Dienstag, 7. April 2015

Neumarkt | Frieseneck



Frieseneck Q IV/3, Landhausstraße

4 Kommentare:

PSB hat gesagt…

Toll......einfach nur toll.

Das derzeit mit Abstand beste Bauprojekt Dresdens, unschlagbar! ABER, ich stelle hier mal ganz klar fest: Ich bin nicht deswegen begeistert, weil hier rekonstruiert wird, das natürlich auch. Aber ich finde es vor allem deswegen so schön, weil man hier einfach NIE einen frechen brutalen Faustschlag aggressiver Architekten ins Gesicht bekommt, so wie an Postplatz, Wiener Platz und so weiter. Diese dortige Ekel-Architektur ist nicht nur ganz einfach nicht tragbar, sondern vor allem schafft sie keine urbanen Strukturen. In Dresden sind ja 1945 nicht ganze Strassenzüge, sondern ganze Stadtviertel platt gemacht worden, hier muss "from scratch" alles neu gemacht werden. An Postplatz und Wiener "loch" (der Name passt zur Architektur) sieht man ja, dass hier nur totale Versager am Werke sind, die nicht wissen, wie man eine Stadt wiederaufbaut. Da finde ich ehrlich gesagt selbst Frankfurt am Main besser als Postplatz/Wiener Loch, denn diese Architektur dort ist nicht unbedingt schön, aber die Urbanität blieb meistens erhalten. Es wird mir wohl kaum jemand erzählen, dass z.b. in der Freiberger Strasse, einer der wichtigsten Innenstadtstrassen Dresdens, "Urbanität" herrscht? Eine Strasse die tagsüber total tot ist, mit einer gesichtslosen Brei-Architektur?

Das ist Grund, warum es einfach immer wieder so wunderschön ist, neue Bilder wie dies hier vom Neumarkt zu sehen:

Nicht weil ich überall Barock und Ornamentik haben muss,auch nicht Gründerzeit, sondern einfach weil hier menschlich und mit Sinn & Verstand gebaut wird. Dem ganzen Baugeschehen liegt ein PLAN zugrunde, im Prinzip ist der Neumarkt der einzige Ort in Dresden wo Stadt durch Planung entsteht, also der einzige Ort an dem Stadtplanung durchgeführt wird. Weder am Postplatz noch am Wiener loch sind die Gebäude oder Strukturen aufeinander abgestimmt, man sieht, dass hier nicht auch nur der Ansatz eines Plans existiert. Und wer "keinen Plan" hat, sollte besser auch nicht bauen......

Das alles ist am Neumarkt wunderbar anders. Nein, nicht wegen des Barocks. Sondern weil hier strukturiert und auf Grundlage eines sinnvollen Plans agiert wird.

SingZ hat gesagt…

Schön wäre es,wenn das Frieseneck der Bebauung an der Nordseite Wilsdruffer auf die Pelle rückt und die Diskussion um die Öffnung der Moritzstraße neu entfacht werden würde.

Anonym hat gesagt…

Ich finde es etwas schade, das man das Eckhaus nicht historisch gestaltet. Eckhäuser fallen sofort ins Auge.Dieses hier vom Frieseneck sieht ziemlich sachlich,langweilig aus.Der Entwurf von diesen fünf Fassaden hätten mindestens zwei Rekos enthalten müssen.

Petersburg hat gesagt…

Ja, das Eckhaus hätte man noch etwas graziöser gestalten können. Ich bin dennoch damit zufrieden. Finde es OK. Ich könnte mir vorstellen dass es in real besser aussehen wird als auf dem Entwurf.

Die Landhausstrasse hat schon sehr viel historische Gebäude, ich finde sie kann ein bischen "sachliches" vertragen. In vielen Altstädten gibt es ja ganz einfache schlichte Putz-Bauten ohne Ornamente, kann trotzdem sehr schön wirken. Was mich eher stört ist weniger die Form als dieses seltsame schmutzgelbe Ockerfarbene, sieht aus wie wenn ich Bronchialschlei ....ach lassen wir das. Finde die Farbe auf jeden Fall sehr unangenehm, ein schlichtes Weiss wäre hier viel schöner.

Einige der Füllbauten am Neumarkt sind richtig gut, ich erinnere immer wieder an die Bauten von Köckeritz (Salzgasse) oder die zwei von Wörner und Partner (eines in der Landhausstrasse, eines direkt am Platz neben dem "Gespiegelten" Eckhaus), das sind richtig schöne Gebäude. Vielleicht wird dieses hier ja ähnlich - warten wir doch einfach mal ab.