viele dumme Kommentare und Intoleranz gegenüber allem, was man nicht mag.
Ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr lesen. Ach wärt ihr Meckerossis doch mal alle Architekten geworden. Es würde in Dresden so viel schöner aussehen, wa?
Trotz der "Würfel" habe ich das Gefühl, dass es auch hier wohl keinen Leerstand geben wird. Scheint wohl doch die Nachfrage dafür zu geben!? Muss am schlechten Geschmack der Übrigen liegen.
Ein paar weniger unqualifizierte und immer gleiche Kommentare wären schön. Meldet Euch doch einfach nur zu Wort, wenn ich wirklich was zu sagen habt. Sachlich, konstruktiv und nicht ganz so kleingeistig und provinziell.
Beste Grüße,
John Locke
Hiho,
weiß jemand ob für dieses Projekt der DDR-Plattenbau (Bild 3 Hintergrund) entfernt wird?
Danke + Gruß
Christian
@John Locke:
Beispiel:
"Ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr lesen. Ach wärt ihr Meckerossis doch mal alle Architekten geworden. Es würde in Dresden so viel schöner aussehen, wa?"
Ach, und was an ihrem Beitrag war jetzt konstruktiv und weniger kleingeistig provinziell, ich will nicht sagen, herablassend und diffamierend? Dankeschön.
Im Übrigen kann hier jeder zum Thema schreiben wie er mag, so lange der Blogbetreiber den Beitrag für tragbar und ihn der Nettiquette entsprechend empfindet. Wenn sie sich allerdings zu arg in ihrer Architektenehre gekränkt fühlen, dann lesen sie doch bitte nur in Foren, die überwiegend von ihresgleichen besucht werden, auf denen man sich gegenseitig den Bauch pinselt und vom "gemeinen Meckerossi-Pöbel" abschottet.
Es geht nicht darum ,dass früher alles besser war. Es geht darum, den Neubauten etwas dresdentypisches (Materialität, Farbigkeit, Dachform und und und, der Möglichkeiten gibt es viele) zu verleihen, etwas Besonderes, dem Auge schmeichelndes. Dass Moderne gefällig daherkommen kann, zeigt sich in Leipzig und auch in Berlin. Da reicht es manchmal sogar schon, wenn mal neben lauter rechten Winkeln auch runde Formen Verwendung finden, wie es die aufkommende klassische Moderne der 20er Jahre noch vermochte. Denn Rundes/Bewegtes wirkt organisch und Organisches spricht die meisten Menschen mehr an als banale Strenge. Von vor überbordenden Fassadenschmuck fast zusammenbrechenden Gründerzeitlern sprechen hier sicher die wenigsten.
Ach übrigens, bitte nicht immer Toleranz mit Akzeptanz verwechseln. Danke.
Im Übrigen schließe ich mich dem Dank an den Blogbetreiber gerne an.
Schön bauen ist eben teurer. Wer von den Kritikern dieser Architektur (die ich übrigens auch nicht sonderlich schön finde) hat denn schonmal selbst ein Haus gebaut/bauen lassen, das wirklich schön ist? Von seinem eigenen Geld?
Wer hat denn schon irgendwas dafür unternommen, dass einkommensschwache Menschen (und davon gibt es hier mehr als genug) bezahlbare Wohnungen bekommen? "Schön" muss man sich eben auch leisten können...
@ Darki: da hat der John Locke wohl ins Schwarze getroffen!? ;)
Was genau soll denn "dresden-typisch" sein? Prohlis und Gorbitz würden mir da direkt einfallen, mit ihrer mehrfach prämierten Architektur. Diese bedeckt doch so einige Quadratmeter hier. Sehr "dresdentypisch" wenn Sie mich fragen.
Es geht auch weniger um Diffamierung. Das was wirklich langweilt, haben Sie in Ihrem Kommentar direkt wieder angeführt. Die ewig gleichen Sätze. Dresdentypisch? Dann passt das doch...
Die Ausstattung der Häuser, wenn man sich die Mühe macht, mal nach zu recherchieren, ist im Übrigen ganz hervorragend. Schmeichelei für Auge und Geist. ;)
Grüsse, Markus
Dresdentypisch ist das Mansarddach.Davon gibt es viele schöne Beispiele und Adaptionen in zeitgemäßer Formensprache.
Nur leider eher in Berlin als in Dresden.
SingerZ
>> "Schön" muss man sich eben auch leisten können...<<
Dieser pauschal gefassten Aussage muß ich klar widersprechen!
Das einfache Ästhetik mehr kostet als pure Funktionalität ist ein oft widerlegtes Ammenmärchen, daß uns die Bauhaus-Jünger gebetsmühlenartig runterleiern, um ein Alibi zu haben, den öffentlichen Raum weiter mit ihrem einfallslosen Dreck zu verschandeln!
Ich habe etliche Gespräche mit Architekten geführt die ganz offen zugegeben haben, daß das Extra an Ästhetik in den seltensten Fällen etwas extra kostet! Wo bleibt hier die vielzitierte NACHHALTIGKEIT!? Es ist in den häufigsten Fällen der mangelnde WILLE, das klare Bekenntnis zur Schönheit, die (aus idiologischen Gründen)immer noch im Verdacht steht "reaktionär" zu sein! Für den öffentlichen Raum zu bauen bedeutet Verantwortung zu tragen im künstlerischen Sinne. Dies ist also in erster Linie eine soziale Frage. Durch alle Kulturepochen hindurch wurde nach diesem Wissen gebaut, und nun, im 21. Jahrhundert Endstation?
Zeit daß sich die ach so "moderne" Architektenschaft diesbezüglich mal selbstkritisch reflektiert, d.h. Ehrgeiz und Einfallsreichtum entwickelt um etwas wirklich NEUES zu schaffen!
@SingerZ: Danke, ja...zum Beispiel, aber da gibt es noch mehr. Bei der Bauweise schon mal angefangen...überwiegend offene Bauweise, bekannt hierfür sind die typischen Dresdner Kaffeemühlen, wie man sie aus Striesen kennt oder die Neorenaissance - Villen der Semper-Nicolai-Schule. Überhaupt Italien...DAS Vorbild schlechtin. Wer sich mit der Baugeschichte Dresdens befasst, wird immer wieder über die Anlehnung/Arbeit an/von ital. Baumeistern, Malern, usw. "stolpern"
Bei der geschlossenen Bauweise: z.B. Material: Sandsteinelemente, Putzfassaden
Des weiteren, die typische Form der Eckbetonungen.
Es gibt zahlreiche Bücher darüber, was typisch Dresden ist. Volker Helas hat daüber mehrere Bücher geschrieben. Wenn das Einige hier langweilt, tut's mir leid, aber das ist dann nicht mein Pech.
"Prohlis und Gorbitz würden mir da direkt einfallen, mit ihrer mehrfach prämierten Architektur. Diese bedeckt doch so einige Quadratmeter hier. Sehr "dresdentypisch" wenn Sie mich fragen."
Prohlis und Gorbitz sind Satellitenviertel auf der grünen Wiese. Worauf diese Bauweise ( gerade in dieser Masse), die nicht dresdentypisch sondern DDR-typisch (wichtiger Unterschied) ist, beruht, sollte jedem klar sein, der sich mit dem Prinzip des ökonomischen und des ideolog. Überbaus der DDR beschäftigt, klar sein. Das werde ich hier nicht abhandeln. Das kann jeder (wirklich) Interessierte nachlesen.
Wir reden hier aber schon von Wiederbebauung von Innenstadt/zentrumsnahen Flächen, oder wollen wir am Notstand und am Baustandard der DDR festhalten? Ist nicht Ihr ernst, oder?
"Die Ausstattung der Häuser, wenn man sich die Mühe macht, mal nach zu recherchieren, ist im Übrigen ganz hervorragend. Schmeichelei für Auge und Geist. ;)"
Wunderbar für die Bewohner. Dumm nur, dass der überwiegende Teil der Stadtbewohner die Häuser von außen wahrnimmt und diese Stadtraum auch als Lebensraum begreift.
Sozialer Wohnungsbau ist übrigens nichts Neues, in den 20er Jahren entstanden ganze Siedlungen davon, mit bezahlbarem Wohnraum für Einkommensschwache, fassadentechnisch in ortsüblicher Ausformung. Ein besonders bemerkenswertes und herausragendes Beispiel ist übrigens die schmucke Gartensiedlung Hellerau, die nun sogar Weltkulturerbe werde könnte...
Ansonsten machen wir uns nix vor: Die Verwaltung muss die Vorgaben/Regeln für die Gestaltung machen. Der Investor will nur viel Kohle machen. Ortstypisches Bauen muss nicht teurer oder sagen wir viel teurer sein. Der Gewinn für den Investor müsste halt reduziert werden, damit alle Seiten etwas von davon haben. Dresden entwickelt sich prächtig, da muss man auch nicht jeden Kapitalmonarchen und selbsternannten Baulöwen nehmen, der es nicht unbedingt gut mit der Stadt meint. Wilde Spekulation und Bauwut musste schon im 19 Jhd geregelt und in stadtbildverträgliche Bahnen gelenkt werden. Gerade in diesen Tagen verdienen sich die Immo-Firmen dumm und dusselig.
Die spartanisch anmutende Gestalt des Floranabaus in der Haupstraße wurde auch damit begündet preiswerten Wohnraum zu schaffen und was war? Die Wohnungen wurden dann (natürlich vollkommen überraschend ;)) eher im höherpreisigen Bereich vermietet. Na welch Wunder. Von der Lage will der Bau natürlich profitieren und dann auf dessen städtebauliche Kosten schmarotzen und so passiert es so oft in dieser Stadt.
Dass die Leute in solche Behausungen ziehen, hat nicht nur damit zu tun, dass sie die äußere Form alle so unschlagbar toll finden ( diese Leute mag es auch geben, ganz klar ) Wenn aber fast nur so gebaut wird von Investorenseite her, was bleibt den Leuten dann, wenn sie innenstadtnah wohnen wollen? Da werden dann Abstriche gemacht.
Klar stehen für den Bewohner an erster Stelle: Hat die Wohnung Balkon und Wanne und kann ich es mir vielleicht (gerade so) leisten?? um es mal salopp auszudrücken. Ist mir schon klar, aber hat denn die Wirkung im Stadtraum in der heutigen Zeit keinen Wert mehr?
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